Euro am Sonntag

Familien sind die Favoriten

26.12.16 03:00 Uhr

Familien sind die Favoriten | finanzen.net

Familiengeführte Unternehmen werfen wegen ihres nachhaltigen Wachstums und langfristiger Unternehmensplanung für Anleger überdurchschnittliche Renditen ab.

Werte in diesem Artikel

von Birgitte Olsen, Gastautorin von Euro am Sonntag

Antizyklisches Investieren erfordert "Out of the box"-Denken und die Fähigkeit, die Erfolgsstorys von morgen aus Unternehmenszahlen und Branchentrends zu identifizieren.



Wer sich etwa zu Jahresanfang die Aktien von Aker ins Depot legte, kann sich jetzt über Kursgewinne von 130 Prozent freuen. Die norwegische Firma fördert Erdöl in der Nordsee, profitiert vom steigenden Ölpreis. Ähnlich verhält es sich mit Schoeller Bleckmann aus Österreich. Das Unternehmen liefert die Ausrüstung für Erdöl- und Erdgasbohrungen und kommt in dieser Nische auf einen Marktanteil von knapp 60 Prozent. Mit den zunehmenden Fördermengen werden die Anlagen und Verschleißteile von Schoel­ler Bleckmann wieder eingesetzt. Das beflügelt wie­derum den Aktienkurs.

Gemeinsam sind beiden Unternehmen starke Ankerinvestoren und in beide hat Bellevue Asset Management bereits frühzeitig investiert. Die von ­Bellevue verwalteten Fonds BB Entrepreneur Europe sowie BB Entrepreneur Europe Small haben seit ihrer Auflage besser abgeschnitten als die jeweiligen Vergleichs­indizes. Aufgrund des hohen Anlegerinteresses haben wir nun mit dem BB Entrepreneur Switzerland (Lux) einen Fonds aufgelegt, der sich auf Schweizer Werte konzentriert.


Familien- und eigentümergeführte Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass der Gründer, die Gründer­familie oder ein Ankerinvestor einen Großteil des eigenen Vermögens an das Unternehmen gebunden hat. Sie sind daher an der langfristigen Wertentwicklung und nicht an kurzfristiger Gewinnmaximierung interessiert. Sind sie selbst nicht mehr im operativen Management vertreten, prägen sie durch ihre Erfahrung und Stimmrechte weiterhin die unternehmerische Vision und Stoßrichtung.

Das typische Familienunternehmen ist als Champion erfolgreich in seiner Marktnische positioniert - und hat sich über mehrere Generationen hinweg eine marktführende Stellung erarbeitet. Ein weiteres wichtiges Kennzeichen von familiengeführten Unternehmen ist die weitgehende finanzielle Unabhängigkeit. Grundvoraussetzung dafür sind ­solide Bilanzen mit einer niedrigen Verschuldung und kontinuierlich hoher Cashflow-Generierung.

Ausgang der US-Wahl gut für
Infrastruktur, Industrie und Bau

Der Auswahlprozess für unsere Port­foliofirmen durchläuft mehrere Qualitätschecks. Eigentümer oder Gründerfamilien müssen mindestens 20 Prozent der Unternehmensanteile halten. Mithilfe eines fundamentalen Bottom-­up-Ansatzes identifizieren wir aus einem Universum von rund 1.800 Kandidaten die attraktivsten 30 bis 40 europäischen Unternehmen mit mittlerer und großer Marktkapitalisierung. Dabei analysieren und modellieren wir Umsatzwachstum, Gewinnpotenzial und Cashflow- Generierung. Ganz klar favorisieren wir Aktien, die unterbewertet sind, weil der breite Markt das Potenzial noch nicht ­erkannt hat. In dieser Hinsicht ist unser Investmentansatz dem von Value-Investoren sehr ähnlich.


Nach dem Ausgang der US-Wahlen bleiben wir auf Sektorebene übergewichtet in Infrastruktur, Industrie und Bau. Auch finden wir nach wie vor Opportunitäten in den Bereichen Energie oder Basic Materials. Nicht-Basiskonsumgüter - dazu gehören Einzelhändler, Medienunternehmen, Verbraucherdienstleistungsunternehmen, langlebi­ge Konsumgüter wie etwa Möbel -, die im US-Markt gut vertreten sind, sind ­attraktiv. Auch gefällt uns derzeit die Luxus­güterbranche.

Die größten Gewinnsteigerungen erwarten wir in den Sektoren Energie, ­Industrie und Technologie. Darüber ­hinaus bieten wachsenden Nischen und strukturelle Trends wie Elektrifizierung, Automation, Digitalisierung, drahtlose Kommunikation oder Cloud-Dienste interessante Möglichkeiten. Wegen ihres nachhaltigen Rendite­potenzials sollten familiengeführte Firmen in langfristig ausgerichteten Anlegerportfolios vertreten sein. Insbesondere bei attraktiven und günstig bewerteten Aktien, die nicht in den großen Indizes geführt werden, bieten sich ­eigentümergeführte Unternehmen besonders an.

zur Person:

Birgitte Olsen, Fondsmanagerin
bei Bellevue Asset

Olsen ist seit 2008 als Senior Portfolio Manager bei Bellevue Asset Management tätig und verantwortet dort die Entrepreneur-Strategien. Zuvor arbeitete die studierte Finanzwirtin als Portfolio Manager bei Generali Investments und Vontobel ­Asset Management.

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Bildquellen: Gonzalo Garcia/Bellevue AG

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