Euro am Sonntag-Fonds-Tipps

Nebenwerte-Fonds: Kleine Statur - aber mit großer Wirkung

30.07.17 19:00 Uhr

Nebenwerte-Fonds: Kleine Statur - aber mit großer Wirkung | finanzen.net

Mit spezialisierten Produkten steigen Anleger breit gestreut in die Welt der Small und Mid Caps ein. Wie es geht.

von Christoph Platt, Euro am Sonntag

Zwerge haben als Märchengestalten ihren Ursprung in der nor­dischen Mythologie. Den kleinwüchsigen Fabelwesen wird häufig eine übermenschliche Stärke und große Macht nachgesagt. Zudem gelten sie als listig und schlau.



Pfiffig können sich auch Anleger verhalten, wenn sie auf die Kraft der Zwerge vertrauen. Meist stehen große Konzerne im Vordergrund der Berichterstattung von den Finanzmärkten, doch regelmäßig sind kleine Unternehmen wesentlich reizvoller. Denn diese erzielen im Durchschnitt eine höhere Rendite als Bluechips. Sowohl langfristig orientierte Anleger als auch solche, die auf kurzfristige Kursausschläge wetten, können davon profitieren. Sie müssen jedoch mit den hohen Schwankungen auskommen, die bei Small Caps gang und gäbe sind.

Wer sich dem Thema Nebenwerte nähern will, ohne gleich Aktien einzelner Unternehmen zu kaufen, fährt am besten mit Investmentfonds. Für die wichtigsten Anlageregionen wird eine große Zahl an spezialisierten Produkten angeboten, die sich auf Mid und Small Caps konzentrieren.


Für drei Regionen enthält die Fondsdatenbank von €uro am Sonntag besonders viele Nebenwerteportfolios: für Deutschland, Europa und die USA. Rund 30 Fonds decken deutsche Mid und Small Caps ab. Für den paneuropäischen Markt gibt es über 100 entsprechende Produkte. Auf US-Nebenwerte setzen knapp 50 Fonds.

Um die besten Produkte zu ermitteln, hat die Redaktion sowohl die langfristige als auch die kurzfristige Wertentwicklung unter die Lupe genommen. Zunächst wurden Fonds herausgefiltert, die auf Fünfjahressicht und gleichzeitig seit Jahresbeginn zum besten Viertel ihrer Vergleichsgruppe gehören.


In der Kategorie "Deutschland Nebenwerte" führten diese strengen Vorgaben zu einem eindeutigen Sieger: Nur ein Fonds erfüllte beide Bedingungen. In der Kategorie "Europa Nebenwerte" blieben immerhin zwölf Fonds übrig. Aus diesen wählte €uro am Sonntag ein besonders empfehlenswertes Produkt aus. In der Kategorie "USA Nebenwerte" mussten die Vorgaben etwas gelockert werden, weil kein privatanlegertauglicher Fonds beide Voraussetzungen erfüllte. Die Redaktion hat sich deshalb auf die langfristige Performance konzentriert und stellt ein in dieser Hinsicht hervorragendes Produkt vor.

Unangefochtene Nummer 1 unter den Fonds für deutsche Nebenwerte ist der Mainfirst Germany. Er glänzt mit einem Plus von 193 Prozent in fünf Jahren. Kein anderer breit aufgestellter Fonds in dieser Kategorie konnte auch nur annähernd mithalten. "Die Outperformance in der Größenordnung ist nur möglich mit einem fokussierten Portfolio, welches wenige Überschneidungen mit der Benchmark hat", erläutert Alexander Dominicus, der den Fonds zusammen mit Olgerd Eichler und Evy Bellet managt. Nur etwa 30 Titel stecken für gewöhnlich im Portfolio.

Ein besonders hohes Gewicht im Fonds haben traditionell die Sektoren Industrie und IT. "Wir suchen nach deutschen Mittelständlern, die wettbewerbsfähige Produkte haben und global wachsen können", beschreibt Dominicus das Anlagekonzept. "Die Kernkompetenz einiger dieser Hidden Champions liegt beispielsweise im Maschinenbau, aber auch Unternehmen aus der Softwarebranche haben häufig vielversprechende Nischenprodukte, die international nachgefragt werden."

Die heimische Unternehmenslandschaft erhält vom Manager viel Lob. "Deutsche Mittelständler sind oftmals besonders verlässlich und konservativ", sagt er. Besonders attraktiv findet er ­Firmen mit langfristig ausgerichteten Strukturen, die viel in ihre Produkte und Dienstleistungen investieren. "Diese finden wir häufig dort, wo die ­Familie noch Großaktionär ist."

Gewinner des Wandels

In der Kategorie "Nebenwerte Euro­pa" ist der Apus Capital ReValue besonders empfehlenswert. Er legte binnen fünf Jahren um 154 Prozent zu und ist bester Fonds seiner Kategorie im laufenden Jahr. Das vierköpfige Managementteam sucht Unternehmen, die vor einer großen Neubewertung stehen. "Diese kann ausgelöst werden, wenn eine Firma neue Produkte auf den Markt bringt, neue Werke baut oder neue Märkte erschließt", sagt Fondsmanager Johannes Ries. Er versucht mit seinen Kollegen, die Gewinner des Wandels zu identifizieren - so das übergeordnete Thema des Produkts.

Für einen europaweit aktiven Fonds ist der Apus Capital ReValue recht deutschlandlastig. Mehr als die Hälfte des Vermögens steckt in heimischen Titeln. Der Grund: Den Fondsmanagern, die in Frankfurt sitzen, ist ein direkter Zugang zu den Unternehmen sehr wichtig. Diesen finden sie am leichtesten im eigenen Land. "Bedruckte Papiere sind nie so gut wie ein persönlicher Austausch mit der Unternehmensleitung."

Auch bei den Branchen sind klare Schwerpunkte erkennbar: Aktien aus den Sektoren Technologie, Industrie und Gesundheitswesen dominieren das Portfolio. Diese Verteilung liegt in der persönlichen Erfahrung der vier Manager begründet, die - sei es als Analysten, Fondsmanager oder Forscher - seit Jahrzehnten in diesen Bereichen tätig sind. "Die größten Chancen zu gewinnen hat man dort, wo man sich auskennt", meint Ries.

Unter den Fonds für US-Nebenwerte macht der Threadneedle American Smaller Companies eine besonders gute Figur. Über fünf Jahre konnte er seinen Wert mehr als verdoppeln. Fondsmanager Nicolas Janvier hat sein Portfolio breit diversifiziert. Keine Branche ist übermäßig stark gewichtet: Der größte Sektor, Informationstechnologie, hat gerade einmal einen Anteil von 18 Prozent. Mit einer Anzahl von 65 bis 90 Titeln ist das Threadneedle-Produkt von den hier vorgestellten Fonds am breitesten aufgestellt.

Wie seine Kollegen für deutsche und europäische Nebenwerte betont Janvier, wie wichtig persönliche Gespräche mit der Unternehmensführung für ihn sind. Jährlich steht sein Team mit mehr als 700 Firmen in Kontakt. Auf diese Weise will der Manager herausfinden, welche Zwerge aus der US-Firmenlandschaft über die nötige Kraft am Aktienmarkt verfügen.

Investor-Info

MainFirst Germany
Heimische Small Caps

Auf Fünfjahressicht ist der MainFirst Germany der beste Fonds für deutsche Nebenwerte und auch 2017 läuft es hervorragend. Für die gute Entwicklung seit Jahresbeginn sind unter anderem das Softwarehaus Mensch und Maschine und der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer verantwortlich. Ins Portfolio kommen Unternehmen, bei denen das Fondsmanagement mittelfristig ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum erwartet.

Apus Capital ReValue
Nebenwerte aus Europa

Der Apus Capital ReValue hat ein fantastisches Jahr hinter sich. Mit einem Plus von 44 Prozent zählt er zu den erfolgreichsten Fonds überhaupt. Zuletzt sorgten Halbleiter- und Gesundheitswerte für Schwung. Größter Wert im Portfolio ist der Flüssigkeitenspezialist Technotrans. Trotz des Fokus auf Small Caps können auch größere Werte bis hin zu DAX-Titeln beigemischt werden, sofern das Fondsmanagement ausreichend Anzeichen für eine Neubewertung der Firma erkennt.

Threadneedle Amer. Sm. Comp.
Kleine US-Firmen

Wenn von Nebenwerten in den USA die Rede ist, sind meist größere Unternehmen gemeint als hierzulande. Die Konzerne, die vom Threadneedle American Smaller Companies gekauft werden, können dementsprechend eine Marktkapitalisierung von bis zu zehn Milliarden US-Dollar haben. Die größten Titel im Portfolio sind derzeit das Immobilienunternehmen American Homes 4 Rent und der ­Betreiber von Rechenzentren CyrusOne. Mit 65 bis 90 Titeln ist das Produkt relativ breit aufgestellt. Bester aktiv gemanagter US-­Nebenwertefonds auf Sicht von fünf Jahren.

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Bildquellen: leedsn / Shutterstock.com, vectorfusionart / Shutterstock

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