Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds
Kriterien. Eingehalten.
Die globalen Aktienmärkte erlebten in den letzten Monaten eine volatile Zeit, konnten aber überwiegend Kursgewinne verzeichnen. Dies gilt sowohl für die US-Märkte, die im Zeichen einer fortgesetzten Konjunkturerholung stehen, als auch für die europäischen Börsen, die zuletzt von der Ankündigung des neuen Staatsanleihen-Kaufprogramms durch die Europäische Zentralbank profitierten. Die ebenfalls ultralockere Geldpolitik in Japan sowie das dort auf den Weg gebrachte milliardenschwere Konjunkturpaket sorgten zudem am japanischen Aktienmarkt für eine freundliche Tendenz.
Gerade in Zeiten vorwiegend steigender Aktienkurse nimmt die Zahl der Anleger zu, die ihre Investments auch unter ökologischen Gesichtspunkten betrachten. FondsInvestoren fragen verstärkt Anlageprodukte nach, die neben der Aussicht auf langfristiges Kapitalwachstum zugleich die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien garantieren bzw. in ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Favorisiert in einem solchen Fonds werden Aktien von Firmen, die zum Umweltschutz beitragen und sich einem nachhaltigen Wirtschaften verschrieben haben, während umgekehrt Unternehmen aus den Bereichen Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Rüstung und Waffen aus dem Portfolio von vornherein ausgeschlossen sind.
In diese Kategorie gehört der Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds (WKN 847047, ISIN DE0008470477), der weltweit in Unternehmen investiert, die sich zur Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien verpflichtet haben. Als FondsManager agieren Manuela von Ditfurth und Helena Korczok-Nestorov, die zusammen über eine 19-jährige Investmenterfahrung verfügen. Der Fonds wurde im Oktober 1990 aufgelegt und besitzt ein FondsVolumen von 21,56 Millionen Euro. FondsWährung ist der Euro, als Vergleichsindex wird der Dow Jones Sustainability World Index verwendet. Der Invesco-Fonds verfolgt eine Stockpicking-Strategie und ist mit seiner Einzeltitelauswahl von Nachhaltigkeits-Aktien zuletzt sehr erfolgreich gewesen: Über fünf Jahre verzeichnete er eine kumulierte Wertentwicklung von +50,12 Prozent auf Eurobasis, im Gesamtjahr 2014 erreichte das nach ökologischen Kriterien zusammengestellte Aktienportfolio eine Rendite von +15,42 Prozent in Euro. Auf dieser Basis kann der Fonds im Morningstar-Rating vier Sterne einheimsen. Wie sieht die FondsStrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Bottom-up. Analysiert.
Der Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds hat sich langfristiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Unternehmen weltweit, die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit dem Umweltschutz dienen, die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien garantieren und unter ökologischen Aspekten wirtschaften. Die Geschäftstätigkeit dieser Unternehmen besteht vorwiegend in der Entwicklung, Herstellung oder dem Vertrieb von Produkten oder Dienstleistungen aus dem Umwelttechnologiebereich. Die ausgewählten Unternehmen müssen im Dow Jones Sustainability Index enthalten sein, der Firmen aus den Bereichen Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Rüstung und Waffen generell ausschließt. Zugleich müssen die Umsatzerlöse oder Gewinne ganz oder überwiegend aus den genannten Geschäftsfeldern resultieren und/oder Beiträge zum Umweltschutz durch die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien erbringen. Die aktive FondsPerformance wird vom FondsManagerteam mit Hilfe eines quantitativen Bottom-up-Anlageprozesses generiert, der sich in einer fundierten Einzeltitelauswahl niederschlägt. Als Basis der Titelselektion dienen von Dithfurth und Korczok-Nestorov vier Konzepte: Gewinnerwartungen, Marktsentiment, Management und Qualität sowie die Bewertung einer Aktie im Vergleich zum Branchendurchschnitt. In dem Invesco-Fonds werden typischerweise solche Aktien übergewichtet, die auf Basis der vier Indikatoren als besonders attraktiv eingeschätzt werden. Zugleich findet die Risikostruktur des Portfolios besondere Beachtung. Wie ist dieses im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. USA. Favorisiert.
In der Länderallokation des Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds liegen die Vereinigten Staaten mit 34,0 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Deutlich dahinter folgt Großbritannien, wo 10,7 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Nachhaltigkeitsfonds liegt die Schweiz mit 7,6 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Japan besitzen einen Portfolioanteil von 6,1 Prozent. Dividendentitel aus Kanada sind mit 5,7 Prozent gewichtet, Aktien aus den Niederlanden machen 5,4 Prozent des FondsVolumens aus. Investments in den skandinavischen Ländern Finnland (5,1 Prozent) und Schweden (4,5 Prozent) sowie Anlagen in Spanien (4,6 Prozent) runden das Länderportfolio des Invesco-Produktes ab. Hinzu kommen Investments in Umwelt- und Ökologie-Aktien aus sonstigen Ländern (16,2 Prozent). Welche Sektorenschwerpunkte setzt das FondsManagement?
Im Portfolio des Invesco-Fonds liegen Unternehmen aus dem Finanzsektor auf dem ersten Platz, die 22,4 Prozent des FondsVermögens ausmachen. Unter den Top 10 wird der Bereich durch die Aktien der Citigroup sowie von Banco Santander vertreten. 20,7 Prozent Anteil an der Gesamtallokation weisen Firmen der Informationstechnologie auf, die innerhalb des Fonds durch die Top-Holding Microsoft repräsentiert werden. Die drittgrößte Branche innerhalb des FondsPortfolios stellen Gesundheitstitel mit 17,0 Prozent dar - hier wird das US-Biotechunternehmen Amgen vom FondsManagment besonders favorisiert. Der zyklische Konsumgütersektor nimmt 10,3 Prozent des FondsVermögens ein, nicht zyklische Verbrauchsgüter sind mit 8,0 Prozent gewichtet. Durchschnittlich stark ist der Invesco-Fonds im Energiesektor (6,8 Prozent) sowie bei Industrietiteln (6,1 Prozent) engagiert. Abgerundet wird das Portfolio durch Positionen im Bereich der Basismaterialien (4,6 Prozent) sowie bei Versorgern (4,3 Prozent Portfolioanteil).
FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.
Der Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem Dow Jones Sustainability World Index in EUR gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit der auf Nachhaltigkeits-Aktien spezialisierten Benchmark zeigt, dass beide Elemente einen hohen Gleichlauf aufweisen. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt über drei Jahre bei 0,92, für ein Jahr ist sie mit 0,80 gleichfalls stark ausgeprägt. Die Kursentwicklung von Invesco-Fonds und Referenzindex vollzieht sich damit weitgehend parallel, wie nicht nur der Blick auf den Chartverlauf, sondern auch die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,85, über ein Jahr fällt R²mit 0,65 geringer aus. Damit haben sich mittelfristig 15 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 35 Prozent. Hier zeigt sich, dass das FondsManagerteam von Ditfurth/Korczok-Nestorov mit seiner individuellen Titelselektion zuletzt stärker von der SJB-Benchmark abgewichen ist. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei moderaten 2,46 Prozent und steigt auf Jahressicht auf 2,71 Prozent an. Aktive Risiken werden demnach nur in geringer Höhe eingegangen, der Fonds ist eher defensiv positioniert. Welche Schwankungen weist das FondsPortfolio auf?
FondsRisiko. Volatilität. Gering.
Der Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds besitzt über drei Jahre eine vergleichsweise niedrige Volatilität von 7,65 Prozent, die sich fast exakt in der Höhe wie die "Vola" der gewählten Benchmark befindet: Der Dow Jones Sustainability World Index (EUR) verzeichnet für diesen Zeitraum eine mittlere Schwankungsintensität von 7,63 Prozent. Im kurzfristigen Zeithorizont liegt der Vorteil auf Seiten des aktiv gemanagten FondsProduktes aus dem Hause Invesco: Mit 5,04 Prozent ist die durchschnittliche Schwankungsneigung 0,7 Prozentpunkte geringer als die vom passiven Vergleichsindex in Höhe von 5,74 Prozent. Insgesamt ergibt sich für den Nachhaltigkeits-Fonds das Bild eines recht schwankungsarmen, mit einer attraktiven Risikostruktur ausgestatteten Anlageproduktes. Bestätigt die Beta-Analyse diese Diagnose?
Aufgrund seiner günstigen Volatilitätszahlen kann der Invesco-Fonds mit einem unter Marktniveau liegenden Beta von 0,95 über drei Jahre aufwarten. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit der Renditen von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen nochmals verbesserten Wert von 0,77 auf. Damit liegen die Wertschwankungen des Invesco-Produktes um 23 Prozent unter Marktniveau. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre ergibt, dass sich der Fonds nicht immer schwankungsärmer als die SJB-Benchmark präsentierte: In 16 der untersuchten 36 Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,77 an. In insgesamt 20 Perioden stieg das Beta hingegen über die Schwelle von 1,00 und verzeichnete einen Wert von 1,24 im Hoch. Gemessen an dem als Benchmark genutzten Sustainability-Index ist das Risikoprofil ausgeglichen - Perioden stärkerer und schwächerer Schwankungen wechseln sich ab. Wie fallen die Renditezahlen des "Öko-Fonds" aus?
FondsRendite. Alpha. Erzielt.
Per 30. Januar 2015 hat der Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +45,29 Prozent in Euro erwirtschaften können. Dies entspricht einer attraktiven Rendite von +13,22 Prozent p.a. und fällt stärker als das durchschnittliche Jahresergebnis von +12,81 Prozent aus, mit dem der Vergleichsindex Dow Jones Sustainability World aufwartet. Im Dreijahreshorizont weist die globale Benchmark für Nachhaltigkeitsaktien eine Wertentwicklung von +44,08 Prozent auf. Auch kurzfristig liegt der Invesco-Fonds im Performancewettstreit vorn: Über ein Jahr hat das vom FondsManagerteam von Ditfurth/Korczok-Nestorov zusammengestellte Aktienportfolio +24,61 Prozent an Wert zugelegt, während der Dow Jones-Referenzindex ein Plus von +21,44 Prozent generiert. In beiden untersuchten Zeithorizonten erzielt der Nachhaltigkeits-Fonds einen Renditevorsprung gegenüber der Benchmark und stellt damit den klaren Sieger in der Kategorie Wertentwicklung dar.
Die Mehrrendite des Fonds manifestiert sich gleichsam in der Renditekennziffer Alpha, die über drei Jahre bei 0,08 und damit im grünen Bereich liegt. Auf Jahressicht fällt die Kennzahl mit 0,58 nochmals besser aus FondsPerspektive aus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der Invesco-Fonds in der Mehrzahl der Fälle ein Performanceplus zum Dow Jones Sustainability World Index erwirtschaften konnte. In 19 der letzten 36 untersuchten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds ein positives Alpha bis 0,58 in der Spitze. Die in 17 Einzelperioden generierten negativen Alpha-Werte von zutiefst -0,19 sind nicht nur seltener anzutreffen, sondern auch weniger stark ausgeprägt. Damit überzeugt das Rendite-Risiko-Profil des Invesco-Fonds, der eine moderate Schwankungsanfälligkeit mit einer mehrheitlichen Outperformance verbindet. In der Konsequenz befindet sich die Information Ratio über die letzten drei Jahre mit 0,15 im positiven Terrain.
SJB Fazit. Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds.
Wer als FondsAnleger Wert auf Aktieninvestments legt, die ökologischen Kriterien entsprechen und Nachhaltigkeitsprinzipien beachten, muss deswegen nicht auf Rendite verzichten. Dies beweist in aller Deutlichkeit der Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds, der seine attraktive Wertentwicklung durchgängig mit Unternehmen erzielt, die Beiträge zum Umweltschutz leisten und sich einem nachhaltigen Wirtschaften verschrieben haben. Auch die geringe Volatilität des nach Bottom-up-Kriterien zusammengestellten Portfolios ist ein Pluspunkt - eine gute Beimischung für das global diversifizierte FondsDepot.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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