Biotechnologie-Aktien: Scharfe Korrektur

von Christoph Platt, Euro am Sonntag

Eine breite Verkaufswelle erfasste den Sektor, nachdem die Anleger durch Äußerungen von Abgeordneten des US-Kongresses verunsichert worden waren. "Die Abgeordneten stellten die hohen Kosten infrage, die für die Behandlung mit einem neuen Hepatitis-C-Medikament anfallen", berichtet Noushin Irani, Managerin des DWS Biotech. Das Medikament ist der neue Blockbuster des US-Konzerns Gilead Sciences.

Hinzu kommt, dass der Sektor in den vergangenen Jahren sehr gut gelaufen ist. "Weil in den kommenden Wochen keine großen Neuigkeiten zu erwarten sind, waren die Anleger ganz besonders zu Gewinnmitnahmen bereit", sagt Irani.

Fundamental erschüttert sieht die Managerin den Sektor nicht. Die Quartalszahlen der Konzerne seien im Wesentlichen positiv ausgefallen. Ebenso wenig erkennt sie eine Überbewertung bei den Biotechstandardwerten. In den jüngsten Verlusten sieht sie deshalb eher eine Gelegenheit für den Einstieg in ausgewählte Titel denn ein Warnsignal. Skep­tischer formuliert dies Christian ­Darenhill, Manager des SEB Concept Biotechnology. "Es hat mich ein wenig verblüfft, dass der Sektor 2014 zunächst noch einmal 21 Prozent Plus gemacht hat, ehe die Korrektur kam", sagt er.
Tipp der Redaktion: Investierte Anleger sollten zumindest einen Teil ihrer Gewinne mitnehmen.