Euro am Sonntag-Fonds-Tipp

Ampega GenderPlus: Frauenpower ist gut für die Rendite

07.10.18 14:00 Uhr

Ampega GenderPlus: Frauenpower ist gut für die Rendite | finanzen.net

Unternehmen können von weiblichen ­Führungskräften profitieren. Der Fonds Ampega GenderPlus investiert gezielt in diese Firmen.

von Jörn Kränicke, Euro am Sonntag

Die Gender-Thematik spielt seit einigen Jahren eine große Rolle in der öffentlichen Diskussion. Ob Frauenquote, korrekte Sprache und Unisextoiletten immer der richtige Weg sind, darüber gehen die Ansichten auseinander. Außer Frage dürfte jedoch stehen, dass Diversity, also Vielfalt, positive Auswirkungen hat - unter anderem auf die Kapitalanlage.



Dies belegt auch eine Studie von Credit Suisse und McKinsey, nach der Unternehmen mit Frauen und Männern in Führungspositionen in der Regel erfolgreicher sind als ausschließlich von Männern geführte Firmen. Ampega hat daher seit 2015 den Aktienfonds Gender­Plus im Angebot. Entwickelt wurde das Konzept zusammen mit den Börsen Hamburg und Hannover, die den Gender-Index berechnen. Anstoß dafür war nicht zuletzt das Gesetz zur Frauenquote in Aufsichtsräten. Seit 2016 müssen mehr als 100 deutsche Unternehmen, in denen die Arbeitnehmer voll mitbestimmungsberechtigt sind, bei der Besetzung von Aufsichtsratsposten einen Frauenanteil von 30 Prozent einhalten.

Bei den 50 im Index enthaltenen Unternehmen beträgt die Frauenquote in den Aufsichtsräten im Schnitt 33 Prozent, in den Vorständen liegt die Quote allerdings nur bei 18 Prozent. Zum Start des Fonds investierte Portfoliomanager Sebastian Riefe in die Indextitel. Ampega hatte sich damals drei Jahre Zeit gegeben, um das Konzept zu erproben, und steckte fünf Millionen Euro in den Fonds.


"Wir haben schnell erkannt, dass es nicht zielführend ist, nur in Indextitel zu investieren, die nur anhand der Frauenquote ausgewählt werden", sagt Ampega-Geschäftsführer Manfred Köberlein. Deshalb haben die Kölner die Anlagestrategie modifiziert. Nun wird mehr auf aktives Management hinsichtlich Anlageuniversum, Titelauswahl und Titelgewichtung gesetzt. Bei der Auswahl der Unternehmen spielen neben der Frauenquote auch branchenübliche fundamentale Kriterien wie Dividendenrendite oder Gewinnwachstum eine Rolle. Ziel ist, vor allem ertrags- und wachstumsstarke Qualitätsaktien im Portfolio zu haben.

Modifiziertes Konzept

Insgesamt investiert Manager Riefe noch zu rund 60 Prozent in Titel aus dem Gender-Index. Die restlichen 40 Prozent stammen aus Europa. Riefe berücksichtigt allerdings auch hier den Frauenanteil in den Führungs­etagen der Firmen.



Derzeit ist der Fonds neben den 60 Prozent Gender-Index­titeln zu 27 Prozent in anderen deutschen Unternehmen investiert; jeweils rund 6,5 Prozent stammen zudem aus Frankreich und Schweden. Fremdwährungsinvestments sind generell auf zehn Prozent begrenzt, die Fremdwährungen werden nicht abgesichert. Hinsichtlich der Branchen ist der GenderPlus breit diversifiziert.

Seit der Modifizierung des Konzepts läuft der Fonds überzeugend. Zudem will Ampega noch im laufenden Jahr weitere 30 Millionen Euro in den Fonds investieren.

Frauen sorgen für Rendite:
Fazit: Manager Sebastian Riefe setzt auf ein konzentriertes Portfolio mit Aktien von 35 Unternehmen. In den vergangen drei Jahren brachte das eine Rendite von rund zehn Prozent per annum.
ISIN: DE000A12BRD6




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