SJB FondsEcho. Pictet Emerging Local Currency Debt.

Lokalwährungen. Favorisiert.
Während es in den USA mit dem Leitzins längst wieder aufwärtsgeht, macht die Europäische Zentralbank (EZB) noch keinerlei Anstalten, das Nullzinsniveau in der Eurozone zu beenden. Die auf einem Niedrigniveau verharrenden Zinsen sowie die ungewissen Aussichten für europäische Staats- und Unternehmensanleihen machen es Anleiheinvestoren schwer, hier eine gute Rendite zu erzielen.
Für Anleger, die auch außerhalb von Europa auf Renditejagd gehen wollen, bieten sich deshalb Investitionen in Emerging-Markets-Bonds an. Die Schwellenländer haben sich in den letzten zehn Jahren radikal verändert, profitieren von mehr Wachstum und größerer wirtschaftlicher Stabilität. Die durchschnittliche Verschuldungsquote in den Emerging Markets liegt mit 43 Prozent der Wirtschaftsleistung mittlerweile deutlich unter jener der Industrieländer von 120 Prozent, weshalb ein Engagement in Anleihen der Schwellenmärkte zur Risikodiversifikation eines Depots beiträgt und die Renditeaussichten maximiert. Zusätzliche Renditechancen können durch das Aufwertungspotenzial der Emerging-Markets-Währungen gegenüber dem Euro genutzt werden. Entscheidet man sich für eine Anlage in Schwellenländeranleihen in Lokalwährung, ist eine möglichst weltweite, breite Streuung des Portfolios nötig. Genau diese nimmt der Pictet Emerging Local Currency Debt HP EUR (WKN A0QZ70, ISIN LU0340553949) vor, der an den höheren Renditen von Lokalwährungsanleihen der Schwellenländer partizipieren und zugleich die sich am Devisenmarkt ergebenden Chancen nutzen will. FondsManager Simon Lue-Fong hat die globalen Emerging Markets als Anlageuniversum und nimmt eine breite Diversifikation über Länder und Währungen vor. Im Portfolio des Anleiheexperten, der auf eine 13-jährige Anlageerfahrung bei Pictet Asset Management zurückblicken kann, befinden sich Anleihen aus asiatischen Märkten wie Indonesien und Malaysia genauso wie Schuldpapiere aus europäischen Emerging Markets wie Polen, Russland und der Türkei. Auch in den amerikanischen Schwellenländern Brasilien und Mexiko sowie in Südafrika ist der Fonds investiert. Der Pictet-Fonds wurde am 23. Januar 2008 aufgelegt, besitzt den Euro als FondsWährung und weist aktuell ein FondsVolumen von 4,15 Milliarden Euro auf. Der Fonds verfolgt ein aktives Währungsmanagement und verwendet als Benchmark den JP Morgan GBI Emerging Markets Global Diversified Hedged (EUR). Seit Auflegung kann das Pictet-Produkt mit einer kumulierten Wertentwicklung von +19,3 Prozent bzw. einer Rendite von +1,75 Prozent p.a. in Euro aufwarten. Der Start ins neue Handelsjahr 2018 gelang FondsManager Lue-Fong vorzüglich: Schon jetzt ist eine positive Performance von +2,94 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen. Wie sieht die Strategie des Schwellenländerexperten im Detail aus?
FondsStrategie. Länderanalyse. Bottom-up.
Der Pictet Emerging Local Currency Debt HP EUR hat sich die Generierung von Erträgen und Kapitalwachstum durch die Investition in ein diversifiziertes Portfolio von festverzinslichen Anleihen und anderen Schuldverschreibungen aus den Schwellenländern zum Ziel gesetzt. Die Anlagen werden schwerpunktmäßig in lokalen Währungen getätigt, als Emittenten kommen neben Staaten auch staatliche und supranationale Körperschaften sowie Unternehmen der Emerging Markets in Frage. Geographisch unterliegt der Fonds keinerlei Beschränkungen und investiert in Schwellenländeranleihen weltweit; auch Anlagen in Schuldtitel, die auf die chinesische Landeswährung Renminbi lauten, sind möglich. FondsManager Simon Lue Fong hat aus aktuell 203 verschiedenen Einzelpositionen ein stark diversifiziertes Portfolio zusammengestellt und nimmt darin ein aktives Währungs- und Durationsmanagement vor. Der Anleiheexperte verwendet im Rahmen seines Investmentansatzes eine gleichmäßige Gewichtung der Top-down-Bewertung des globalen Risikoumfelds sowie der Ergebnisse der Bottom-up-Länderanalyse. Die zwei unterschiedlichen Alpha-Quellen des Fonds, die Fremdwährungen und die Zinsen, werden von Lue-Fong jeweils separat gemanagt, um die Renditeergebnisse zu optimieren. Der Emerging-Markets-Experte bevorzugt bei seiner Titelauswahl die Zinsmärkte, die sich durch eine attraktive Rendite, eine hohe Sicherheit bezüglich politischer Entscheidungen und vergleichsweise starke Fundamentaldaten auszeichnen. Zudem hält Lue-Fong dauerhaft Ausschau nach Währungen, die unterbewertet sind. Als Emittenten werden Schwellenländer mit soliden Wachstumsraten, einer robusten Leistungsbilanz sowie dem Willen zu Strukturreformen ausgewählt. Wie ist sein FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Brasilien. Führend.
In der Länderallokation liegt Brasilien an erster Stelle, wo 9,03 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Überdurchschnittlich stark ist der Pictet-Fonds auch in Polen engagiert, wo 8,53 Prozent des FondsVolumens lokalisiert sind. Auf Platz drei der geographischen Aufteilung befindet sich Südafrika mit 8,01 Prozent, knapp gefolgt von Russland mit 7,94 Prozent. Fast gleichauf liegen die Positionen in Indonesien sowie Mexiko, die 7,53 bzw. 7,48 Prozent der FondsBestände repräsentieren. 7,32 Prozent des FondsVermögens werden durch Anleihen aus Malaysia abgedeckt, die Türkei bildet 6,88 Prozent des FondsVolumens ab. Der Cashbestand des Schwellenländerfonds ist per Ende Februar mit 8,23 Prozent recht hoch. Das stärkste aktive Währungsrisiko geht FondsManager Simon Lue-Fong derzeit beim malaysischen Ringgit (MYR) mit 1,8 Prozent ein. Vergleichsweise hoch gewichtet sind im Portfolio auch der nigerianische Naira (NGN, +1,6 Prozent) sowie die indonesische Rupiah (IDR, +1,1 Prozent), Kleinere Übergewichtungen in Sri-Lanka-Rupien (LKR, +0,7 Prozent) sowie im chinesischen Yuan (CNY, +0,6 Prozent) runden das Devisenportfolio des Pictet-Fonds ab. Short positioniert ist Marktstratege Lue-Fong im mexikanischen Peso (MXN, -0,8 Prozent) sowie im Singapur-Dollar (SGD, -1,0 Prozent). Den stärksten Wertverfall erwartet der Pictet-FondsManager beim israelischen Schekel (ILS), für den er eine Shortposition in Höhe von 2,1 Prozent des FondsVermögens aufgebaut hat. Lue-Fong bevorzugt Anleihen mit einer mittleren Duration, die in seinem Fonds im Schnitt bei 4,30 Jahren liegt. Die Durchschnittsrendite aller im Portfolio enthaltenen Anleihen beträgt 5,93 Prozent, während der durchschnittliche Zinskoupon bei 5,14 Prozent liegt.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Moderat.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Pictet Emerging Local Currency Debt dem Barclays Capital Emerging Markets Local Bond als Vergleichsindex gegenübergestellt, einem weltweit gestreuten Index für Anleihen der Schwellenländer. Für drei Jahre liegt die Korrelation bei 0,63, über ein Jahr geht sie auf -0,01 zurück. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Vergleichsindex nur gering ausgeprägt, besonders im kurzfristigen Zeithorizont zeigen sich die Folgen der aktiven Länder- und Währungsallokation des FondsPortfolios. Entsprechend moderat stellt sich die Ausprägung der Kennzahl R² dar, die für drei Jahre 0,40 beträgt und über ein Jahr auf 0,00 zurückgeht. Demnach haben sich kurzfristig 60 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, mittelfristig sind es 100 Prozent, weil sich Fonds und Index gegenläufig bewegen. Die Kursentwicklung des Pictet-Fonds verläuft stark unabhängig vom Emerging-Markets-Anleihenmarkt, was die Eigenständigkeit der Anlagestrategie von FondsManager Lue-Fong unterstreicht. Der Tracking Error von 8,17 Prozent im Dreijahreszeitraum weist darauf hin, dass der Marktstratege keine übermäßigen Risiken eingeht. Welche Schwankungswerte hat der Lokalwährungsfonds aufzuweisen?

FondsRisiko. Beta. Geringer.
Der Pictet Emerging Local Currency Debt weist für drei Jahre eine Volatilität von 9,47 Prozent auf, die noch unterhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der Barclays Capital Emerging Markets Local Bond Index mit 10,05 Prozent im selben Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr schwankt der Schwellenländerfonds kräftiger als der globale Anleihenindex aus dem Emerging-Markets-Bereich: Hier beträgt die "Vola" des Pictet-Fonds 6,12 Prozent, während die von der SJB ausgewählte Benchmark eine Schwankungsbreite von 3,28 Prozent aufweist. Die längerfristig niedrigere Volatilität ist ein Pluspunkt für den Fonds mit Blick auf seine Risikostruktur - die auf kurze Sicht höheren Schwankungen treten demgegenüber zurück. Welche Ergebnisse steuert die Beta-Analyse zur Klassifikation des Pictet-Produktes bei?
Das attraktive Risikoprofil des Lokalwährungsfonds manifestiert sich in dem unter Marktniveau liegenden Beta von 0,61 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum rutscht die Risikokennzahl mit -0,03 in den negativen Bereich, da sich Pictet-Fonds und Barclays-Vergleichsindex entgegengesetzt bewegen. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass sich die Kennziffer über die letzten zwei Jahre mit großer Zuverlässigkeit unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 befand: Der Pictet-Fonds verfügt damit über das bessere Risikoprofil als der Barclays-Referenzindex. Das Beta war in allen der letzten 25 betrachteten Einzelzeiträume geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm dabei positive Werte zwischen 0,04 im Tief und 0,84 in der Spitze an. Hinzu kommt der im jüngsten Analysezeitraum generierte negative Alpha-Wert von -0,03. Insgesamt sind die Wertschwankungen des Schwellenländerfonds regelmäßig niedriger als diejenigen der Benchmark, womit FondsManager Lue-Fong die Risiken im Portfolio bestens unter Kontrolle hat. Welche Renditen kann der Anleihestratege mit seinem aktiven Management erzielen?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 27. März 2018 hat der Pictet Emerging Local Currency Debt über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +4,33 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +1,42 Prozent p.a. entspricht. Ein gutes Ergebnis, wie der Vergleich mit dem Barclays Capital Emerging Markets Local Bond Index beweist: Der weltweit streuende Rentenindex mit seinem Fokus auf die Schwellenländer bringt es im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von -1,66 Prozent in Euro bzw. eine Performance von -0,56 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr liegt der Pictet-Fonds deutlich vorn: Mit einer Wertentwicklung von +5,63 Prozent erreicht er ein über elf Prozentpunkte besseres Renditeergebnis als der SJB-Vergleichsindex von Barclays (-6,05 Prozent). Kurz- wie mittelfristig kann der Pictet-Fonds den Markt für Schwellenländeranleihen schlagen - ein positives Resultat, das die hohe Managementqualität des Marktexperten Lue-Fong unterstreicht. Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Pictet-Fonds im Vergleich zum Barclays-Referenzindex wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,16 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 0,46 nochmals verbessert. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte illustriert die Renditequalitäten des Fonds: Hier wird deutlich, dass es dem Schwellenländerprodukt in der Mehrzahl der Fälle gelang, die SJB-Benchmark zu übertreffen. In 15 der letzten 25 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Pictet-Fonds eine Outperformance zum Barclays-Index und markierte positive Alpha-Werte bis 1,03 in der Spitze. Dem stehen lediglich zehn Perioden mit einer schwächeren Wertentwicklung gegenüber, in denen der Fonds ein Alpha von -0,38 im Tief generierte. Der mehrheitlich erzielte Renditevorsprung in Kombination mit einer durchweg geringeren Schwankungsanfälligkeit sorgen dafür, dass der Emerging-Markets-Fonds über ein attraktives Chance-Risiko-Profil verfügt: Die Information Ratio über die letzten drei Jahre befindet sich mit 0,24 klar im grünen Bereich.
SJB Fazit. Pictet Emerging Local Currency Debt.
Ein Engagement an den Anleihenmärkten der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften aus dem Emerging-Markets-Bereich ist gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine attraktive Lösung: Der Pictet Emerging Local Currency Debt wählt zuverlässig die Länder und Fremdwährungen aus, die ein weiteres Aufwertungspotenzial gegenüber dem Euro besitzen und zugleich Renditen zwischen 5,0 und 6,0 Prozent bieten können. Das Investment in Lokalwährungen der Schwellenländer ist für alle Anleger zu empfehlen, die sich nicht mit den Minimalrenditen zufriedengeben wollen, die derzeit für Schuldpapiere in Euro gezahlt werden.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Bildquellen: FondsEcho