Donald Trump legt sich mit Hedgefonds an: "Die können sich alles erlauben!"
01.09.15 13:25 Uhr
Der umstrittene US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump gehört nicht zu den Menschen, die mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten. Nun hat er ein neues Feindbild auserkoren: Hedgefonds.
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Donald Trump macht Wahlkampf. Und dabei ist der US-Milliardär alles andere als zimperlich und hat sich mit umstrittenen Kommentaren über Mexikaner und Frauen im konservativen Amerika nicht nur Freunde gemacht. Nun nimmt sich der Immobilienmogul allerdings eine Anlageklasse zur Brust, die vielen US-Amerikanern ein Dorn im Auge ist: Hedgefonds.
Hillary Clinton im Visier
Dass Donald Trump kein großer Freund von Hedgefonds ist, machte er während seines Wahlkampfes bereits diverse Male deutlich. So griff er zum Beispiel Hillary Clinton, seine Konkurrentin im Rennen um einen Platz im Weißen Haus, mit dem Worten an: sie "hänge zu sehr mit Hedgefonds-Managern ab". Diese Typen seien ihre Geldgeber, so Trump weiter. Nun ging Trump noch einen Schritt weiter und attackierte Hedgefonds direkt.Direktangriff auf Hedgefonds
In diversen Fernsehinterviews hielt Trump mit seiner Meinung über Hedgefonds nicht hinterm Berg. Manager von Hedgefonds würden kaum etwas zur Gesellschaft beitragen, zog der Präsidentschaftskandidat vom Leder. Ganz im Gegensatz zu Immobilien-Investoren, wie er selbst einer ist. "Was tun die denn? Es ist eine Sache, wenn man Immobilien baut. Ich verdiene daran ein bisschen. Aber wenn man Häuser baut, schafft man Arbeitsplätze. Diese Hedgefond-Typen schieben doch nur Papier herum", wetterte Trump in einem Interview.Einige Tage später ging Trump sogar noch einen Schritt weiter in seiner Kritik. Die Manager von Hedgefonds "are getting away with murder!", so der Immobilien-Tycoon. "Sie verdienen einen Haufen Geld, also sollen sie auch Steuern bezahlen".
Hedgefonds mit Sonderstellung in den USA
Für Manager von Hedgefonds gibt es in den USA die Möglichkeit, ihre Erträge wie Investitionen zu verrechnen. Ihre Steuerlast wird dadurch deutlich verringert, verglichen mit denen, die ihre Einnahmen als Gehälter versteuern müssen. Genau diese Sonderstellung ist Donald Trump ein Dorn im Auge: "Das Schlupfloch muss gestopft werden", erklärte er.So will Trump Hedgefonds besteuern
Was genau er an der Besteuerung von Hedgefonds ändern will, dabei bleibt Trump allerdings vage. Die Mittelschicht solle entlastet werden, erklärte er öffentlichkeitswirksam. Hedgefonds-Trader sollen dagegen einen "fairen Betrag" zahlen. Es sei beschämend, wie diese angesichts ihres enormen Vermögens besteuert würden. Er selbst kenne einige der Branche - mit manchen sei er befreundet, mit anderen nicht. Wenn die Sache vorbei sei, werde er wohl nicht mehr allzuviele Freunde unter den Hedgefonds-Managern haben, erklärte Trump. Aber man müsse sich nun einfach um die Mittelschicht kümmern.Kritik an Hedgefonds als beliebtes Wahlkampfthema
Mit seiner Kritik an Hedgefonds, die in der Öffentlichkeit als skrupellose Heuschrecken verschrieen sind, macht sich Donald Trump deutlich beliebter als mit vielen anderen Wahlkampfthemen, die er bislang auf den Tisch gebracht hat. Ob es aber reicht, um sich gegen seine Konkurrenz im Rennen ums Weiße Haus durchzusetzen, bleibt abzuwarten. Immerhin hat auch Hillary Clinton Hedgefonds als Wahlkampfthema für sich entdeckt. Auch sie kritisiert die geringe Steuerbelastung der reichen Hedgefonds-Manager.Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Tom Williams_CQ Roll Call/Getty Images, Bill Pugliano/Getty Images