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StarCapital Huber Strategy 1.

31.10.14 11:56 Uhr

StarCapital Huber Strategy 1. | finanzen.net

Allokation. Flexibel. Antizyklisch agierende vermögensverwaltende Fonds sind am Markt nicht besonders zahlreich. Doch der von Peter Huber gemanagte Strategiefonds gehört ganz sicher in diese Kategorie.

Für seinen flexibel agierenden Multi-Asset-Fonds hat Huber zuletzt die Bestände bei Goldminenaktien sowie bei Emerging-Markets-Titeln erhöht.
"Antizyklische Anleger kaufen oft etwas zu früh", betont StarCapital-FondsManager Peter Huber. So sei der Einstieg bei Goldminenaktien und diversen Schwellenländer-Papieren zwar auf einem günstigen Kursniveau erfolgt, der Abschwung habe sich danach aber noch weiter fortgesetzt. Im Portfolio des StarCapital Huber Strategy 1 A EUR (WKN A0NE9D, ISIN LU0350239504) habe man deshalb die Konsequenzen gezogen und die Quote der Goldminentitel wieder auf 3,2 Prozent des FondsVermögens halbiert. Unverändert festhalten will Marktexperte Huber hingegen an den ausgebauten Engagements im Bereich der Emerging Markets, wo ihn besonders das Bewertungsniveau der ausgewählten Titel überzeugt.
Der StarCapital Huber Strategy 1 ist ein dynamisch agierender Mischfonds, der neben globalen Aktien auch Anleihen und Geldmarktinstrumente zu seinem Anlageuniversum zählt. Der Schwerpunkt des langfristig orientierten vermögensverwaltenden Fonds liegt auf Aktienanlagen, eine ausgewogene Vermögensstruktur wird durch zusätzliche Investments in Zertifikate, Rohstoffe, Währungen und Immobilienfonds sichergestellt. Besonders wichtig ist FondsManager Huber ein optimales Chance-Rsiko-Verhältnis, weshalb er je nach Marktphase die Gewichtung der einzelnen Assetklassen flexibel handhabt. Durch die dynamische Vermögensallokation ergeben sich überdurchschnittliche Ertragschancen, allerdings muss der FondsAnleger auch bereit sein, dafür temporär erhöhte Kursschwankungen zu akzeptieren. Der StarCapital Huber Strategy 1 nutzt als Benchmark eine Kombination aus 60 Prozent MSCI World und 40 Prozent JPMorgan Government Bond Index (GBI), jeweils in Euro. Der am 29. Februar 2008 aufgelegte Fonds verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 135,9 Millionen Euro und ist mit einer Aktienquote von 56 Prozent für seine eigenen Verhältnisse derzeit zurückhaltend angelegt. Seit Auflage verzeichnet der StarCapital-Fonds eine kumulierte Wertentwicklung von +35,3 Prozent in Euro, im Gesamtjahr 2013 konnte der eigene Vergleichsindex klar geschlagen werden: Einer Rendite von +12,2 Prozent in Euro stand eine deutlich schwächere Performance der Benchmark von +7,1 Prozent gegenüber. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des Fonds im Detail aus?

FondsStrategie. Diversifikation. Vollführt.

Der StarCapital Huber Strategy 1 strebt einen langfristigen Wertzuwachs durch eine auf Aktien fokussierte, insgesamt aber breit diversifizierte Vermögensanlage an. Durch die weite Streuung des FondsVermögens auch über Rententitel, Festgeld, Rohstoffe und Devisen sowie die Berücksichtigung zahlreicher unkorrelierter Assetklassen wird das Risiko des Fonds reduziert. Positiv wirkt sich zudem die hohe geographische Diversifikation aus, die neben europäischen und asiatischen Papieren auch Schwellenländertitel berücksichtigt. FondsManager Huber hat durch seine langjährige Erfahrung ein gutes Gespür für das frühzeitige Erkennen von Trends in den jeweiligen Assetklassen und kann somit durch die dynamische Anpassung des Portfolios die Chancen auf eine positive Wertentwicklung steigern. Ein kritisches Kursniveau erblickt Huber derzeit im Bereich der Technologieaktien, wo "dubiose Titel in atemberaubende Höhen gejagt werden". Deutliche Anzeichen einer fundamentalen Überbewertung weise generell der US-Markt auf, so Huber weiter. Das Gewinnwachstum der US-Firmen stamme überwiegend nicht mehr aus dem operativen Geschäft, die Gewinne pro Aktie würden durch massive Aktienrückkäufe nach oben getrieben. Weitere Alarmzeichen für den Marktexperten: An der NASDAQ würden nur noch 37 Prozent der Aktien über ihrer 200-Tage-Linie notieren, zudem mahne das Shiller-KGV für den US-Gesamtmarkt zur äußersten Vorsicht. Denn die Kennzahl, die den Durchschnitt der realen Unternehmensgewinne über die letzten zehn Jahre misst, habe auf dem aktuellen Niveau von über 25 eine kritische Höhe erreicht. Um rund 30 Prozent müsse der US-Aktienmarkt fallen, um wieder auf seinem Fair Value zu notieren, resümiert Huber. Seine Konsequenz: Nach US-Aktien sucht man im Portfolio des StarCapital-Fonds vergeblich. Wie ist dieser stattdessen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Schwellenländer. Präferiert.

Im Portfolio des StarCapital Huber Strategy 1 liegen Anleihen mit einem Anteil von 32,7 Prozent am FondsVermögen in der Asset Allokation vorn. Nur knapp dahinter rangieren europäische Aktien, die 30,0 Prozent des FondsVolumens abdecken. Dividendenpapiere aus Asien und den globalen Emerging Markets machen 22,8 Prozent der FondsBestände aus, der Anteil der Goldminenaktien liegt mit 3,2 Prozent lediglich im Rahmen einer Beimischung. Recht hoch ist zum Stichtag 30. September die Kassenhaltung des Fonds, die - angesichts der kritischen Einschätzung der Marktverfassung verständlich - bei 11,3 Prozent des FondsVermögens liegt. Unter den zehn größten Einzelpositionen des Fonds ragen zwei Investments in Aktienindizes heraus: 3,8 Prozent des FondsVolumens hat Peter Huber in einen iShares-ETF auf die BRIC-Staaten (Brasilien, Indien, China und Russland) investiert, 2,8 Prozent des FondsVermögens sind in einem ETF auf den chinesischen CSI 300 angelegt. Ansonsten wird die Top 10 von vergleichsweise attraktiv verzinsten Anleihen von Emittenten der Schwellenländer dominiert: Eine Anleihe mit 5,75-prozentigem Kupon von Indian Oil findet sich neben Papieren des chinesischen Ölunternehmens Sinopec oder vom russischen Gasriesen Gazprom. Am Währungsmarkt ist FondsManager Huber derzeit mit Anleihen in brasilianischen Real (Emittent: KfW) sowie mit Rentenpapieren in norwegischen Kronen aus dem Hause VW engagiert. Euro-Anleihen europäischer Telekommunikationsunternehmen wie T-Mobile und KPN runden das Portfolio ab.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Moderat.

Der StarCapital Huber Strategy 1 wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse einer kombinierten Benchmark aus dem globalen Aktien- sowie Anleihenbereich gegenübergestellt. Diese besteht zu 60 Prozent aus dem weltweit anlegenden Dow Jones World Index, zu 40 Prozent aus dem Barclays Capital Aggregate Bond, der den globalen Anleihenmarkt abbildet. Die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und zusammengesetztem Referenzindex ist moderat, der Gleichlauf nicht übermäßig stark ausgeprägt. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt über drei Jahre bei 0,58, für ein Jahr legt sie leicht auf 0,59 zu. Hier zeigt sich, dass FondsManager Huber mit seiner flexiblen Portfolioallokation eine weitgehende Unabhängigkeit des Fonds vom Verlauf der internationalen Aktien- und Anleihenmärkte erreicht. Eine positive Diagnose, die durch den Blick auf die Kennzahl R² bestätigt wird. Diese liegt für drei Jahre bei 0,33, über ein Jahr fällt sie mit 0,35 kaum höher aus. Damit haben sich mittelfristig 67 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 65 Prozent. Auch der Tracking Error von 9,18 Prozent über die letzten drei Jahre weist auf eine recht eigenständige Kursentwicklung des StarCapital-Fonds hin. Was bedeutet dies für die Schwankungsneigung des Produktes?

FondsRisiko. Beta. Attraktiv.

Der StarCapital Huber Strategy 1 weist für drei Jahre eine Volatilität von 11,38 Prozent auf, die merklich oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der kombinierte Vergleichsindex aus DJ World und Barclays Capital Aggregate Bond mit 7,30 Prozent in diesem Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr kann der dynamische Mischfonds hingegen eine geringere Volatilität als die Benchmark aus dem Aktien- und Anleihenbereich verzeichnen: Hier beträgt die "Vola" des StarCapital-Fonds 4,94 Prozent, während der von der SJB zusammengesetzte Referenzindex eine Schwankungsbreite von 6,02 Prozent aufweist. Zwar sorgt die längerfristige Volatilitätserhöhung für ein zeitweise ungünstigeres Risikoprofil des Fonds, doch Investoren wissen, dass der chancenorientierte Anlagestil von FondsManager Huber im Einzelfall überdurchschnittliche Kursschwankungen bedingt - der Preis für die Wahrnehmung besonderer Ertragschancen. Dass die Wertschwankungen des FondsPortfolios nicht prinzipiell höher als diejenigen der Benchmark ausfallen, manifestiert sich in dem Beta des Fonds von 0,92 über drei Jahre. Im letzten Einjahreszeitraum präsentiert sich die Risikokennzahl mit 0,53 noch attraktiver - eine Folge der zuletzt gesunkenen Schwankungsintensität des StarCapital-Produktes. FondsManager Huber gelingt es immer wieder, mit seinem Mischfonds einen unter dem Marktniveau liegenden Beta-Wert zu erreichen. Dies beweist der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Kennzahl über drei Jahre: In 26 der letzten 36 Einjahresperioden fiel das Beta niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 aus und nahm dabei positive Werte von zutiefst 0,21 an. Lediglich in 10 Einzelzeiträumen lag die Risikokennzahl über Marktniveau und erreichte einen Wert von maximal 1,30. Damit schneidet der Fonds im Risikovergleich besser als die Benchmark ab; im Einzelfall bewegen sich Fonds und SJB-Vergleichsindex sogar gegenläufig, wie die Periode von Mai 2013 mit einem negativen Beta-Wert von -0,22 demonstriert. Welche Renditeergebnisse konnte FondsManager Huber auf dieser Basis erzielen?

FondsRendite. Alpha. Ausgeprägt.

Per 27. Oktober 2014 hat der StarCapital Huber Strategy 1 über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +25,11 Prozent in Euro bzw. eine Rendite von +7,74 Prozent p.a. aufzuweisen. Eine attraktive Performance für den flexibel agierenden Mischfonds, wie auch die Gegenüberstellung zum kombinierten SJB-Vergleichsindex aus 60 Prozent Dow Jones World und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond verdeutlich: Für drei Jahre kommt dieser auf einen Wertzuwachs von +23,52 Prozent, was einem jährlichen Plus von +7,29 Prozent entspricht. Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung büßt der StarCapital-Fonds seine Mehrrendite ein: Über ein Jahr hat der individuell gemanagte Multi-Asset-Fonds +2,29 Prozent in Euro an Wert gewonnen, der zusammengesetzte Vergleichsindex verzeichnet mit 7,70 Prozent einen deutlich höheren Wertzuwachs. Trotzdem bleibt FondsManager Huber der Gesamtsieger im Performancevergleich: Mit seinem individuell strukturierten Portfolio ist es ihm längerfristig gelungen, ein attraktives Renditeplus zum internationalen Aktien- und Anleihenmarkt zu erzielen. Der Performancevorsprung des Fonds zur Benchmark wird auch an dem positiven Alpha ersichtlich, das über drei Jahre bei 0,12 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl hingegen ins Minus und erreicht einen Wert von -0,14. Doch die Perioden mit einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung im Vergleich zum kombinierten Referenzindex dominieren, wie die weitere Analyse zeigt. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich beweist sich, dass der global orientierte Multi-Asset-Fonds von StarCapital mit großer Regelmäßigkeit eine Mehrrendite zur Benchmark aufweisen konnte. In 20 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds eine Outperformance zur "Kombi" aus Dow Jones- und Barclays-Index und markierte positive Alpha-Werte bis 1,78 in der Spitze. Die 16 Einzelperioden mit einer schwächeren Wertentwicklung sind zum einen in der Minderzahl, zum anderen mit einem Alpha von zutiefst -1,48 geringer ausgeprägt. Insgesamt kann das StarCapital-Produkt mit der besseren Renditestruktur aufwarten. Dass auch das Chance-Risiko-Verhältnis stimmt, belegt die über drei Jahre im grünen Bereich befindliche Information Ratio von 0,05.

SJB Fazit. StarCapital Huber Strategy 1.

Wer US-Aktien oder ominöse Internettitel wie Rocket Internet oder Zalando für überbewertet hält und lieber in kenntnisreich ausgewählte Aktien und Anleihen aus Europa und den Schwellenländern investieren will, findet im StarCapital Huber Strategy 1 den richtigen Fonds. Mit seiner Multi-Asset-Strategie verfolgt Marktexperte Huber einen antizyklischen Investmentansatz und erwirbt Goldminenaktien und substanzstarke Emerging-Markets-Titel auf einem günstigen Bewertungsniveau. Der langfristige Performancevorsprung zur SJB-Benchmark zeigt: Das Konzept geht auf!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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