DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 25 / 2014
Aus markttechnischer Sicht scheint weiterhin eine Pause an den Weltbörsen angebracht.
- Besonders großer Optimismus herrscht für europäische (besonders Peripherie-)Anleihen und Aktien. Die bei kurzen Laufzeiten niedrigeren Euro-Zinsen als bei US-Staatsanleihen sind aber nicht durch Staatsschulden-Rückzahlungen oder umfangreiche Reformen, z.B. an den Arbeitmärkten, gerechtfertigt, sondern sind ausschließlich auf die Meinung der internationalen Anleger, dass praktisch eine Vergemeinschaftung der Schulden in Europa stattgefunden hat, zurückzuführen. Damit fehlt jeder Reformdruck, der längerfristig zu besserer, gesünderer Konjunkturentwicklung in Südeuropa führen würde. Auch in Deutschland sind durch die jüngste Anti-Agenda-2010-Politik längerfristig Wachstumseinbußen realistisch.
- Die EZB warnt einerseits vor Euphorie an den Finanzmärkten, andererseits verursacht sie geradedies. Für Investoren keine einfache Situation. Tatsache bleibt aber, dass Dividendenpapiere besonders in Europa im Vergleich zu Anleihen (Staats- wie Unternehmenstiteln) unterbewertet bleiben. Nach einer Konsolidierungspause dürfte die Börsenaufwärtsbewegung (FAZ-Index in diesem Jahr bisher +1,8%, Dow Jones +1,3%) wieder an Fahrt aufnehmen.
- Die vielfach angekündigte große Währungsschwäche für den Euro als Folge der EZB-Maßnahmen erscheint markttechnisch wenig realistisch. Ähnlich wie beim Gold sind allerdings auch unkalkulierbare geopolitische Einflüsse auf die Währungen möglich. Geopolitik könnte bei einer Zuspitzung die Aktienmärkte belasten. Russisches Gas wird aber dank der 2011 eröffneten Nordstream-"Schröder-Pipeline" unter der Ostsee, die nicht durch die Ukraine führt, weitgehen gesichert bleiben.
- Goldpreis tendiert zuletzt nicht so negativ, wie von vielen Brokerhäusern (Kursziel ca. 1.000 $/oz) vorausgesagt. Genauso wenig, wie die Anleger die kaum noch verzinsten Anleihen vollständig verkauft haben, werden sie dies aus Sicherheitsgründen bei Gold tun. Die indische Nachfrage dürfte wieder wesentlich steigen. Weiter Bodenbildung realistisch. Bei Goldaktien bilden sich positive Kopf/Schulter-Formationen.
- Wirtschaftsminister Gabriel meint, junge deutsche Unternehmen sollten nicht ans Ausland verkauft, sondern zur Kapitalaufnahme an die Börse gebracht werden. Welch Segen für die Volkswirtschaft die Börse in dieser Hinsicht sein kann, machen andere Länder vor. In Deutschland finanzieren sich die Unternehmen immer noch zu fast 80% über Banken (USA ca. 20%).
- Durch die Zinsrückgänge (die EZB ist hier nach eigener Auskunft noch nicht am Ende) kommen Aktien mit hoher Dividende wieder in den Fokus. Der Fonds DJE Dividende & Substanz liegt in diesem Jahr mit knapp 6% vorn und hat in den 11 Jahren seines Bestehens über 220% Zuwachs erreicht.
- Rohstoffaktien könnten für den Rest des Jahres (neben Ölaktien) besonders interessant sein. Ein Teil der diesjährigen Rohstoffschwäche (z.B. bei Kupfer und Eisenerz) geht auf Auflösung von sehr hohen Lagerbeständen in China zurück (wo überzogene Beleihungen beendet werden). Ein Faktor, der in der zweiten Jahreshälfte weniger belasten könnte.
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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.
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Bildquellen: DJE Investments