Euro-FondsNote

Die Fonds-Aufsteiger: Indexfonds an der Spitze

16.09.10 06:00 Uhr

Die Euro-FondsNote hilft Anlegern bei der Suche nach renditestarken Portfolios. Indexfonds zählen dabei häufig zu den Gewinnern. Welche Fonds noch auf den vordersten Plätzen liegen.

von Jörn Kränicke, Euro fondspress

Die Idee hinter Fondsratings wie der €uro-FondsNote ist einleuchtend: Fonds, die in der Vergangenheit Erfolge gefeiert haben, versprechen aufgrund ihrer Qualität auch in Zukunft häufig gute Renditen. Zudem macht das Rating die Portfolios besser vergleichbar und zeigt auf den ersten Blick, ob sich eine nähere Analyse lohnt.

Zur Vorselektion eines Top-Fonds sind die Ratings das richtige Mittel. Als Anleger darf man die Fonds allerdings nur innerhalb ihrer Kategorie vergleichen. Denn eine Top-Note bedeutet nicht automatisch eine absolut gute, sondern nur eine relative Wertentwicklung innerhalb einer bestimmten Vergleichsgruppe.

Selbst ein Fonds, der über vier Jahre ein Minus erzielt hat, das ist der Zeitraum, den das Fondsrating des Finanzen Verlags und des Analysehauses FondsConsult auswertet, kann so mit Note 1 ausgezeichnet werden, weil er dank geringerer ­Verluste gegenüber Konkurrenzprodukten zu den besten Fonds seiner Kategorie zählt. Anleger sollten also keine Fonds kaufen, nur weil sie mit Top-Noten bewertet sind.


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Investoren müssen daher erst ­entscheiden, in welches Anlagesegment sie investieren möchten. Im zweiten Schritt sollte man die FondsNote zurate ziehen, um das beste ­Produkte innerhalb des gewünschten Anlagesegments ausfindig zu machen.

Ein Beispiel hierfür ist der Eu­ropa-Fonds Allianz RCM Europe Equity Growth. Der 2006 aufgelegte Fonds erhielt auf Anhieb FondsNote 1. Manager Thorsten Winkelmann sucht für den Fonds nach Aktien, deren Wachstum noch nicht oder nur teilweise im Kurs eingepreist ist. Zudem sollen die Unternehmen aus eigener Kraft wachsen, aber nicht nur, weil die Konjunktur gerade gut läuft. Bislang war dieses Konzept sehr erfolgreich. Der Allianz-Fonds weist über die vergangenen drei Jahre ein leichtes Plus auf. Einen Gewinn in diesem Zeitraum hat sonst kaum ein anderer Europa-Fonds ausgewiesen. Und im laufen­den Jahr liegt Allianz RCM Europe Equity Growth mit rund 17 Prozent Plus auch ganz vorn in der Rangliste – ein Fonds, den man sich daher merken oder kaufen sollte.

Ebenfalls empfehlenswert ist der im Jahr 2000 aufgelegte Morgan Stanley Global Brands. Das siebenköpfige Managementteam verfolgt einen sehr interessanten und bisher sehr erfolgreichen Ansatz. Dabei dreht sich alles um bekannte Marken – „No Names“ kommen nicht infrage. Denn für Unternehmen sei ein guter Markenname durch nichts zu ersetzen, meinen die Experten. Diese immateriellen Werte ließen sich laut Management nicht einfach kopieren. Daher sind sie gegenüber dem Wettbewerbsdruck fast immun und entwickeln sich auch bei konjunkturellen Schwächephasen außergewöhnlich gut. Das beweist auch die Wertentwicklung des Fonds seit Auflage im Oktober 2000. Während der MSCI World in diesem Zeitraum etwa 30 Prozent im Minus liegt, hat das Global-Brands-Portfolio von Morgan ­Stanley um etwa 50 Prozent zulegen können.

Die €uro-FondsNote ist auch ein guter Indikator dafür, ob man in einen bestimmten Markt lieber über aktiv gemanagte Fonds oder passive Exchange Traded Funds (ETF) investieren sollte. Gerade in den etablierten Märkten bieten aktive Fonds selten einen Mehrwert gegenüber dem zugrunde liegenden Index und kosten zudem mehr Geld.

Haben nur wenige aktive Fonds Top-Noten erhalten, dann lohnt der Kauf eines passenden ETF. Ein gutes Beispiel liefert der US-Aktienmarkt: Unter den US-Fonds gibt es gerade einmal ein Produkt – den Threadneedle US Equity –, das die FondsNote 1 trägt. Gleichzeitig haben sehr viele börsennotierte Indexfonds eine Note 2. Da kann man ruhig zu einem guten ETF greifen und Geld sparen.

Sehen Sie weitere Die Auf- und Absteiger der Fonds und Neubewertungen in der Tabelle (PDF)

Die €uro-FondsNote: Die Fondsbewertung des Finanzen Verlags wird in Kooperation mit dem Münchner Analysehaus FondsConsult jeden Monat neu berechnet. Einer Schulnote vergleichbar, berücksichtigt sie das Abschneiden der Fonds in den vergangenen vier Jahren, das Risiko, das der Fondsmanager eingegangen ist, sowie die Aussichten auf künftige vergleichbare Leistungen.