New Work: Das Büro als Mitarbeitermagnet

Im August 2023 arbeiteten laut einer ifo-Studie 25 Prozent der Beschäftigten in Deutschland zumindest teilweise von zu Hause aus, in Branchen wie IT und Unternehmensberatung sogar 70 Prozent. Unternehmen müssen agil und flexibel sein, um den stetigen Wandel zu bewältigen. Das Büro muss sich daher anpassen, um den Mitarbeitern ein inspirierendes Arbeitsumfeld zu bieten. Flexible Arbeitsbereiche, digitale Tools und eine offene Kommunikationskultur sind hierbei entscheidend.

Das Büro als Touchpoint zur Marke

Zukunftsfähige Büros müssen all das bieten, was das Home Office nicht oder nicht immer leisten kann: Wer Videokonferenzen abhält oder kreativ arbeiten möchte, benötigt eine andere Umgebung als jemand, der gerade konzentriert schreibt. Daher sind Räume für Konzentration, Kommunikation und Kooperation besonders wichtig. Zudem bieten sogenannte Multi Spaces die Möglichkeit für zufällige Begegnungen. Dies hat nicht nur Einfluss auf das psychische Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Ein solches Raumkonzept schafft Vertrauen und Gemeinschaftsgefühl und damit die Voraussetzung für kreative Problemlösungen.

Werden diese Anforderungen berücksichtigt, sind Büroräume eine zentrale Anlaufstelle, welche die Unternehmenskultur erlebbar macht. Entsprechend wichtig ist es, dass diese zentrale Anlaufstelle auch ein klares, unverwechselbares Profil erhält und für die Mitarbeitenden die Identifikation mit dem Unternehmen ermöglicht. Für jedes Unternehmen ist dazu ein individuelles, auf die jeweilige Unternehmenskultur abgestimmtes Konzept erforderlich, das die Vorteile der verschiedenen Arbeitsorte und Arbeitsweisen miteinander verschmelzen lässt. Als gemeinsame Arbeitsumgebung liegt die Betonung auf gemeinsam - für die unternehmerische Leistung, den Zusammenhalt der Teams sowie für deren Kreativität und Innovationskraft.

"Every user needs a small town"

Unter dieser Prämisse hat Drees & Sommer im Zürcher Rümlang auf 6.660 m² ein urbanes Büro-Ökosystem für dormakaba geschaffen. Das Projekt konzentrierte sich auf den Umbau einer Fabrikhalle zu einer gemeinsamen neuen Arbeitswelt. Die neue Lebens- und Arbeitsumgebung fördert die Interaktion sowie die Zusammenarbeit, sodass alte und neue Teams optimal miteinander wachsen können. In verschiedenen Zonen, die wie die Quartiere einer Stadt für sich stehen und gleichzeitig nur als Summe aller Teile ihr volles Potenzial entfalten, finden die Mitarbeiter:innen ideale Bedingungen vor. Ein Besuch der Barista Bar oder ein kurzes Ausklinken in der Quiet Booth füllen jederzeit die Energiespeicher der über 400 Mitarbeiter:innen wieder auf.

Einem innovativen Konzept folgt ebenfalls der Drees & Sommer New Work-Hub in München. Hier dient die Stadt als Vorbild, in der man sich geplant, aber auch zufällig treffen kann. Eine Bibliothek ermöglicht das konzentrierte Arbeiten in Gemeinschaft und das Studio ist die Antwort auf hybride Zusammenarbeit. Dazwischen finden sich grüne Oasen, Work Out-Flächen und Spielräume zur kreativen Nutzung. Wie in einer realen Stadt soll dieses Raumprogramm die Menschen inspirieren, sich miteinander zu vernetzen und einfacher zu kollaborieren als in geschlossenen Silos.

Auch, wenn Büroflächen individuell geplant werden: Das grundsätzliche Vorgehen ist immer ähnlich. Am Anfang jeder Planung muss zunächst eine Workplace-Strategie erarbeitet werden, welche die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abbildet. Diese enge Einbindung in den Change Prozess wirkt sich positiv auf die Motivation und Identifikation mit dem Arbeitgeber aus.

Die Beispiele zeigen außerdem, dass für moderne Arbeitswelten keine Neubauten erforderlich sind. Im Bestand gibt es bereits viele verfügbare Flächen, die sich revitalisieren lassen und in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gegenüber Neubauten punkten.

Work from Office - Work from Home - Work from Everywhere

Den einen Arbeitsplatz gibt es nicht mehr - er wird mindestens durch das Home Office, mitunter auch durch das Mobile Office im Café oder Coworking-Space ergänzt. Umso wichtiger wird das Büro als zentraler Treffpunkt, der gleichzeitig Repräsentationspflichten erfüllt. Es ist die Adresse, die alle eint - und dabei unternehmerische Werte und Visionen im Raum erlebbar macht. Unternehmen sollten diesen Wandel aktiv gestalten und das Büro als strategisches Instrument nutzen, um Talente anzuziehen und zu binden.

Zum Autor:

Sven Mylius studierte Projektmanagement Bau an der Fachhochschule Bielefeld und startete 2010 seine Laufbahn als Experte für New Work bei Drees & Sommer. Seine fachlichen Schwerpunkte umfassen unter anderem New Work Konzepte in Form von Gebäude- und Flächennutzungskonzepten, Bedarfsplanungen sowie deren Begleitung in der Umsetzung durch Workplace Change Management. Neben seiner Tätigkeit für Drees & Sommer ist er Lehrbeauftragter für nutzerorientierte Bedarfsplanung und Programming an verschiedenen Hochschulen.

Drees & Sommer: Uniting opposites to create a world we want to live in.

Nachhaltige, innovative und wirtschaftliche Lösungen für Immobilien, Industrie, Energie und Infrastruktur zu beraten, umzusetzen – oder den Kunden sogar beides aus einer Hand zu bieten – das zeichnet das partnergeführte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE aus. Im Jahr 1970 gegründet und seitdem als Nachhaltigkeitspionier und Digitalisierungstreiber der Real Estate Branche bekannt, beschäftigt das Unternehmen mehr als 5.100 Mitarbeitende an 59 Standorten. Interdisziplinär zusammengesetzte Teams arbeiten in mehr als 5.000 Projekten weltweit daran, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und scheinbare Gegensätze zu vereinen: Tradition und Zukunft, Analog und Digital, Effizienz und Wohlbefinden. Als Unternehmer im Unternehmen steht dafür eine persönlich verantwortliche Partnerschaft ein.

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