Euro am Sonntag-Einschätzung

Investieren in Myanmar: Im Osten viel Neues

29.04.16 09:30 Uhr

Investieren in Myanmar: Im Osten viel Neues | finanzen.net

Nach dem Machtwechsel in dem südostasiatischen Staat Myanmar haben risikobereite Anleger die Chance, Pioniergewinne einzufahren.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Euphorisch ist die Stimmung in Myanmar. Nach dem Wahlsieg und dem Regierungsantritt der Opposition unter Führung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hoffen die 52 Millionen Einwohner des Landes nach 50 Jahren Militärdiktatur auf eine bessere Zukunft. Myanmar, auch Birma genannt, ist mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen von 1.230 US-Dollar einer der ärmsten Staaten der Erde.



Die Erwartungen sind nicht unberechtigt.  Multinationale Konzerne und Investoren drängen schon seit Ende der inter­nationalen Sanktionen im Jahr 2012 in das Land - ein Trend, der sich beschleunigen dürfte. Volkswirte sagen Birma in den kommenden Jahren weiterhin hohe Wachstumsraten voraus.

Voraussetzung ist jedoch, dass es der neuen Regierung gelingt, Rechtssicherheit zu schaffen und die grassierende Korruption einzudämmen. Zudem muss das lange herrschende Militär seinen Machtverlust akzeptieren und darf die Demokratiebewegung nicht zurückdrehen.


An der Spitze des Staates steht nun der Ökonom Htin Kyaw, ein enger Vertrauter von Suu Kyi. Sie darf nicht Präsidentin werden, da ihre Söhne ausländische Pässe haben. De facto ist Suu Kyi aber als Leiterin des Präsidialamts und Außenministerin die graue Eminenz der Regierung.

Wirtschaft wächst kräftig

Neben der Schaffung eines Rechtsstaats dürfte ihre wichtigste Aufgabe sein, die ökonomische Dynamik (das BIP legt seit 2013 jährlich um 8,5 Prozent zu) am Laufen zu halten. Myanmar ist reich an Rohstoffen wie Öl, Gas, Mineralien, Reis, Holz. Neben dem Bausektor und dem Tourismus boomt die Konsumgüterbranche, bedingt durch höhere Sozialausgaben und die Einführung des Mindestlohns.

Probleme bereitet die mit 12,2 Prozent hohe Inflation. Auch die schlechte Infrastruktur sowie mangelnde Qualifikation und niedrige Produktivität der Arbeitskräfte schrecken Investoren ab. Der Finanzsektor ist sehr unterentwickelt, vor Kurzem startete jedoch die erste Börse Myanmars. Gegenwärtig sind dort nur zwei Werte gelistet.


Anleger müssen sich daher andere Möglichkeiten suchen, um an der Entwicklung Birmas zu partizipieren. Eine ist das Myanmar-Focused-Asia-Zertifikat (ISIN: CH 019 089 138 9) von Leonteq Securities. Es umfasst zwölf Unternehmen aus Thailand und Singapur und eines aus Malaysia, die in Myanmar präsent sind und einen Teil ihrer Umsätze dort machen.

Halbjährlich wird die Zusammensetzung geprüft, was 1,2 Prozent Jahresgebühr kostet. Dividenden werden reinvestiert, es besteht aber ein Währungs­risiko. Firmen, die an der neuen Börse in Birma gelistet sind, dürfen aufgenommen werden. Anleger kaufen sich damit nur in­direkt beim Aufschwung ein und müssen neben den Pionierrisiken noch auf die Börsen in Bangkok und Singapur achten.

Eine Alternative dazu ist die Singapurer Beteiligungsgesellschaft Yoma Strategic Holdings, die schwerpunktmäßig in Birma tätig ist - im Immobilien- und Tourismussektor sowie im Finanz- und Autoleasinggeschäft. Die Aktie (ISIN: SG 1T7 493 136 4) ist mit dem 2016er-KGV von 32 teuer und notiert - bei dünnen Umsätzen - an der Stuttgarter und Frankfurter Börse.

Myanmar-Kenner und Schwellenländerexperte Florian Schulz rät in Birma zum Kauf: "Trotz enormer Risiken sind die Chancen so riesig, dass Anleger diese nicht verpassen sollten."

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Bildquellen: iStockphoto, 123RF

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