DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 16 / 2014
Trotz der stärksten Rückschläge seit Jahren an den Aktienmärkten (und teilweise Baisse-artigen Rückschlägen von über 20% bei Wachstumstiteln) dürfte sich im Jahresverlauf keine echte Baisse für die Gesamtmärkte entwickeln.
- Fundamental verbessert sich die Konjunktur nach wie vor in den USA, monetär ist vorerst mit anhaltend hoher Liquidität zu rechnen. Nur markttechnisch fordert der höchste Optimismus (teilweise seit 1987) besonders in den USA (weniger Optimismus in Europa, abgesehen von den Anleihemärkten und Südeuropa) kurzfristig seinen Tribut. Ein markttechnischer Ausverkauf (hohe Umsätze, wesentlich höhere Volatilität) hat noch nicht stattgefunden, so dass die Erholung wahrscheinlich erst ab Mai stattfinden wird.
- Die Entwicklungen von Japan und Gold machten deutlich, dass auch in der Geschichte einmalige Gelddruck-Prozesse nicht unbedingt (wie am US-Aktienmarkt in den vergangenen Jahren) zu hoher Korrelation bzw. steigenden Kursen führen müssen. In Japan verpuffen 90% der Gelddruck-Aktivitäten (und landen wieder bei der Notenbank), während nur gut 10% bei den Banken zur Kreditvergabe verbleiben. Auf heutigem Kursniveau ist Japan allerdings bezogen auf das Kurs/Gewinn-, Kurs/Buchwert- sowie Kurs/Cash Flow-Verhältnis im historischen Vergleich sehr niedrig und im internationalen Vergleich niedrig bewertet. Die Notenbank wird ihre Quantitative Easing-Aktivitäten noch wesentlich verstärken müssen, damit Resultate sichtbar werden. Japan wird mit der bisher angestrebten Verdoppelung bei weitem nicht auskommen. Mittelfristig für Japan auszahlen werden sich die zuletzt wieder stark steigenden japanischen Investitionen in Asien.
- In Europa könnten wieder steigende Anleihezinsen bei Staatsanleihen und die in gut einem Monat stattfindende Europawahl die Aktienkurse belasten.
- Gold stimmungstechnisch ungünstig, Palladium wahrscheinlich aussichtsreicher.
- Die Deflationsdiskussion bekommt wachsenden Einfluss auf die erwartete europäische Geldpolitik. Allerdings wurde die Teuerung zuletzt zu zwei Dritteln nach unten beeinflusst durch die Energiepreisentwicklung. Die europäische April-Inflationsrate könnte wieder bei 0,9% (nach 0,5%) liegen im Hinblick auf Basiseffekte aus dem Vorjahr. Unmittelbare Aktionen der EZB (auch, um den Euro-Kurs zu schwächen) sind deshalb wohl nicht zu erwarten.
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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.
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Bildquellen: DJE Investments