Perspektiven für den Aktienmarkt
Im ersten Quartal flossen hohe Summen vom amerikanischen Aktienmarkt in den europäischen - EZB-Anleihekäufe könnten für ein Überschießen der Märkte sorgen.
Das erste Quartal 2015 stellt aus Aktiensicht das Vorjahr auf den Kopf. Europa, 2014 noch Schlusslicht, steht an der Spitze. Die Vorjahressieger USA und die Schwellenländer sind nun Letzter. Nur Japan entwickelte sich in beiden Perioden stark.
Das mag unterstreichen, warum wir in den kommenden Monaten von größeren Schwankungen ausgehen, ändert aber an unserer 12-Monatsprognose wenig. Für den MSCI World sehen wir ein Kurspotenzial im hohen einstelligen Bereich, unsere bevorzugten Regionen sind die Eurozone und Asien ex Japan. Die Währungsperspektive bleibt wichtig. So hatten US-Investoren, die in den vergangenen Wochen in großem Umfang von heimischen auf Eurozonen-Aktien (hier lockt, wie die Grafik zeigt, eine höhere Gewinndynamik) umgeschichtet haben, ohne Währungssicherung wenig Spaß an der Börsenrally. Umgekehrt können in Euro rechnende Investoren auf Basis unserer Dollarschätzung den Ertrag einer S&P-500-Position dank Dollaraufwertung ins Zweistellige verdoppeln. Und in Japan scheint sich erstmals die Entwicklung des Aktienmarkts vom Dollar/Yen-Wechselkurs entkoppelt zu haben.
Nicht nur über die Devisenkurse bleiben die Zentralbanken 2015 wichtige Treiber. Entscheidend sind dabei die unterschiedliche Stoßrichtung von Fed und EZB. In den USA werden die Finanzmärkte auf den "Einstieg vom Ausstieg" aus ultra-tiefen Zentralbankzinsen vorbereitet. Zwar verzichtete US-Notenbankchefin Janet Yellen Mitte März in ihrem Kommuniqué auf das Wort "Geduld", betonte aber, man werde auch nicht ungeduldig. Angesichts der jüngsten Inflations- und Wirtschaftszahlen rechnen wir weiterhin erst im September mit der Zinswende.
Anders sieht es in Europa aus. Die EZB hat ihre Anleihekäufe gestartet. Die frische Liquidität wird ihren Weg in die Aktienmärkte finden. Neben billigem Öl, günstigem Euro und niedrigen Zinsen könnte das so viel Rückenwind erzeugen, dass die Märkte nach oben übertreiben. In einem Umfeld mittelfristig niedriger Zinsen werden immer mehr Investoren die Bewertungsmaßstäbe hinterfragen - Kurs-Gewinn-Verhältnisse über dem historischen Mittel lassen sich schnell rechtfertigen. Wir bleiben angesichts der hohen Liquiditätsabhängigkeit der Märkte bewusst vorsichtiger. Missverständliches Agieren der Zentralbanken könnte vom Markt abgestraft werden, was sich wiederum als Kaufgelegenheit erweisen könnte.
Seit Anfang 2015 übertreffen die positiven Gewinnrevisionen von Aktien der Eurozone deutlich diejenigen von US-Aktien. Neben der Dollaraufwertung liegt das auch am höheren Anteil von Ölfirmen im S&P 500.
Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen, die sich als falsch herausstellen können.
Deutsche Asset & Wealth Management
Mit 923 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. Dezember 2013) ist Deutsche Asset & Wealth Management¹ einer der führenden Vermögensverwalter weltweit. Deutsche Asset & Wealth Management bietet Privatanlegern und Institutionen weltweit eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen. Deutsche Asset & Wealth Management steht zudem für maßgeschneiderte Wealth Management-Lösungen und eine ganzheitliche Betreuung wohlhabender Privatanleger und Family Offices.
¹ Deutsche Asset & Wealth Management ist der Markenname für den Asset-Management- und Wealth-Management-Geschäftsbereich der Deutsche Bank AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der Deutsche Asset & Wealth Management anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Mit 160 Milliarden Euro betreutem Kundenvermögen ist DWS Investments im Publikumsfondsgeschäft Marktführer in Deutschland*. 1956 gegründet, ist DWS Investments heute integraler Bestandteil der Deutschen Asset & Wealth Management, die weltweit fast eine Billion Euro** treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet und eine der vier strategischen Säulen der Deutschen Bank ist.
Als aktiver Vermögensverwalter ermöglicht die DWS Kunden den Zugang zu einer umfassenden Palette an Anlageprodukten. Mehr als 500 Research- und Investment-Experten weltweit identifizieren Markttrends und setzen diese zum Nutzen unserer Anleger um. Führende Positionen in Rankings unabhängiger Ratingagenturen und Auszeichnungen belegen unseren Erfolg, die überdurchschnittliche Performance der DWS-Produkte und den herausragenden Service.
*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte
**Stand: 30. Juni 2013
Bildquellen: MichaelJayBerlin / Shutterstock.com