MainFirst Classic Stock Fund.
Value-Ansatz. Verfolgt.
Sich in Zeiten stark schwankender und deutlich nachgebender Aktienmärkte auf Investitionen nach dem Value-Prinzip zurückzubesinnen, ist für FondsInvestoren mit Sicherheit keine schlechte Entscheidung. Um weiteres Abwärtspotenzial abzufedern, sind dabei Fonds erste Wahl, die sich auf attraktiv bewertete Unternehmen mit solidem Geschäftsmodell und gutem Management konzentrieren.
In diese Kategorie ist der MainFirst Classic Stock Fund A (WKN 722755, ISIN LU0152754726) einzuordnen, der in substanzstarke Unternehmen des EU-Raums investiert, die eine deutliche Unterbewertung aufweisen. FondsManager Thomas Meier verfolgt einen ausgewiesenen Value-Ansatz, der die fundamentale Unternehmensbewertung in den Mittelpunkt rückt. Das Investment-Universum besteht aus Aktien der Eurozone und Großbritanniens, wobei Meier keinerlei Einschränkungen mit Blick auf die Marktkapitalisierung unterliegt. Unabhängig von einer vorgegebenen Länder- oder Branchenallokation ergibt sich die Zusammensetzung des FondsPortfolios durch die Auswahl der Einzelaktien. Der Fokus liegt auf günstig bewerteten Unternehmen, die für die kommenden Jahre ein überdurchschnittliches Renditepotenzial erwarten lassen. Auf der Suche nach diesen Aktien wird Value-Experte Meier in erster Linie in Deutschland und Frankreich fündig, wo der aktuelle geographische Schwerpunkt des Fonds liegt. Bei den Sektoren überzeugen ihn unter Bewertungsgesichtspunkten derzeit vor allem Titel aus den Bereichen Industrie und Finanzdienstleister.
Der MainFirst Classic Stock Fund wurde im Oktober 2002 aufgelegt und besitzt den Euro als FondsWährung. Als Benchmark nutzt das aktuell über ein Volumen von 31,27 Millionen Euro verfügende Investmentprodukt den EURO STOXX NR EUR. Mit seinem Value-Ansatz ist der europäische Aktienfonds langfristig sehr erfolgreich gewesen: Über die letzten zehn Jahre verzeichnete er eine Rendite von +4,95 Prozent p.a. auf Eurobasis und ließ damit seinen Vergleichsindex hinter sich, der es auf ein jährliches Plus von +3,77 Prozent in Euro brachte. Im jüngsten Fünfjahreszeitraum erhöhte sich die jährliche Rendite des MainFirst-Produktes auf +7,37 Prozent, und auch im laufenden Jahr verbleibt trotz der jüngsten Marktturbulenzen noch ein attraktives Plus von +4,49 Prozent. Wie sieht die von FondsManager Meier angewandte FondsStrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Marktwert. Ermittelt.
Der MainFirst Classic Stock Fund hat sich langfristiges Kapitalwachstum bei einer angemessenen Risikoverteilung zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Aktien von Unternehmen, die ihren Sitz im Euro-Währungsraum haben oder dort den überwiegenden Teil ihrer wirtschaftlichen Aktivität ausüben. Dabei kann sich der Anlageschwerpunkt situativ in Unternehmen mit großer wie auch mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung befinden. FondsManager Thomas Meier, der seit März dieses Jahres den nach sieben Jahren ausgeschiedenen Torsten Graf abgelöst hat, fokussiert sich in seinem auf Value-Auswahlkriterien basierenden Investmentstil auf die Identifizierung von an der Börse signifikant unterbewerteten Firmen. In einem ersten Schritt wird die faire Bewertung eines Unternehmens aufgrund seiner mittel- bis langfristigen Gewinnsituation ermittelt, wobei Meier eher konservative Annahmen in die Berechnung einfließen lässt. Weist der so ermittelte Marktwert des Unternehmens einen deutlichen Bewertungsabschlag zum Fair Value auf, schließt sich ein zweiter Prüfungsschritt an. In der nun folgenden Analyse geht Meier der Fragestellung nach, wie nachhaltig die entscheidenden Firmenvariablen wie Ertragsmarge, Umsatzwachstum oder Steuerquote sind. Ferner werden konkrete Eigenschaften wie Marktstellung, Managementqualität, Firmenhistorie und Vergütungsschema einer detaillierten Untersuchung unterzogen. Ergibt der gesamte Analyseprozess ein positives Selektionsergebnis, wird konsequenterweise in die Gesellschaft investiert. Meier betont, dass sich trotz der nunmehr langjährigen Aktienhausse immer wieder günstig bewertete Unternehmen finden lassen, die ein großes Renditepotenzial für die kommenden Jahre aufweisen. Genau diese Value-Aktien sind die Eckpfeiler des MainFirst Classic Stock Fund. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Deutschland. Favorisiert.
In der Länderallokation des MainFirst Classic Stock Fund liegt Deutschland mit 42,91 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Deutlich dahinter folgt Frankreich, wo 23,41 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Value-Fonds befindet sich Italien mit 11,63 Prozent des FondsVolumens. Wertpapiere aus Österreich besitzen einen Portfolioanteil von 7,00 Prozent. Dividendentitel aus Großbritannien sind mit 6,20 Prozent gewichtet, Aktien aus den Niederlanden machen 5,76 Prozent des FondsVolumens aus. Investments in Spanien (2,64 Prozent) und Portugal (0,43 Prozent) sowie Anlagen in Finnland (0,02 Prozent) runden das Länderportfolio des MainFirst-Produktes ab. Welche Sektorenschwerpunkte setzt das FondsManagement? Im Portfolio des Europafonds liegen Unternehmen aus dem Finanzsektor auf dem ersten Platz, die 24,00 Prozent des FondsVermögens ausmachen. Unter den Top 10 wird der Bereich durch die Aktien von BNP Paribas sowie die deutsche Aareal Bank vertreten. 23,32 Prozent Anteil an der Gesamtallokation weisen Industriewerte auf, die innerhalb des Fonds durch den italienischen Energiekonzern Eni sowie den deutschen Autobauer Porsche repräsentiert werden. Die drittgrößte Branche innerhalb des FondsPortfolios stellen Energieunternehmen mit 13,49 Prozent dar - hier wird der britisch-niederländische Ölriese Royal Dutch Shell vom FondsManagement besonders favorisiert. Rohstofftitel nehmen 11,99 Prozent des FondsVermögens ein, zyklische Konsumgüter sind mit 10,41 Prozent gewichtet. Unterdurchschnittlich ist der MainFirst-Fonds im Telekommunikationssektor (4,47 Prozent) sowie bei Gesundheitstiteln (4,32 Prozent) engagiert. Abgerundet wird das Portfolio durch Positionen im Technologiebereich (3,92 Prozent) sowie bei Versorgern (3,67 Prozent Portfolioanteil). Ganze 0,41 Prozent der FondsBestände sind dem Sektor nicht zyklischer Konsumtitel zuzuordnen.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Der MainFirst Classic Stock Fund wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI Europe EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Die Korrelationsanalyse mit der breit gestreuten Benchmark für europäische Aktien zeigt, dass beide Elemente einen ausgeprägten Gleichlauf aufweisen. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt über drei Jahre bei hohen 0,90, für ein Jahr ist sie mit 0,88 gleichfalls stark ausgeprägt. Die Kursentwicklung von MainFirst-Fonds und Referenzindex vollzieht sich damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,80, über ein Jahr fällt R² mit 0,78 kaum geringer aus. Damit haben sich mittelfristig 20 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 22 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Meier mit seiner Value-Strategie zuletzt stärker von der SJB-Benchmark abgewichen ist. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei moderaten 4,96 Prozent - aktive Risiken werden demnach nur in geringer Höhe eingegangen. Welche Schwankungen hat das FondsPortfolio zu verzeichnen?
FondsRisiko. Volatilität. Niedrig.
Der MainFirst Classic Stock Fund besitzt über drei Jahre eine Volatilität von 11,35 Prozent, die sich noch unterhalb der annualisierten "Vola" der gewählten Benchmark befindet: Der MSCI Europe EUR NETR verzeichnet für selbigen Zeitraum eine mittlere Schwankungsintensität von 12,73 Prozent. Auch im kurzfristigen Zeithorizont kann sich das aktiv gemanagte FondsProdukt gegenüber der passiven Benchmark auszeichnen: Mit 13,77 Prozent ist die durchschnittliche Schwankungsneigung über drei Prozentpunkte geringer als die des MSCI-Referenzindex in Höhe von 17,05 Prozent. Mit Blick auf die Volatilitätsstruktur ist der MainFirst-Fonds mit seinem Value-Ansatz damit klarer Gewinner im Vergleich zum breiten europäischen Aktienmarkt. Das Portfolio ausgewählter Value-Aktien ist relativ schwankungsarm und damit gerade für defensiv orientierte Anleger interessant. Bestätigt die Beta-Analyse diese Diagnose? Im letzten Dreijahreszeitraum kann der MainFirst-Fonds mit einem unter Marktniveau liegenden Beta von 0,82 aufwarten. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit der Renditen von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen nochmals verbesserten Wert von 0,78 auf. Damit liegen die durchschnittlichen Wertschwankungen des Value-Produktes um 22 Prozent unter Marktniveau. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre signalisiert, dass sich der Fonds mit großer Regelmäßigkeit schwankungsärmer als die SJB-Benchmark präsentierte: In 31 der untersuchten 32 Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,78 an. Hinzu kommt ein einzelnes Intervall, in dem das MainFirst-Produkt eine Punktlandung auf die neutrale Marke von 1,00 hinlegte. Von seiner Risikostruktur her ist der Value-Fonds dem SJB-Referenzindex MSCI Europe damit klar überlegen. Mit welchen Renditezahlen kann das FondsProdukt aufwarten?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Per 31. August 2015 hat der MainFirst Classic Stock Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +46,14 Prozent in Euro zu verzeichnen, die einer Rendite von +13,48 Prozent p.a. entspricht. Leicht besser fällt das Performanceergebnis des Vergleichsindex MSCI Europe EUR NETR aus: Im Dreijahreshorizont weist die Benchmark für europäische Standardtitel eine Wertentwicklung von +48,75 Prozent auf Eurobasis bzw. ein durchschnittliches Jahresergebnis von +14,15 Prozent auf. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont stellt sich das Szenario ähnlich dar: Über ein Jahr hat das von FondsManager Meier zusammengestellte Aktienportfolio +6,42 Prozent an Wert zugelegt, während der MSCI-Referenzindex ein Plus von +7,63 Prozent generierte. In beiden untersuchten Zeithorizonten gelingt es dem europäischen Value-Fonds damit nicht, mit seiner Stockpicking-Strategie einen Renditevorsprung gegenüber der SJB-Benchmark zu erzielen.
Die unter geringen Schwankungen erzielten positiven Erträge ermöglichen es dem MainFirst-Fonds dennoch, dass seine Renditekennziffer Alpha über drei Jahre bei 0,15 und damit im grünen Bereich liegt. Auf Jahressicht befindet sich die Kennzahl mit 0,03 ebenfalls knapp im Plus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der Value-Fonds in der Mehrheit der Fälle ein positives Alpha im Vergleich zum MSCI-Referenzindex generieren konnte. In 19 der letzten 32 untersuchten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds ein positives Alpha bis 0,77 in der Spitze. Hingegen waren in 13 Einzelperioden negative Alpha-Werte von zutiefst -0,71 anzutreffen, die sich damit nicht nur zahlenmäßig geringer, sondern auch weniger stark ausgeprägt zeigten. Insgesamt vermag die Rendite-Risiko-Struktur des MainFirst-Fonds zu überzeugen, der eine vergleichsweise geringe Schwankungsintensität mit konkurrenzfähigen Renditeleistungen verbindet.
SJB Fazit. MainFirst Classic Stock Fund.
Nach einer rund sechsjährigen Dauer-Hausse an den internationalen Aktienmärkten wird es immer wichtiger, auf das fundamentale Bewertungsniveau der in einem FondsPortfolio enthaltenen Titel zu schauen. Angesichts des wachsenden Rückschlagpotenzials an Europas Börsen ist besonders der stabilitätsorientierte FondsAnleger mit dem MainFirst Classic Stock Fund gut beraten, der einem echten Value-Ansatz folgt und fundamentale Bewertungskriterien bei der Aktienauswahl favorisiert. Die langfristig attraktive Wertentwicklung bei unterdurchschnittlicher Volatilität macht den Fonds zu einem soliden Baustein im FondsDepot!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Jedoch ist der Fonds in der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategie "Stars Z9+" enthalten.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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