Umschichtungen vorgenommen

George Soros: Rein in europäische Aktien

18.02.15 15:36 Uhr

George Soros: Rein in europäische Aktien | finanzen.net

Der US-Investor George Soros glaubt offenbar daran, dass die europäischen Aktienmärkte weiter starkes Potenzial haben. Er zog einen Teil seiner Milliarden aus US-Investments ab und investierte stattdessen unter anderem auf dem europäischen Kontinent.

Mario Draghi und die Europäische Zentralbank haben Europa mit ihrem Ende Januar beschlossenen massiven Anleihenkaufprogramm zu einem Paradies für Investoren gemacht. Seitdem die Märkte über die quantitative Lockerung der Geldpolitik spekulieren, sind die Tendenzen am europäischen Aktienmarkt positiv.

George Soros: Raus aus US-Aktien - rein in Europa und Asien

Der deutsche Aktienindex DAX, als eines der größten Börsenbarometer des europäischen Kontinents, hat erstmals in seiner Geschichte die 11.000-Punkte-Marke überschritten. Auch an anderen Handelsplätzen in Europa geht es dank der EZB-Maßnahmen seit geraumer Zeit bergauf. Europa hat sich zu einem Anlegerparadies entwickelt, an dem auch Top-Hedgefonds nicht mehr vorbei kommen. Das hat auch US-Investor George Soros erkannt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat Soros drastische Umschichtungen in seinem 30 Milliarden Dollar schweren Fonds vorgenommen. Zwei Milliarden Dollar sollen in Unternehmen im asiatischen und europäischen Raum investiert worden sein, hieß es.

EZB-Politik vorausgesehen

Und wie es sich für einen Top-Investor gehört, hat George Soros diese Umschichtungen vorgenommen, bevor der große Teil der breiten Anlegermasse die Renditechancen in Europa erkannt hat. Bereits im 4. Quartal 2014, also vor Bekanntgabe des EZB-Anleiheprogramms, hat Soros offenbar auf die lockere Geldpolitik der europäischen Währungshüter gesetzt und einen Teil seiner Fondspositionen in den USA zugunsten von Investments in Europa aufgegeben, so berichtet Bloomberg unter Berufung auf Personen, die in direkter Verbindung zur Soros-Company stehen.

Auch andere Hedgefonds schichten um

Mit diesem Schritt steht der Star-Investor nicht alleine da - auch zahlreiche andere große Hedgefonds haben entsprechende Umschichtungen in ihren Depots vorgenommen. So soll der Hedgefonds von David Tepper, Appaloosa Management, Ende vergangenen Jahres rund 40 Prozent weniger US-Aktien im Depot gehabt haben, als noch im Jahr zuvor. Laut einer Pflichtmitteilung hat auch der 14,8 Milliarden Dollar schwere Hedgefonds Moore Capital Management von Louis Bacon 25 Prozent weniger US-Aktien im Portfolio als noch zuvor.

In Europa ist mehr zu holen

Für den Chef von Omega Advisors, Leon Cooperman, ist die Sache klar: Nachdem die US-Märkte 2014 eine beeindruckende Rallye hingelegt hatten, ist inzwischen in Europa einfach mehr zu holen: "Wir gehen davon aus, dass die europäischen Märkte und der japanische Aktienmarkt die US-Aktien übertreffen werden", schrieb er in einem Investorenbrief. Das sieht offenbar auch George Soros so und hat entsprechend reagiert.

Redaktion finanzen.net

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