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Kein Grund für Euphorie, kein Grund für Lethargie

18.10.16 13:19 Uhr

Kein Grund für Euphorie, kein Grund für Lethargie | finanzen.net

Einzelne Aktienindizes nah am Rekordhoch, Öl stabilisiert, die Sommersorgen wie Brexit, China, Italien vom Tisch, und neben den ohnehin großzügigen Zentralbanken wollen vielleicht jetzt auch noch die Regierungen aus dem fiskalischen Füllhorn schöpfen.

Kann man da nicht euphorisch werden? Vor allem wissend, dass diese Hausse eben nicht von Euphorie, sondern Skepsis geprägt ist?

Wir raten zur Nüchternheit. Im CIO View sagen wir Ihnen warum. Das Wirtschaftswachstum, vor allem in den Industrieländern, bleibt bescheiden. Die Zentralbanken hoffen daher weiter auf Unterstützung der Regierungen. Die tun sich mit Reformen schwer und wollen lieber Geld verteilen. Das politische Umfeld bleibt dabei sogar in den Industrieländern oft unberechenbar. Der Brexit ist noch nicht vom Tisch und fängt jetzt langsam aber sicher an, Regierung und Wirtschaft Kopfzerbrechen zu bereiten. In Italien steht ein Referendum an, dessen Ablehnung die fragile Lage des Landes, insbesondere des Bankensektors, verschärfen könnte. Und in den USA treten zwei Präsidentschaftskandidaten an, die nur vereint, dass sie gleichermaßen unbeliebt beim Volk sind. Wer glaubt, politische Börsen hätten weiterhin kurze Beine, der gucke sich nur das britische Pfund oder den mexikanischen Peso an, der wie ein Seismograph der US-Wahlen fungiert. Dies übrigens nur ein Beispiel, wie sehr an den Industrieländern viele Schwellenländer noch hängen. Das sollte man bei aller Freude über ihre derzeitige Stabilisierung nicht vergessen. Ob Ölpreis, US-Dollar-Stärke oder aber auch ein Abflauen von Chinas Importhunger - es gibt einige externe Faktoren, die das Sommermärchen der Schwellenländer jäh beenden könnten.

Doch vorerst können sie sich, ebenso wie die meisten anderen Vermögensklassen, noch immer auf die Geberlaune der Zentralbanken verlassen. Wir sehen nach wie vor keinerlei Anzeichen und leider auch kaum Möglichkeiten, dass die in Summe lockere Geldpolitik beendet werden könnte. Auch die US-Notenbank betont zunehmend, dass ihre Zinszurückhaltung weniger zyklischem Gegenwind als strukturellen Sorgen geschuldet sei.

Das alles klingt nach wenig Grund für Euphorie. Natürlich haben wir uns hier nur die Risikoherde angeguckt. Weil es gefährlich wird, wenn man jene Gefahren unterschätzt, die zwischenzeitlich keine Schlagzeilen machen. Wir bleiben also vorsichtig konstruktiv, da die Lage auch nicht wirklich schlecht ist. Wir bewegen uns in der langweiligen Mitte. Und das ist wiederum das Beste, was vielen Vermögensklassen passieren kann. Hoffen wir, dass es langweilig bleibt. Denn auch dann gibt es schon genug zu tun, um gute Renditen zu erzielen.

"Einige der sommerlichen Risiken verflüchtigten sich, was die Märkte beflügelte. Verschwunden sind sie nicht, wir bleiben wachsam."

Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer

Mit rund 739 Mrd. Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. März 2016) gehört die Deutsche Asset Management zu der Gruppe der weltweit führenden Vermögensverwalter. Die Deutsche Asset Management bietet Privatanlegern und Institutionen eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen.

Erstklassige Produkte, intelligentere Lösungen

Unser Produkt- und Lösungsangebot eröffnet einen flexiblen Zugang zu einem großen Spektrum an Investmentmöglichkeiten über alle Anlageklassen hinweg - von Fondslösungen bis hin zu maßgeschneiderten Kundenportfolios. Dazu gehören aktiv und passiv gemanagte Investmentfonds, institutionelle Mandate und strukturierte Finanzprodukte, wie zum Beispiel ETFs und Zertifikate. Unsere Berater und Investment-Experten eint der Anspruch, im Anlagemanagement Lösungen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse eines jeden einzelnen Kunden sowie auf seine individuellen Wünsche hinsichtlich Risiko, Ertrag und Liquidität zugeschnitten sind.

Chief Investment Office

Im Chief Investment Office der Deutschen Asset Management werden unsere Prognosen für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte erarbeitet. Unsere breitgefächerte Marktexpertise wird unter der Leitung von CIO Stefan Kreuzkamp zusammengeführt. So setzen wir unsere Investmentexpertise effizient und zum Vorteil der Kunden ein. Die koordinierte Analyse der Entwicklungen in verschiedenen Regionen und Marktsegmenten ermöglicht uns, einen umfassenden und ganzheitlichen Investmentansatz zu entwickeln und alle relevanten Parameter bei unseren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Alle Investmentaktivitäten stützen sich auf unser hochklassiges hauseigenes Research, unsere disziplinierten Investmentansätze und unser konsequentes Risikomanagement.

Stand: 20.04.2016

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