Bürgerbefragung als Chance für grüne Quartiere
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Städte und Kommunen sollten Bürgerbeteiligungen als das sehen, was sie sind: eine große Chance für ein aktives Miteinander und zukunftsfähige Quartiere. Bürgerinnen und Bürger werden gehört und können sich mit ihren Ideen und Wünschen einbringen. Das sorgt für mehr Verständnis, weniger Unmut und ebnet den Weg für neue, manchmal auch kritisch in der Bürgerschaft diskutierte Wohngebiete.
Autor: Gregor Grassl, Associate Partner bei der Drees & Sommer SE
Städte und Kommunen sollten Bürgerbeteiligungen als das sehen, was sie sind: eine große Chance für ein aktives Miteinander und zukunftsfähige Quartiere. Bürgerinnen und Bürger werden gehört und können sich mit ihren Ideen und Wünschen einbringen. Das sorgt für mehr Verständnis, weniger Unmut und ebnet den Weg für neue, manchmal auch kritisch in der Bürgerschaft diskutierte Wohngebiete.
Wie eine erfolgreiche Partizipation der Bürger:innen gelingen kann, hat die Stadt Hildesheim mit ihrem neu geplanten Wohngebiet "Wasserkamp" gezeigt. Mehr als 600 Anrainer und Interessierte gaben ihr Feedback zum zukünftigen städtebaulichen Konzept und beeinflussen mit ihren Ideen aktiv den Entwicklungsprozess für das neue Wohngebiet. Mehr grün-blaue Infrastruktur, seniorengerechtes Wohnen oder Anregungen zu den geplanten Radwegen - die Wünsche aus den Bürgerworkshops haben die Expert:innen von Drees & Sommer in ihre Quartiersempfehlungen zu Mobilität, Energie, Wasser und Biodiversität mitaufgenommen. Das beschlossene städtebauliche Konzept wird voraussichtlich im Herbst 2023 finalisiert sein - ab dann beginnt die planerische Umsetzung des Quartiers am Stadtrand von Hildesheim.
Nachhaltige Schwammstadt mit Biotopen
Doch was macht ein vielfältiges Quartier aus? Ein bürgernahes Konzept, das viele Aspekte für ein lebenswertes Miteinander beinhaltet, ist unerlässlich. Auch im Hinblick auf den Klimawandel muss vorgesorgt werden: Maßnahmen, wie große Retentionsflächen, sorgen dafür, dass Regenwasser über begrünte Flächen versickert, rückgehalten wird oder verdunstet: Wie ein Schwamm speichern die Flächen der sogenannten Schwammstadt das Wasser. Das sorgt für ein attraktives Klima und gleichzeitig im Sommer für Abkühlung. So sind Wohngebiete gut gegen Trockenperioden oder Starkregen geschützt. Kombiniert mit begrünten Dächern und dem Anlegen von Biotopen wird die Basis für naturnahe Lebensräume gelegt und gleichzeitig eine große Artenvielfalt gesichert.
Grüne Energie in einer Stadt der kurzen Wege
Die Mobilitätskonzepte der Zukunft fordern mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer und gute Alternativen durch den ÖPNV. Quartiere sollen autoärmer oder gar autofrei werden - eine Stadt der kurzen Wege ist das Ziel. Angebote für Car-Sharing oder Lastenräder, Mobilitäts Hubs und ausreichend Elektroladesäulen für alle Quartiersbewohner:innen erhöhen die Bereitschaft, auf das eigene Auto zu verzichten.
Was den Energieverbrauch und die Treibhausemissionen angeht, zählen Städte und urbane Quartiere zu den Spitzenreitern. Besonders im Hinblick auf die Energiewende ist es daher unverzichtbar, ein nachhaltiges Energiekonzept zu planen. Mit Photovoltaikanlagen und Erdwärme zum Beispiel kann insgesamt mehr Energie erzeugt als verbraucht werden - das macht Quartiersbewohner unabhängig von steigenden Energiekosten und sorgt für eine ausgeglichene CO2-Bilanz. Wo es möglich ist, lohnt sich auch der Einsatz von Grundwasserwärmepumpen. Diese erzeugen 100 Prozent erneuerbare Wärme und können ganze Quartiere beheizen.
Nachhaltige Quartierskonzepte mit Bürgerstimme
Ob neues Wohngebiet oder eine innerstädtische Umnutzung - ein Quartierskonzept kann noch so nachhaltig und funktional durchdacht sein, mit den Wünschen und Ideen der zukünftigen Bewohner:innen wird es einfach lebensnaher. Dank einer aktiven Bürgerteilhabe gibt es kein "am Bedarf vorbeigeplant" mehr, sondern es entstehen individuelle Wohn- und Arbeitsquartiere, in denen ein lebendiges und lebenswertes Miteinander funktionieren kann.
Über den Autor:
Gregor Grassl, Associate Partner bei der Drees & Sommer SE, studierte Architektur in München und ist seit 2007 bei Drees & Sommer für zahlreiche Projekte im In- und Ausland verantwortlich. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt im Bereich der nachhaltigen Stadt- und Quartiersentwicklung. Er leitet Projekte vom strategischen Beraten über Entwicklung von Klimaschutzkonzepten bis hin zur Infrastruktursystemplanung internationaler Großprojekte mit City BIM. 2009 rief Gregor Grassl in der DGNB die Arbeitsgruppen "Stadtquartiere" und später auch "Gewerbe und Industriestandorte" ins Leben und leitete diese. 2013 wurde er von der Zukunftsinitiative der Bundesregierung in die "Nationale Plattform Zukunftsstadt" berufen.
Drees & Sommer: Innovativer Partner für Beraten, Planen, Bauen und Betreiben.
Als führendes international tätiges Planungs- und Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart begleitet Drees & Sommer private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit über 50 Jahren in allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur - analog und digital. Durch zukunftsweisende Beratung bietet das Unternehmen Lösungen für erfolgreiche Gebäude, renditestarke Portfolios, leistungsfähige Infrastruktur und lebenswerte Städte an. In interdisziplinären Teams unterstützen 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 51 Standorten Auftraggeber unterschiedlichster Branchen. Alle Leistungen erbringt das partnergeführte Unternehmen unter der Prämisse, Ökonomie und Ökologie zu vereinen. Diese ganzheitliche Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer "the blue way".
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Bildquellen: Drees & Sommer