Perspektiven für den Aktienmarkt
Schwieriger Jahreseinstieg bietet Stockpickern fruchtbares Terrain.
Das Jahr 2016 hat für Anleger schlecht begonnen. Sorgen über Chinas Wachstum und die Wirkung des Ölpreises auf die Weltkonjunktur haben die Aktienmärkte in den ersten Wochen einbrechen lassen. Auch wir rechneten in unserem 2016er-Basisszenario nicht mit einem Ölpreis unterhalb von 30 US-Dollar je Fass. Deshalb haben wir Abstriche bei den Aktienmarktzielen vorgenommen, im Schnitt von fünf Prozent zum Jahresende. Trotzdem gehen wir weiterhin davon aus, dass die Unternehmensgewinne 2016 leicht zulegen können. Deshalb sollten nach unseren Annahmen am Ende des Jahres die Kursstände moderat über denen vom Dezember 2015 stehen.
Also auf Jahressicht wieder nur - bestenfalls - einstellige Aktienrenditen? Schon 2015 konnten Anleger mit dem S&P 500 Index nur mit Hilfe von Dividendenzahlungen einen marginal positiven Gesamtertrag erzielen. So gesehen war das vergangene Jahr im Durchschnitt "langweilig" und enttäuschend für all diejenigen, die sich an die zweistelligen Renditen der vorangegangenen Jahre gewöhnt hatten. Sind Aktien deshalb uninteressant geworden?
Der aggregierte Blick trügt. Die Rendite einzelner Aktien wird auch 2016 nicht nur durch die volkswirtschaftliche Gesamtlage, sondern auch vom Erfolg unternehmerischen Handelns abhängen. Hier geht es um das Ringen um Marktanteile, das Ausscheiden einzelner Teilnehmer durch Insolvenzen, feindliche und freundliche Übernahmen, schwierige Umstrukturierungen oder die Einführung neuer, innovativer Produkte.
Nur wer die Marktindizes in seine Einzelteile zerlegt, erkennt diese granulare Dynamik. So reichte 2015 das Spektrum von Gewinnern zu Verlierern etwa im S&P 500 Index von +140 Prozent bis -78 Prozent Gesamtrendite. Die Gewinner waren vor allem bei den neuen Medien und im Technologiesektor zu finden, während rohstoffabhängige Titel auf der Verliererseite standen. Für 2016 müssen wir uns auf eine ähnliche Renditestreuung einstellen. Erfahrene Investoren können dies zu ihren Gunsten ausnutzen, wenn sie Fragen wie diese richtig beantworten:
Werden die niedrigen Rohstoffpreise zu Konsolidierung und Wiedererlangung der Preismacht führen? Welches Pharmaunternehmen macht mit Alzheimermedikamenten die größten Fortschritte? Wer sind die erfolgreichsten Anbieter von neuen Technologien wie OLED bei Fernsehern oder 48-Volt-Bordnetzen bei Automobilen? Welche Bank beherrscht Fintech? Funktionierender Wettbewerb ist ein Hauen und Stechen um Marktanteile. Wer stehen bleibt, fällt zurück. Deshalb gilt auch im neuen Jahr, trotz schwierigem Einstieg: Stockpicker an die Arbeit!
Henning Gebhardt
Global Head of Equities
Mit 160 Milliarden Euro betreutem Kundenvermögen ist DWS Investments im Publikumsfondsgeschäft Marktführer in Deutschland*. 1956 gegründet, ist DWS Investments heute integraler Bestandteil der Deutschen Asset & Wealth Management, die weltweit fast eine Billion Euro** treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet und eine der vier strategischen Säulen der Deutschen Bank ist.
Als aktiver Vermögensverwalter ermöglicht die DWS Kunden den Zugang zu einer umfassenden Palette an Anlageprodukten. Mehr als 500 Research- und Investment-Experten weltweit identifizieren Markttrends und setzen diese zum Nutzen unserer Anleger um. Führende Positionen in Rankings unabhängiger Ratingagenturen und Auszeichnungen belegen unseren Erfolg, die überdurchschnittliche Performance der DWS-Produkte und den herausragenden Service.
*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte
**Stand: 30. Juni 2013
Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images