Verlässliche Gewinner: Das sind die 10 Top-Fonds für die Zukunft
Einzelne Wertpapiere sind Ihnen zu riskant? Dann lassen Sie doch einen erfahrenen Profi ran. Zehn Empfehlungen für die breit gestreute Anlage.
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von Andreas Hohenadl, Euro am Sonntag
Erfahrung zählt beim Fondsmanagement. Deshalb hat sich €uro am Sonntag für die Jubiläumsausgabe auf die Suche gemacht nach langfristig guten Portfolios, die auch in Zukunft attraktive Gewinne versprechen. Nicht zwingend sind das die Fonds mit der besten 20-Jahre-Rendite, wenn diese über kürzere Zeiträume schwächeln. Um es auf die Empfehlungsliste zu schaffen, sollte ein Portfolio beziehungsweise Manager aber zumindest über zehn Jahre seine Qualitäten bewiesen haben.
Auf bewährten Manager setzen
Bei den Aktienfonds, die im heimischen Markt investieren, stößt man im Rückblick unweigerlich auf den DWS Aktien Strategie Deutschland. Das Portfolio wurde im Februar 1999 aufgelegt und ist damit nicht ganz 20 Jahre alt. Untrennbar ist es mit dem Namen Henning Gebhardt verbunden. Der lenkte den Fonds von Mai 2000 bis Ende 2016. In dieser Zeit erzielte er einen Wertzuwachs von rund 170 Prozent und schlug den DAX damit um mehr als 110 Prozentpunkte. Kein Wunder, dass der Fonds zu einem Bestseller der DWS avancierte.
Für die Zukunft rät die Redaktion, auf Gebhardts neuen Fonds zu setzen. Denn "Mister Aktie", wie der Starmanager auch genannt wird, arbeitet seit Anfang 2017 für die Berenberg Bank. Dort will er seinen erfolgreichen Investmentansatz mit dem Fonds Berenberg Aktien Strategie Deutschland weiterführen. Gebhardt setzt im Fonds auf einen hohen Nebenwerteanteil und eine klare Über- oder Untergewichtung der größeren Titel in Relation zum Index.
Wer seinen Anlageradius gern auf europäische Aktien ausdehnen will, findet im Aktienfonds Invesco Europa Core ein bewährtes, gutes Portfolio. Es existiert seit 1992, und seit gut 15 Jahren ist Manuela von Ditfurth als Fondslenkerin mit dabei. Die Besonderheit des Fonds ist sein quantitativer Ansatz.Dabei durchkämmt ein Computerprogramm ein Universum von 1.000 europäischen Aktien nach jenen Titeln mit dem besten Risiko-Ertrags-Verhältnis. Bevorzugt werden Werte, die weniger stark schwanken als der Durchschnitt und liquide handelbar sind. Auf lange Sicht spielt diese Strategie ihre Stärken voll aus: Mehr als 320 Prozent Wertzuwachs verbuchte der Invesco Europa Core Aktien in den vergangenen 20 Jahren. Der durchschnittliche Fonds in der Kategorie brachte es in dieser Zeit auf gerade mal 170 Prozent.
Eine Fondsempfehlung für den größten Aktienmarkt der Welt, die USA, darf in dieser Übersicht natürlich nicht fehlen. Hier fällt die Wahl auf den Alger American Asset Growth, der seit 1996 auf dem Markt ist. Seit zehn Jahren ist der Fonds auch in unserem ausgewogenen Fonds-Musterdepot. Lange dabei ist Patrick Kelly. Er managt seit 2004 den Fonds, seit 2015 unterstützt von Ankur Crawford.
Die Stoßrichtung des Portfolios ist klar, er setzt auf große US-Wachstumsunternehmen. Apple, Amazon, Facebook und die Google- Mutter Alphabet sind Namen, die man aktuell im Portfolio findet. Dass die Fondsmanager trotz ihrer Fokussierung auf Wachstum auch das Risiko im Griff behalten, beweist ihre hervorragende Performance über längere Zeiträume. In den vergangenen 20 Jahren erzielte der Fonds einen Zugewinn von rund 490 Prozent. Der Schnitt der Vergleichsgruppe liegt bei etwa 300 Prozent Plus.
Fokus für Wachstumsmärkte
Wer das Thema Wachstum vertiefen möchte, sollte seinen Blick gen Asien richten. Dort finden sich viele Zukunftsmärkte mit einer jungen Bevölkerung, die zunehmend an Konsumkraft gewinnt. Eine spezielle und sehr erfolgreiche Strategie für diese Region verfolgt der Fidelity Asian Special Situations. Fondsmanager Suranjan Mukherje, der das 1994 aufgelegte Portfolio seit Juli 2012 managt, sucht Unternehmen in speziellen Situationen. Das sind zum Beispiel Turnaround-Kandidaten oder Franchise-Firmen, die schnell lokale Marktanteile gewinnen. Dieser Ansatz sorgt dafür, dass sich der Fonds in unterschiedlichen Marktphasen gut behaupten kann.
Nicht nur die schnell wachsenden Märkte Asiens, sondern Schwellenländer weltweit stehen im Blickpunkt des Comgest Magellan. Der Fonds versammelt in seinem Portfolio Unternehmen aus aufstrebenden Staaten, die solide wirtschaften und stabil wachsen. Dieses Wachstum soll von externen Faktoren wie Rohstoffpreisen oder staatlichen Eingriffen möglichst unabhängig sein. Auch Banken meidet Fondsmanager Wojciech Stanislawski, der den Magellan seit Anfang 2000 steuert. Der Fokus des Fonds auf Qualitätsaktien führt zu einem sehr guten Risiko-Rendite-Profil. Freilich wird das Portfolio nicht in jedem Zeitraum in der Spitzengruppe sein.
Knapp ein Jahr nach €uro am Sonntag ging der Allianz Global Insights an den Start, damals noch unter dem Namen Global Intellectual Capital. Er ist die Empfehlung der Redaktion bei den weltweit investierenden Aktienfonds. Seit gut zehn Jahren ist Steve Berexa für das Portfolio zuständig und erzielte in dieser Zeit eine Rendite von rund 350 Prozent. Berexa, globaler Aktienchef bei Allianz Global Investors, hat bei dem Fonds alle Freiheiten, was Aktien, Sektoren und Länder angeht. Auch ist er nicht auf Anlagestile wie Value oder Growth festgelegt. Stattdessen vereint er in dem Fonds die besten Aktienideen der weltweit verstreuten Fondsmanager und Analysten von Allianz Global Investors.
Nicht alle Anleger wollen voll in Aktien investiert sein. Deshalb dürfen an dieser Stelle Mischfonds nicht fehlen. Eine besonders gute Figur unter den offensiven Vertretern der Kategorie macht der Flossbach von Storch Multiple Opportunities. In den knapp elf Jahren seines Bestehens wuchs er zu einem milliardenschweren Portfolio heran. Nach wie vor hält bei dem Fonds Bert Flossbach die Zügel in der Hand. Er investiert hauptsächlich in internationale Qualitätsaktien, daneben mischt er solide Unternehmensanleihen bei. Und stets dient ihm ein zehnprozentiger Goldanteil im Portfolio als Versicherung gegen Extremrisiken.
Bei den ausgewogenen Mischportfolios bietet der Kepler Vorsorge Mix eine langfristig überzeugende Wertentwicklung. Bereits 1995 wurde die ausschüttende Anteilsklasse dieses Fonds aufgelegt. Von Anfang an dabei sind die beiden Fondsmanager Kurt Eichhorn und Rudolf Gattringer. Üblicherweise investieren sie mit dem Portfolio zu 65 Prozent in Anleihen und zu 35 Prozent in Aktien. Der Vorsorge-Mix-Fonds zählt damit also eher zu den defensiven Vertretern seiner Kategorie. Doch mit seiner Leistung lässt er manch offensiveren Mischfonds hinter sich.
Noch eine Spur defensiver als
der Kepler-Fonds ist der Mischfondsklassiker Kapital Plus aufgestellt. Er hält meist zu 70 Prozent Anleihen und zu 30 Prozent Aktien. Er wurde im Mai 1994 aufgelegt, seit 2011 kümmert sich Stefan Kloss um die Fondsinvestments. Dabei hält er an der traditionellen Anlageaufteilung fest. Allein die Vorgaben für investierbare Anleihen wurden in den vergangenen Jahren etwas breiter gefasst.
Flexibilität ist auch das Stichwort beim Pimco GIS Diversified Income, unserem Tipp bei den global investierenden Anleihefonds. Denn die Anlagestrategie bei dem Portfolio orientiert sich an keiner Benchmark. Es wird in ein breites Spektrum von Industrie-, Schwellenländer- und Unternehmensanleihen investiert. Wie wichtig die 2006 ins Leben gerufene Strategie Pimco ist, zeigt die Aufstellung im Fondsmanagement. Denn dort ist neben der langjährigen Co-Fondsmanagerin Eve Tournier seit 2016 auch Pimcos Chefanlagestratege Dan Ivascyn vertreten.
Zehn Top-Fonds von erfahrenen Anlageprofis (pdf)
In der PDF-Tabelle sind alle Fonds, die im Text besprochen werden, mit Wertentwicklungsangaben zu unterschiedlichen Zeiträumen aufgelistet. Vier der Fonds verfügen nicht über eine 20-jährige Historie, sodass die entsprechenden Felder leer bleiben. Beim Berenberg Aktien Strategie Deutschland wird sogar nur die Entwicklung über ein Jahr angegeben, da dieses Portfolio erst seit Juli 2017 von Henning Gebhardt gemanagt wird. Bis Ende 2016 lenkte Gebhardt mehr als 15 Jahre lang den sehr erfolgreichen DWS Aktien Strategie Deutschland.
Beim Berenberg-Fonds will er seine bewährte Anlagestrategie fortführen.
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