Fonds-Portrait

Hände weg von Anleihen aus Athen

26.02.10 10:43 Uhr

2009 erzielten Kreditinvestoren hohe Gewinne. Doch nun verdirbt Griechenland das Geschäft. Peter Huber, Fondsmanager des StarCapital Bond Value UI, hat die Sicherheitskomponente verstärkt.

Werte in diesem Artikel

Tricksen und Täuschen geht nicht mehr. Griechenlands Staatshaushalt steht nun unter der Kontrolle der EU. Und Brüssel ist von den bislang angekündigten Sparmaßnahmen Athens wenig überzeugt. Gehaltskürzungen für Beamte sowie die Erhöhung der Tabaksteuern dürften nach Auffassung der EU-Finanzminister wohl kaum ausreichen, das auf 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angestiegene Haushaltsdefizit in diesem Jahr um vier Prozentpunkte abzubauen.

Wer­bung

Schon gar nicht dürfte es gelingen, bis 2012 die Neuverschuldung unter die Drei - Prozent - Marke zu drücken. Aller Voraussicht nach wird die griechische Regierung nachbessern müssen. Unter anderem könnte sie die Mehrwertsteuer bzw. die Verbrauchssteuern auf Energie erhöhen.

Zu unsicher

Trotz der voraussichtlichen Intensivierung der Sparanstrengungen: Fondsmanager Peter Huber ist nicht überzeugt. Im Portfolio seines StarCapital Bond Value UI finden sich keine Anleihen aus Athen. Auch wenn die Papiere deutlich höher verzinst sind als deutsche Bundesanleihen. „Die Risiken sind zu hoch“, erklärt Huber. Die griechische Bevölkerung zeige wenig Bereitschaft, den Gürtel enger zu schnallen. Es sei daher fraglich, ob die Regierung an der Macht bleiben werde, sollte sie der Bevölkerung weitere Einschränkungen auferlegen wollen.

Wer­bung

Vor allem aber: Griechenland werde Hubers Meinung nach nur so lange den Kapitalmarkt anzapfen können, so lange die Zinsen im Euro-Währungsraum niedrig blieben. Steigen die Sätze auf vier oder fünf Prozent, werde Athen die Schuldenlast von insgesamt 300 Milliarden Euro nicht mehr stemmen können. Zudem sei nicht zu erkennen, dass sich an den strukturellen Problemen Griechenlands etwas ändern werde. „Es gibt keine ernsthaften Bemühungen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen“, sagt Huber.

Sind Zinstitel aus Osteuropa dagegen attraktiver? Ungarn etwa wird für seinen Sanierungskurs gelobt. Doch Huber ist skeptisch. In der Vergangenheit hat er jedenfalls Positionen abgebaut. „Das Land ist immer noch hoch verschuldet in Währungen wie Yen oder Schweizer Franken.“ Der Experte will nicht ausschließen, dass Marktteilnehmer die finanzielle Stabilität des Landes nicht noch einmal testen könnten.

Wer­bung

Klare Favoriten

Doch welche Bonds sind aussichtsreich und versprechen zugleich ein hohes Maß man Sicherheit? Zu Hubers Favoriten zählen unter anderem mexikanische, türkische und australische Anleihen. Klar, dass auch deutsche Bundesanleihen hoch gewichtet sind.

Gut möglich, dass er auf längere Sicht auch wieder in inflationsgeschützte Anleihen investieren wird. Doch angesichts der derzeit geringen Kapazitätsauslastung in der Wirtschaft sind die „Linkers“ für ihn aktuell noch kein Thema.

Fazit: Der StarCapital Bond Value UI bietet Anlegern generell eine gute Mischung aus Sicherheit und Chance. Manager Peter Huber setzt derzeit wieder etwas mehr auf Vorsicht. 2009 erzielte der Fonds deutlich über 30 Prozent. So viel dürfte 2010 nicht drin sein. Die durchschnittliche jährliche Zielrendite des Fonds liegt bei bei acht bis zehn Prozent. Kaufen

Fondsdaten
ISIN: DE 000 978 187 2
Verwaltungsgebühr: 1,15 %
Ausgabeaufschlag: 3,0 %
Kontakt: www.starcapital.de