DJE - Marktkommentar kompakt - Nikkei schlägt Dow Jones
Notenbank-Aktionen mit ihren Auswirkungen auf Liquidität und Währungen bleiben wahrscheinlich die wichtigsten Einflußfaktoren.
- Die Anleiheaufkäufe in Europa und Japan dürften damit für die jeweiligen Börsen besonders positiv sein. Wie schon dargestellt, kommt somit der richtigen Währungsvoraussage für die Kapitalanlage weit mehr Bedeutung zu als in der Vergangenheit.
- Die Prognose, daß Japan in Zukunft als Börse interessanter werden dürfte als Wall Street, spiegelt sich in dem erstmals höher stehenden Nikkei (17.796) gegenüber dem Dow Jones (17.414). Beide Börsenbarometer sind übrigens keine Indizes, sondern arithmetische Durchschnitte. In Japan von 225, in den USA von 30 Standardaktien.
- An Märkten, wo Quantitative Easing betrieben wird, dürften die Wertpapierkurse nicht nur deshalb steigen, weil die Notenbanken kaufen (in Japan auch in größerem Stil Aktienkäufe durch die Notenbank), sondern auch, weil es immer weniger Verkäufer geben dürfte. Wer Kapitalanlagen (z.B. nach guten Kursgewinnen) verkauft, findet keine Anlagealternative. Da Wertpapierkurse, wie an jedem anderen Markt, ein Spiegelbild von Angebot und Nachfrage sind, dürften Wertpapiere an Märkten mit Quantitative Easing (Japan, Europa) am stärksten steigen. Am aussichtsreichsten sind an beiden Märkten solide Aktien mit relativ niedriger Bewertung und Dividenden, die deutlich höher sind als die Renditen festverzinslicher Papiere.
- Beim Dollar kommt es offensichtlich zu der erwarteten technischen Reaktion. Eine dauerhafte starke Euro-Erholung ist aber vor dem Hintergrund der angekündigten EZB-Aktionen nicht realistisch. Allerdings wird sich die europäische Handelsbilanz durch den Euro-Rückgang des vergangenen halben Jahres deutlich verbessern, was einen Euro-Absturz auf Parität (1 : 1 zum Dollar) ebenfalls verhindern sollte.
- Markttechnik USA macht mittelfristig keinen guten Eindruck. Langfristig wird Wall Street überschätzt. In Euro gerechnet, erreichte der S&P jetzt sein Niveau vom Jahre 2000. Der US-Bankenindex BKX notiert heute nicht höher als 1997 (zwischenzeitlicher Dollarverfall nicht berücksichtigt). Immobilienkredite werden teilweise schon wieder mit nur 3% Eigenkapital vergeben. Neue Bankverluste in Sicht, wenn der Immobilienmarkt 2016 schwächer tendieren sollte.
- Negativer Frühindikator: Sinkende Preise für Bauholz (Wohnhäuser werden in den USA oft aus Holz gefertigt). Nicht nur Schwäche der Ölaktien, sondern auch der zyklischen Titel gegenüber defensiven Konsumaktien läßt Konsolidierung in Wall Street und bei der Konjunktur erwarten.
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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.
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Bildquellen: DJE Investments