Nachhaltige Fonds: Aktienverkäufe zeigen Wirkung

von Julia Groß, Euro am Sonntag

Erstmals konnte eine Analyse von Ökonomen der Universität Augsburg zeigen, dass der Verkauf von Titeln durch Aktienfonds, die ihre Portfolios dekarbonisieren wollen, mittelfristig zu sinkenden CO₂-Emissionen bei den vom Verkauf betroffenen Unternehmen führt.

Viele Fondsmanager trennen sich aus Nachhaltigkeitserwägungen von Unternehmenstiteln, wenn die Firmen hohe CO₂-Emissionen erzeugen und zu wenig Klimaschutzambitionen erkennen lassen. Dadurch verbessert sich die Kohlenstoffbilanz des Portfolios - ob sich damit jedoch auch ein positiver Effekt auf die Umwelt erzielen lässt, gilt als umstritten. Schließlich existieren genug andere Investoren, die die aus Klimaschutzgründen abgestoßenen Aktien aufkaufen.

Die Wirtschaftswissenschaftler der Universität Augsburg analysierten bei rund 5.000 europäischen und US-Fonds vom Wunsch nach Dekarbonisierung getriebene Verkäufe zwischen 2010 und 2017. Ergebnis: Die Kurse der aus Klimaschutzgründen verkauften Aktien fallen in den folgenden 24 Monaten stärker als andere Titel. Mit zeitlicher Verzögerung gingen dann auch die CO₂-Emissionen der betroffenen Unternehmen deutlich zurück, während sie in der Vergleichsgruppe zunahmen.

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