DJE Investment-Kolumne Dr. Jens Ehrhardt

DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 48 / 2014

27.11.14 09:36 Uhr

DJE - Marktkommentar kompakt   Ausgabe KW 48 / 2014 | finanzen.net

Fundamental, monetär und markttechnisch bessere Aussichten für europäische Aktien, nach¬dem bei Draghi den Worten auch Taten folgen, was monetären Rückenwind bedeutet.

- Fundamental (besserer Ifo!) dürften die Unternehmensgewinne im Hinblick auf die Euro-Abwertung steigen (ähnlich wie in Japan) und markttechnisch liegt die größte Verkaufswelle für Euro-Akti¬en seit Jahrzehnten hinter uns, was entsprechende Bereinigung bedeutet.

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- In der Vergangenheit stieg der DAX in der Regel zusammen mit dem Euro (bedingt durch ausländische Kapitalzuflüsse, primär aus den USA). Jetzt steigt der DAX (ähnlich wie der Nikkei) bei fallendem Euro im Hinblick auf verbesserte Exportgewinne. Die Europäer haben zwar die beste Leistungsbilanz international (im vergangenen Monat über 30 Mrd. EUR Überschuss), aber im Hinblick auf Negativ-Zinsen und im Vergleich zu USA und Asien schwache Konjunktur werden diese Gelder im Ausland investiert, was den Euro weiter drücken dürfte. Trotz guter Markttechnik für die Einheitswährung (sehr viele Pessimisten) könnte die Kapitalflucht aus Europa die Währung gegenüber dem Dollar mittelfristig noch weiter drücken. Ähnlich wie in Japan ist eine Abwertungshausse keineswegs unrealistisch. Der Schwankungsindikator ist übergekauft, was sehr kurzfristig bremsen dürfte.

- Nachdem die deutsche Börse seit Jahresanfang gerade einmal wieder von zeitweise ca. 10% Minus für den breiten Markt leicht in die Pluszone gestiegen ist, wird deutlich, dass ähnlich wie bei vielen anderen Aktienmärkten für die Anleger 2014 eher die Entwicklung der Währungen zählte als die der Aktienkurse. Der Dow Jones (+7,4%) ist z.B. deutlich weniger gestiegen als der US-Dollar gegen Euro (+10,3%). Auch 2015 dürfte es besonders wichtig werden, die Währungsentwicklungen richtig einzuschätzen. Da die Politik (Aktionen der Notenbanken) hier die Hauptrolle spielt, sind Prognosen schwieriger als zu Zeiten, wo sich aufgrund guter oder schlechter Entwicklung einer Volkswirtschaft Währungsprognosen machen ließen.

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- Der gesunkene Ölpreis ist für die meisten Volkswirtschaften und ihre Konsumenten wie eine Steuersenkung. In den USA auf Jahresbasis immerhin ca. 100 Mrd. USD bzw. knapp 1% des US-Konsums. Auch beim Ölpreis könnten politische Entscheidungen eine Rolle spielen. Rein markttechnisch sind Öl- und Rohstoffaktien aber am stärksten überverkauft.

- Gold und Goldaktien haben sich stark erholt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Schweizer für Goldkäufe der Notenbank entscheiden, ist zwar sehr gering, aber in Ländern mit hoher Inflation, wie Indien, dürfte die Goldnachfrage steigen. In Euro und vielen anderen Währungen fiel das Gold in den vergangenen 14 Jahren nur im letzten Jahr einmal.

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- Die Anleihekurse der Euro-Staatsanleihen steigen weiter (Spanien-Zinsen unter 2% und Frankreich 1,1% gegenüber 2,4% in den USA). Südeuropäische Länder, die aus dem Euro ausstei¬gen wollen, mussten bisher hohe Zinsen für ihre neue Währung befürchten. Im heutigen Umfeld würden neue Währungen wahrscheinlich kaum wesentlich höhere Zinsen benötigen.

- Die Hedge-Fonds-Ergebnisse zeigen, wie schwierig dieses Jahr war. Die offiziellen Indizes liegen bei einem Ergebnis von 1,79% bzw. 3,0% Wertsteigerung (im Durchschnitt) in 2014.

Den vollständigen Marktkommentar sowie viele weitere Anlegerinformationen finden Sie im Börsenbrief der Finanzwoche GmbH unter www.finanzwoche.de.

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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.

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Bildquellen: DJE Investments