Immobilienfonds: Branche wieder in ruhigem Fahrwasser
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München (www.fondscheck.de) - Offene Immobilienfonds von Commerz Real und RREEF Real Estate zeigen sich von Problemen der Branche unberührt, so die Experten von "FundResearch".
Offene Immobilienfonds hätten eine schwere Zeit hinter sich. Viele seien in den vergangenen Monaten liquidiert worden. Die Produkte der Deutschen-Bank-Tochter RREEF Real Estate hingegen würden bestens laufen. "Wenn man die Performance offener Immobilienfonds untereinander und mit der Wertentwicklung anderer Anleger mit ähnlichem Risikoprofil vergleicht, liegen die RREEF-Fonds weit vorne", freue sich RREEF-Geschäftsführer Ulrich Steinmetz. Das verloren gegangene Vertrauen der Anleger könne am besten durch eine gute Wertentwicklung zurückgewinnen werden. Steinmetz glaube, Immobilienfonds hätten die schlimmsten Zeiten vorerst hinter sich: "Die Branche läuft inzwischen wieder in ruhigem Fahrwasser."
Die Fonds, die sich in der Liquidation befinden würden, hätten ihre Portfolien nach und nach abgewickelt. "Die Fondsanbieter, die keine Probleme hatten, darunter wir, arbeiten daran, das ihnen überlassene Geld in Immobilien zu investieren." Der Fonds grundbesitz global (grundbesitz global RC) habe zusammen mit seinem Europa-Pendant in dieser Zeit über 300 Millionen Euro einsammeln können.
Den Erfolg seiner Fonds führe Steinmetz darauf zurück, dass RREEF Real Estate ein weltweit operierendes Unternehmen mit globaler Aufstellung sei. Einen weiteren wichtigen Punkt sehe er im aktiven Portfolio-Management. "Wir sind nicht nur Käufer von Immobilen, die wir dann für Jahre halten, sondern nutzen Marktchancen, wo sie sich uns bieten." Dadurch gelinge es, Immobilien über ihren jeweiligen Verkehrswert mit Mehrrendite für den Fonds zu verkaufen.
Darüber hinaus mache das Liquiditätsmanagement den Unterschied: "Nach der Lehman-Pleite 2008 haben wir Objekte verkauft, um die Liquidität in den Fonds zu erhöhen. Gleichzeitig war es uns wichtig, eine hohe Vermietungsquote in beiden Portfolien zu sichern, um den regelmäßigen Cashflow zu gewährleisten", erläutere Steinmetz. Durch Investitionen in ertragsstarke und hochwertige Immobilien in guten Lagen mit gutem Mieter-Mix habe das Unternehmen es geschafft, eine Vermietungsquote auch in Krisenzeiten von rund 93 Prozent zu erreichen. "Momentan liegt die Liquidität im Grundbesitz Global bei 18,4 Prozent und rangiert damit in unserem derzeitigen Zielkorridor von rund 20 Prozent."
Steinmetz blicke optimistisch in die Zukunft. Zwar seien die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere in Europa nicht einfacher geworden. "Nichtsdestotrotz denken wir, dass wir den Anlegern auch zukünftig eine attraktive Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals bieten können." Das wolle Steinmetz ab einem sehr niedrigen Einstiegsbetrag und bei einem vergleichsweise geringen Risiko erreichen.
Der grundbesitz global komme im laufenden Jahr bisher auf ein Plus von 1,16 Prozent (Stand: 31. Oktober 2012). In den vergangenen fünf Jahren habe Fondsmanager Martin Sharpey einen Wertzuwachs von 16,18 Prozent erreicht. Der im Juli 2000 aufgelegte Fonds habe ein Gesamtvolumen von 2,39 Milliarden Euro und sei mit Volatilitäten von 0,62 Prozent in zwei und 0,79 Prozent in fünf Jahren vergleichsweise risikoarm. Die Sharpe Ratios würden für dieselben Zeiträume bei 2,06 bzw. 1,71 liegen und damit ebenfalls einen Top-Wert in der Peergroup "Immobilienfonds/Welt" aufweisen. Sharpey investiere gut ein Viertel des Fondsvolumens in asiatische Immobilien (Stand: 30. September 2012). Auf Frankreich würden 21,3 Prozent und auf die USA 18,3 Prozent entfallen.
Eine sehr positive Entwicklung verzeichne auch der hausInvest von Commerz Real. Fondsmanager Mario Schüttauf komme im laufenden Jahr bisher auf ein Plus von 1,95 Prozent. Seit seiner Auflegung im April 1972 erreiche der hausInvest ein Plus von 924,84 Prozent und habe damit in 40 Jahren positive Erträge erzielt. Der 9,39 Milliarden Euro starke Fonds habe auch in den vergangenen Jahren gut performt. Für den Fünfjahreszeitraum verzeichne er einen Wertzuwachs von 19,23 Prozent. Der hausInvest sei sehr risikoarm. Die Volatilitäten von 0,37 Prozent über zwei und 0,51 Prozent über fünf Jahre würden in der Peergroup "Immobilienfonds/Welt" nur von einem anderen Produkt geschlagen.
Auch bei der Sharpe Ratio liege Schüttauf in denselben Zeiträumen mit 3,76 bzw. 3,66 auf Platz zwei. 23,2 Prozent des Fondsvolumens seien in Frankreich investiert (Stand: 30. September 2012). Auf Großbritannien würden 18,7 Prozent, auf Deutschland 17,4 entfallen. 19,9 Prozent investiere Schüttauf in sonstige europäische Staaten. (Ausgabe vom 14.11.2012) (15.11.2012/fc/a/f)