DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 46 / 2014
Entwicklung des Wechselkursverhältnisses von Dollar zu Euro bleibt entscheidend.
- Schon im laufenden Jahr kommen die Gewinne der meisten Anleger und Fonds neben Anleihen nur zum geringen Teil aus (schwächelnden) Aktienkurs-, sondern aus Währungsgewinnen gegenüber dem Dollar und anderen Drittwährungen. Fällt nun der Euro - aus EZB-Sicht wunschgemäß - auf 1,20 oder tiefer, dürften die Amerikaner (40% der S&P-Gewinne entstehen im Ausland) eingreifen. Schon die Yen-Schwäche wird die US-Gewinne 2015 belasten. Andererseits wird die EZB auf Quantitative Easing verzichten, wenn der Euro stark fällt. Da gerade US-Anleger stark auf QE in Europa setzen, muß ein schwacher Euro nicht positiv für den DAX sein.
- Die europäischen Unternehmensgewinne, die zur Zeit leicht stärker steigen als die in den USA, würden durch einen schwachen Euro im Exportgeschäft noch einmal verbessert. Entscheidend für den europäischen Aktientrend bleiben US-Anleger. Da der DAX in Dollar gerechnet vom Hoch über 16% gefallen ist (und US-Anleger meist währungsmäßig nicht absichern), ist es nicht sicher, ob höhere Unternehmensgewinne auch eine Abwertungshausse in Europa bedeuten.
- Die Konjunktur in Europa würde durch ein EZB-Quantitative Easing (Anleihekauf, Gelddrucken) kaum verbessert. Die Kreditnachfrage in Europa ist nach wie vor schwach (nur in Spanien geringfügig besser). Quantitative Easing hätte wahrscheinlich (ähnlich wie in Japan) nur negative Folgen für den Euro-Wechselkurs. Ob dann bei möglichen Kapitalabzügen der Nicht-Euro-Anleger die europäischen Zinsen nicht steigen (höhere US-Zinsen würden auch die europäischen Zinsen nach oben drücken), ist kaum vorherzusagen. Auch ein überraschender (markttechnisch wegen des hohen Pessimismus möglicher) Euro-Anstieg würde wegen der zu erwartenden Gewinnverschlechterung kaum positive Impulse für europäische Aktienkurse bringen
- Kurzfristig negativ erscheint die Markttechnik in den USA. Immer mehr Indikatoren geben wegen zu großem Optimismus bzw. Überinvestierung der Anleger Verkaufssignale. Der US-Privatanleger war in der Geschichte noch nie prozentual bezogen auf sein Finanzvermögen so hoch in US-Aktien investiert wie heute. Der positive Saisonrhythmus sollte zwar eine Baisse verhindern, die Chancen nach oben erscheinen in nächster Zeit allerdings gering.
- Geopolitisch sieht es nicht nach einer Entspannung in der Ukraine-Krise aus. Abgesehen von Rußland (Rubel um ein Drittel abgestürzt, hohe Inflation führt zu sinkendem Lebensstandard der Verbraucher) leidet Deutschland am stärksten. Extrem hohe Volatilität bei Goldaktien (tägliche 10%-Schwankungen keine Seltenheit) könnte darauf hindeuten, daß Gold und Goldtitel kurzfristig ein Tief gefunden haben. Die Schweizer Gold-Initiative könnte dazu führen, daß die Schweizer Nationalbank rund eine halbe Jahresproduktion der Minen aufkaufen muß. Dies würde das markttechnisch stark überverkaufte Gold erheblich nach oben befördern.
- Japan: Mögliche Verschiebung der 2. Steuererhöhung 2015 wäre positiv für die Konjunktur.
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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.
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Bildquellen: DJE Investments