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Long-Short-Fonds: Heiß begehrtes Konzept

11.06.16 15:00 Uhr

Long-Short-Fonds: Heiß begehrtes Konzept | finanzen.net

Viele dieser Portfolios haben zuletzt ihre Pforten für frisches Anlegergeld geschlossen. Doch es gibt noch gute Fonds - vor allem für konservative Anleger.

von Andreas Hohenadl, Euro am Sonntag

Die turbulenten Aktienmärkte und rekordniedrige Zinsen lassen Anleger derzeit nach Anlagealternativen suchen. Heiß begehrt sind sogenannte Long-Short-Fonds. Mit diesen Produkten können geschickte Fondsmanager auch in fallenden Märkten Geld verdienen.



Das ist der große Unterschied zu klassischen Aktienfonds: Dort können die Fondslenker Aktien, deren künftige Kursentwicklung sie negativ einschätzen, nur ignorieren beziehungsweise aus dem Portfolio verbannen. In den alternativen Produkten bauen sie dagegen Short- Positionen auf, mit denen sie von möglichen Kursverlusten profitieren. Weil diese Positionen kaum Kapital binden, können sie ihr Portfolio sogar hebeln und damit die Gewinnchancen erhöhen. Natürlich nur, wenn die jeweiligen Anlagebestimmungen dies erlauben.

Der Nachteil bei Long-Short-Fonds: Die Anlagekonzepte sind nicht beliebig skalierbar. Fließt zu viel Geld in die Fonds, können die Manager ihre Strategie nicht mehr flexibel genug umsetzen. Das trifft insbesondere zu, wenn sie in wenig liquide ­Nebenwerte investieren. Folge: Die betreffenden Fonds werden für Neuanleger geschlossen, um die Erfolgsaussichten für bestehen­de Investoren zu wahren.

Dutzende Fonds sind dicht

Geschätzt zwei Dutzend in Deutschland zugelassene Portfolios sind aktuell für Privat­anleger nicht mehr uneingeschränkt zugänglich. Bereits im Juli 2014 machte mit dem BlackRock European Opportunities Extension Fund einer der erfolgreichsten europäischen Long-­Short-Aktienfonds dicht. Investierte Anleger können sich über einen Wertzuwachs von 28 Prozent per annum in den vergangenen drei Jahren freuen. Wenig später folgte JP Morgan mit einer Begrenzung des Handelsvolumens bei einem und später einem Investitionsstopp bei einem zweiten Long-Short-Fonds. Verstärkt kam es in den vergangenen Monaten zu Schließungen erfolgreicher Fonds. Unter anderem sperrten der Allianz Discovery Germany Strate­gy sowie der Discovery Europe Strategy ihre Pforten für neues Kapital. Für Letzteren gibt es immerhin seit April einen Nach­folger: den Allianz Discovery ­Europe Opportunities (ISIN: LU 136 619 446 9). Auch die britische Fondsgesellschaft Schroders verhängte einen Hard-Close beim Schroder ISF European Alpha Absolute Return.


Das Angebot für Investoren ist also ausgedünnt. Trotzdem findet sich noch eine Reihe von Long-Short-Produkten, die ein Investment lohnen. Interessant sind insbesondere jene Fonds, die sich in puncto Risiko-Rendite-Profil als Alternative zu klassischen Mischportfolios anbieten. Denn das Renditepotenzial von Anleihen scheint ausgereizt, im Fall steigender Zinsen drohen vielmehr Kursverluste. Long-Short-Aktienfonds sparen diese Anlageklasse aus, können aber durch ihre Short-Positionen sinkende Kurse an den Aktienbörsen ebenfalls abfedern.

Nachfolgend stellen wir zwei Fonds vor, die sich für moderat risikobereite Anleger eignen.

Investor-Info

Danske Europe Long-Short DY
Gute Aktie, schlechte Aktie

In schwierigen Marktphasen scheint der Danske Europe Long-Short Dynamic in seinem Element. 2015 erzielte Peter Rothausen mit seinem Fonds 13 Prozent Plus. Seine Strategie basiert auf dem Pair-Traiding: Innerhalb einer europäischen Branche kauft er aussichtsreiche Titel, zugleich baut er Short-Positionen bei Aktien derselben Branche auf, die sich seiner Ansicht nach schlechter entwickeln werden. Seit Auflegung 2012 lieferte der Fonds eine Rendite von fünf Prozent p.a.

Loys Global L/S
Fonds mit Risikopuffer

Ufuk Boydak investiert mit seinem Fonds in unterbewertete globale Aktien und sichert diese Engagements mithilfe von Short-Positionen auf Aktienindizes wie den DAX oder den französischen CAC 40 ab. Seine Nettoinvestitionsquote liegt im Schnitt um die 30 Prozent. Boydak strebt langfristig drei bis sechs Prozent Rendite pro Jahr an - bei maximalen Rücksetzern von fünf Prozent. Seit Auflage 2011 hat er dieses Ziel mit einer Wertentwicklung von 7,5 Prozent p. a. bequem erreicht.

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