Euro am Sonntag-Fonds-Tipps

Immobilienfonds: So viel Geld im Überfluss

06.03.18 17:30 Uhr

Immobilienfonds: So viel Geld im Überfluss | finanzen.net

Die Kassen der meisten ­Offenen Immobilienfonds sind prall gefüllt. Doch es fehlt an sinnvollen Investitionszielen. Und der Ansturm der Anleger ebbt nicht ab.

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von Christoph Platt, €uro am Sonntag

Die Offenen Immobi­lienfonds, die in Deutschland angeboten werden, horten weiterhin Bargeld. Die Liquiditätsquote der Produkte betrug Ende 2017 im Durchschnitt 21,0 Prozent. Zwölf Monate zuvor hatte sie bei 22,2 Prozent gelegen. Dies geht aus einer Untersuchung der Ratingagentur Scope hervor. Analysiert wurden die 18 relevantesten Offenen Immobilienpublikumsfonds, die vor 2017 aufgelegt wurden. Davon sind 14 für Privatanleger zugänglich.



"Mit über 20 Prozent befindet sich die durchschnittliche Liquiditätsquote auf einem vergleichsweise hohen Niveau", schreiben die Analystinnen Sonja Knorr und Hosna Houbani. Drei der vier größten Fonds mit einem Volumen von mehr als zehn Milliarden Euro haben Liquiditätsquoten von mehr als 20 Prozent: der haus­Invest, der UniImmo: Deutschland (siehe Fonds-Check rechts) und der Deka-ImmobilienEuropa. Das vierte Schwergewicht, der UniImmo: Europa, konnte seinen Anteil auf 17,1 Prozent drücken.

Eine hohe Liquiditätsquote macht die Fonds zwar flexibel, schmälert aber die Rendite. Denn angesichts niedriger Zinsen werfen die flüssigen Mittel keine Erträge ab.


Als Gründe für den immerhin leichten Rückgang der Bargeldquote benennt Scope die ­effektive Liquiditätssteuerung vieler Fonds und die regen Investitionstätigkeiten. Derzeit reglementieren nahezu alle Fondsmanager die Mittelzuflüsse in ihre Produkte. Lediglich der hausInvest, der grundbesitz europa und der grundbesitz global nehmen uneingeschränkt neues Geld an.

Neben diesen Maßnahmen bemühen sich die Anbieter, das vorhandene Kapital in Immobilien zu investieren. Laut Scope wurden 2017 vergleichsweise hohe Volumina angekauft. Der Erwerb attraktiver Objekte gestaltet sich im aktuellen Markt­umfeld jedoch schwierig. Der weltweite Ansturm von Investoren auf Immobilien hat zu einem historisch hohen Preisniveau geführt. "Die Manager der Offenen Immobilienfonds sind daher gut beraten, Objekte nicht um jeden Preis zu erwerben", so die Autoren der Studie.


Die anhaltend hohe Nachfrage der Anleger nach Offenen Immobilienfonds hat deren Vermögen Ende 2017 auf ein Re­kordniveau getrieben. Mittlerweile stecken hierzulande fast 90 Milliarden Euro in den Produkten. Die bisherigen Spitzenjahre 2004 und 2009, als die Fonds rund 87 Milliarden Euro verwalteten, wurden damit übertroffen. Auch die Liquidität hat mit 17,5 Milliarden Euro absolut gesehen einen neuen Rekordstand erreicht.

Im Überblick: OFFENE IMMOBILIENFONDS FÜR PRIVATANLEGER (PDF)








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