DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 29 / 2014
Man liest viel von teuren Aktien und überbewerteten Immobilienmärkten (London, Deutschland, Asien). Tatsächlich aber dürften die Zinsen lange auf oder in der Nähe des heutigen, sehr niedrigen Niveaus bleiben, so daß hohe Bewertungen gerechtfertigt sind.
- Im Vergleich der letzten 100 Jahre sind Aktien zwar teuer (noch wesentlich mehr als die allgemein heute in der Presse genannten Vergleiche ab 1985 wegen der starken Überbewertung im Jahr 2000, als die Durchschnitts-Kurs/Gewinn-Verhältnisse viel höher waren als langfristig üblich), aber wegen der noch nie so niedrigen Zinsen wie heute sind hohe Bewertungen gerechtfertigt, solange die Zinsen nicht - deutlich - steigen. Die allgemeinen Ängste vor einer Börsenbaisse (3. Quartal auch saisonal oft be-lastet) dürften wahrscheinlich nicht gerechtfertigt sein.
- Weniger glücklich scheinen die Draghi-Aktionen (wie seine Rede am Dienstag) in Sachen Abschwächung des Euros zu sein. Er dürfte sich nicht im Klaren darüber sein, was an dieser Stelle seit Wochen analysiert wurde: Wird der Euro wirklich wesentlich schwächer, dürften die in Europa überinvestierten Angloamerikaner Aktien wie Anleihen verkaufen, um Währungsgewinne sicherzustellen. Eine zu starke Euro-Abwertung ist ein Spiel mit dem Feuer.
- Der Goldpreis fällt schon wieder in die Nähe der 200-Tage-Durchschnittslinie bei 1.286 $ zurück. Darunter sollte die Notierung nicht fallen. Technisch ist kurzfristig für den Goldpreis wenig Unterstützung zu beobachten (kein Pessimismus). Andererseits auch kein zu großer Optimismus, so daß die Bodenbildung sich fortsetzen dürfte. Längerfristig denkende Asiaten dürften (auch wegen ho-her Inflation in vielen dieser Länder) weiter eine wichtige Käufergruppe bleiben.
- Die Konjunkturindikatoren in den USA zeigen eindeutig weiter aufwärts, um Beispiel der wichtige ECRI-Indikator. Um so erstaunlicher ist es, dass weltweit die Anleihekurse trotz Minirenditen nicht nachgeben. Die HSBC-Bank erwartet zum Jahresende einen Rückgang der deutschen Staatsan-leihezinsen von 1,2% auf 1,0% und in den USA sogar um 0,5% rückläufig auf 2,0%. Schon heute liegen die Zinsen in Deutschland nahe dem Krisenniveau von Mitte 2012, bevor Draghi für den Ernstfall unbeschränkte Stützungskäufe garantierte. Man fragt sich, ob steigende Anleihekurs ein gesundes Zeichen im Hinblick auf Vorsicht der Anleger ist oder ob der in seiner Prognosefähigkeit oft richtig liegende Anleihemarkt eine Konjunkturabschwächung ankündigt. Weder in den USA, noch in Asien, gibt es aber Hinweise auf eine Konjunktur Verschlechterung. Vielleicht ist auch der fehlende Goldpreisanstieg ein Anzeichen dafür, dass die Konjunktursituation besser ist als Pessimisten befürchten.
- China-Wachstum mit 7,5% unverändert sehr hoch. Industrieproduktion zuletzt sogar +9,2%.
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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.
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Bildquellen: DJE Investments