Branchenumfrage: Fondsmanager lieben Europa
Manager weltweit anlegender Fonds werden immer optimistischer gegenüber europäischen Aktien. Die Zuversicht ist so groß wie seit Mai 2007 nicht mehr.
von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Das geht aus einer Umfrage von Bank of America Merrill Lynch Global Research hervor. Die Zahl der Manager, die die Eurozone in ihren Portfolios übergewichten, ist um 36 Prozentpunkte höher als die Zahl der Europa-Pessimisten. Damit ist Europa erstmals seit sechs Jahren die beliebteste Anlageregion weltweit.
Die Vorliebe der Manager reicht über die aktuelle Allokation hinaus. Ein Großteil der Befragten rechnet damit, die Region auch in den kommenden zwölf Monaten überzugewichten. Dieses Ergebnis geht jedoch mit einem raschen Sinneswandel einher. Noch vor zwei Monaten hielt sich die Zahl der Optimisten und der Pessimisten etwa die Waage.
Hauptgrund für die Zuversicht ist der Glaube an einen wirtschaftlichen Aufschwung. Für die Hälfte der Befragten ist das der wahrscheinlichste Weg aus der Schuldenkrise. Nur noch 19 Prozent erwarten, dass die Stimulierung durch die Europäische Zentralbank die Probleme löst.
Die Stimmung gegenüber Schwellenländern ist anhaltend schlecht. Die Zahl derer, die Aktien aus den Emerging Markets untergewichtet haben, ist deutlich höher als die Zahl derjenigen, die sie übergewichten. Beim Zwölf-Monats-Ausblick zeigt sich aber eine Stabilisierung: Nicht mehr ganz so viele Fondsmanager wie im August haben angegeben, dass sie Schwellenländer künftig untergewichten wollen. An der Befragung Anfang September haben 236 Fondsmanager teilgenommen, die insgesamt 689 Milliarden US-Dollar verwalten.