Deutsche AWM CIO View

Perspektiven für den Rentenmarkt

15.12.15 10:35 Uhr

Perspektiven für den Rentenmarkt | finanzen.net

Die Auswirkungen eines stärkeren US-Dollar

Geldpolitische Maßnahmen werden an den Rentenmärkten auch künftig eine große Rolle spielen, nicht zuletzt aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Wechselkurse. Fed -Präsidentin Janet Yellen scheint immer stärker von den Märkten getrieben, als sie zu treiben. Da bessere Konjunkturdaten die Erwartungen einer Zinserhöhung im Dezember bestärkten, dürfte sie diesen Erwartungen folgen. Aber Zinserhöhungen dürften 2016 "niedrig und langsam" sein.

Wer­bung

Normalerweise würde "niedrig und langsam" den US-Dollar nicht besonders unterstützen. Aber während Janet Yellen nicht allzu stark an ihrem Seilende ziehen dürfte, lockert EZB -Präsident Draghi absichtlich seinen Griff am anderen Ende des Taus und signalisiert weitere geldpolitische Lockerung (wohl einschließlich eines niedrigeren Einlagensatzes). Dies dürfte eine weitere deutliche Aufwertung des US-Dollar bedeuten.

Weniger riskante US-Anlagen könnten daher für europäische Anleger durch Wechselkursgewinne noch interessanter werden. Europäische Anleger, die in eine relativ stabile Anlageklasse wie US-Anleihen hoher Bonität (Investment Grade (IG) ) investieren, können etwa neben der eigentlichen Rendite von 4 Prozent mit einem Devisengewinn von 3 Prozent rechnen. Ein etwaiger Anstieg der US-Treasury -Renditen dürfte begrenzt sein, das Währungspotenzial und der Kupon bieten also ein beachtliches Polster.

Wer­bung

Für US-Anleger ist es nicht ganz so einfach. Zwar sehen US-IG-Anleihen unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten derzeit attraktiver als US-Hochzinsanleihen aus. Doch diese Sicht hängt stark davon ab, welche Annahmen man bezüglich der Ausfallraten von US-Hochzinsanleihen macht. Die derzeit vom Markt unterstellte Rate von 5,5 Prozent impliziert eine stark ansteigende Ausfallquote im Energiesektor. Der starke US-Dollar impliziert, dass sich US-Anleger an den europäischen Rentenmärkten gegen Wechselkursverluste absichern sollten. Davon abgesehen bieten US-IG-Anleihen bereits jetzt höhere Renditen als Euro-IG-Anleihen, obwohl es auch hier interessante Nischen gibt - zum Beispiel bei europäischen Hybridanleihen. Auch Euro-Hochzinsanleihen scheinen 2016 aussichtsreich, nicht zuletzt zur Diversifizierung.

Unter einem starken US-Dollar leiden Rohstoffe und mit ihnen viele Schwellenländeremittenten. Die jüngste Aufhellung der Stimmung gegenüber Schwellenländeranleihen ist eben genau das - eine Stimmung. Sie wird nicht durch eine wirkliche Wende bei den Fundamentaldaten getragen. Daher würden wir bei Schwellenländeranleihen vorerst neutral bleiben.

Wer­bung

Joern Wasmund, Global Co-Head of Fixed Income / Cash

Joe Benevento, Global Co-Head of Fixed Income / Cash

Mit 160 Milliarden Euro betreutem Kundenvermögen ist DWS Investments im Publikumsfondsgeschäft Marktführer in Deutschland*. 1956 gegründet, ist DWS Investments heute integraler Bestandteil der Deutschen Asset & Wealth Management, die weltweit fast eine Billion Euro** treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet und eine der vier strategischen Säulen der Deutschen Bank ist.

Als aktiver Vermögensverwalter ermöglicht die DWS Kunden den Zugang zu einer umfassenden Palette an Anlageprodukten. Mehr als 500 Research- und Investment-Experten weltweit identifizieren Markttrends und setzen diese zum Nutzen unserer Anleger um. Führende Positionen in Rankings unabhängiger Ratingagenturen und Auszeichnungen belegen unseren Erfolg, die überdurchschnittliche Performance der DWS-Produkte und den herausragenden Service.
*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte

**Stand: 30. Juni 2013

Bildquellen: travellight / Shutterstock.com