Durchgeschleudert: Die Top- und Flop-Fonds 2015
Aktive Fonds erzielten im vergangenen Jahr zwischen plus 40 und minus 50 Prozent. Wer hohe Gewinne machte, wer heftige Verluste erlitt.
Werte in diesem Artikel
von Andreas Höß, Euro am Sonntag
Das Jahr 2015 verlief an den Börsen wie im Schleudergang. Es ging hin, her, hoch und runter. So mancher Fondsmanager wusste sicher nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.
Abzulesen ist das an der Wertentwicklung der 6.215 Fonds in unserer Datenbank. Die Unterschiede waren riesig. Manche verloren fast die Hälfte des Geldes der Anleger, andere vermehrten es um 40 Prozent. €uro am Sonntag hat die besten und schlechtesten Fonds herausgesucht. Dabei haben wir uns auf gemanagte Fonds konzentriert, ETFs also vernachlässigt.
Sieg zum Abschied?
Demnach ist das Produkt mit der besten Wertentwicklung des vergangenen Jahres mit 40,3 Prozent Plus der LBBW Konsum Dynamik Global. Das Kuriose: Der Fonds, der in Aktien von Konsumgüterherstellern wie Unilever investiert, könnte sich mit seinem Sieg früher oder später in den Ruhestand verabschieden. Das Fondsvolumen liegt nur bei 640.000 Euro - viel zu wenig, um für den Anbieter rentabel zu sein. Seit Oktober werden keine neuen Kundengelder mehr angenommen. Zudem soll eine Steuerrückerstattung dem Fonds noch ein Zusatzplus beschert haben, was zur guten Wertentwicklung mit beitrug. Mehr war von der LBBW dazu jedoch nicht zu erfahren.Knapp dahinter landete der Fonds für dänische Aktien von Danske. Die dänische Nationalbank hatte Anfang 2015 starke Probleme, die Anbindung der Krone an den Euro zu halten. Sie senkte damals die Einlagezinsen viermal auf minus 0,75 Prozent. Die Geldpolitik schwächte die Krone wie gewünscht und trieb die Kurse an der Börse in Kopenhagen. Für Neuanleger ist der Danske-Fonds nun riskant. Nach starken Gewinnen sind dänische Aktien gemessen an den Unternehmensgewinnen der vergangenen zehn Jahre mit einem Shiller-KGV von fast 40 extrem hoch bewertet.
Empfehlenswerter ist der SEB-Fonds für europäische Nebenwerte, der auf Platz 3 der Rangliste liegt (siehe Tabelle links und Investor-Info rechts). Auch im übrigen Europa wurden die Börsenkurse durch die Notenbanken getrieben. Allerdings sind die Bewertungen dort noch niedriger - deutsche Aktien haben ein Shiller-KGV unter 20, italienische eines von 13. Außerdem ist der Fonds breiter aufgestellt.
Die großen Verlierer
Allerdings haben einige Anleger auch ein schmerzhaftes Jahr hinter sich. Zählt man die ETFs dazu, schlossen 1.715 Produkte in unserer Datenbank 2015 mit einem Minus ab. Der drittschlechteste Fonds war der Riße Inflation Opportunities - ein Mischfonds, der von einer durch die lockere Geldpolitik ausgelösten Vermögenspreisinflation profitieren will. Diese gab es zwar in vielen Börsenbereichen, der Fonds versenkte trotzdem 42,6 Prozent des Anlegervermögens.Zu einem Dauergast auf den hinteren Plätzen ist der BGF World Mining geworden, der in Aktien von Minenkonzernen wie BHP Billiton investiert, die ein weiteres Horrorjahr hinter sich haben. Ganz hinten findet sich mit fast 50 Prozent Minus ein Fonds von Tendercapital. Er kauft US-Aktien, die heftig abgestürzt sind und laut Fondsmanagement vor der Wende zum Besseren stehen. Diese blieb jedoch meist aus.
Investor-Info
SEB Europ. Equity Small Caps
Nebenwerte-Dauerbrenner
Nebenwerte aus Europa hatten ein starkes Jahr. Und der SEB-Fonds ist das beste Produkt für diese Aktien, denn auch langfristig ist er eine Bank. Auf zehn Jahre gerechnet erwirtschaftete er trotz Finanzkrise 190 Prozent Plus. Aber: Nebenwerte schwanken stark. Doch für Langfristanleger, die auch einmal Verluste verkraften können, ist der Fonds ein echter Tipp. Deutsche Unternehmen im Portfolio: Grenkeleasing und Patrizia Immobilien.
BGF World Mining
Dauerhafter Geldverbrenner
Egal ob Gold, Silber, Kupfer, Nickel oder Eisenerz: 2015 stürzten die Preise für Metalle weiter ab, und mit ihnen die Aktien der Minenunternehmen. In diese investiert der BGF World Mining und verbrennt seit Jahren konstant Geld. Die Probleme des weltgrößten Rohstoffverbrauchers China lassen für Industriemetalle nichts Gutes erahnen. Nur der Goldpreis profitierte ein wenig von den letzten Turbulenzen. Optimisten glauben zwar, Rohstoffpreise und Minenaktien können kaum weiter fallen, doch das hieß es schon öfter.Ausgewählte Hebelprodukte auf BHP Group
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Leszek Glasner / Shutterstock.com, Odua Images / Shutterstock.com, Euro am Sonntag
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Analysen zu Unilever plc
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27.11.2024 | Unilever Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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27.11.2024 | Unilever Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
25.11.2024 | Unilever Buy | Deutsche Bank AG | |
25.11.2024 | Unilever Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
31.10.2024 | Unilever Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.10.2024 | Unilever Overweight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.11.2024 | Unilever Market-Perform | Bernstein Research | |
25.11.2024 | Unilever Sector Perform | RBC Capital Markets | |
25.11.2024 | Unilever Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
22.11.2024 | Unilever Sector Perform | RBC Capital Markets | |
04.11.2024 | Unilever Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.12.2024 | Unilever Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
29.11.2024 | Unilever Sell | UBS AG | |
25.11.2024 | Unilever Sell | UBS AG | |
22.11.2024 | Unilever Sell | UBS AG | |
21.11.2024 | Unilever Sell | UBS AG |
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