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Ungebremst: Rentencrash geht weiter

05.06.15 14:22 Uhr

Ungebremst: Rentencrash geht weiter | finanzen.net
Joern Kränicke

Obwohl es bei der turnusmäßigen Sitzung der EZB in Frankfurt im Grunde nichts wirklich Neues zu hören gab, ging der Crash am deutschen Rentenmarkt weiter.

Die Rendite der zehnjährigen Anleihe liegt inzwischen bei 0,87 Prozent. Mitte April lag sie noch im Tief bei 0,05 Prozent. Ähnliches hat sich auch bei der Umlaufrendite abgespielt. Ebenfalls von nahe der Nulllinie ist sie auf 0,57 Prozent geklettert. Mit der Umlaufrendite bezeichnet man die durchschnittliche Rendite aller emittierten Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von drei bis 30 Jahre.



Auch wenn die Renditen absolut gesehen immer noch sehr niedrig sind, so waren die jüngsten Kursverluste die prozentual stärksten Verluste in so kurzer Zeit, die Bundesanleihen je hinnehmen mussten. Und wahrscheinlich wird die Volatilität erst einmal weiter anhalten.

Viele Multi-Asset-Fonds leiden unter Korrelation zwischen Aktien und Renten

Denn die Griechenland-Pleite scheint zu einer "Never Ending Story" zu werden. Eines scheint jedoch inzwischen klarer als jemals zu sein: Die Dauerfinanzierung der Griechen scheint für die Politiker alternativlos zu sein. Nur traut sich keiner es dem Bürger wirklich zu sagen. Daher sollten sich zumindest die Aktienmärkte demnächst wieder etwas beruhigen.



Das dürfte insbesondere viele Multi-Asset-Manager und gerade Risk-Parity-Fonds freuen. Denn die als Allwetterfonds propagierten Vehikel leiden derzeit unter dem massiven Kurssturz an den Rentenmärkten - bei gleichzeitig zurückgehenden Aktienkursen. Denn solche Konzepte leben vor allem von unkorrelierten Märkten. Und davon gibt es immer weniger. Eine der letzten Nischen sind etwa US-Energy-High-Yield-Bonds. Inprimo Invest hat einen entsprechenden Fonds lanciert (S. 15).

Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur

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Bildquellen: Wolfgang Kriegbaum