DJE Investment-Kolumne Dr. Jens Ehrhardt

DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 21 / 2014

22.05.14 12:53 Uhr

DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 21 / 2014 | finanzen.net

Die Markttechnik ist an mehreren Börsen - besonders in Deutschland und Japan - deutlich besser als am Jahresanfang, als zuviel Optimismus herrschte.

- US-Markttechnik dagegen gemischt (siehe Seiten 9 + 10). Wichtig dürfte der 05. Juni (EZB-Maßnahmen) werden. Allerdings sind hier die Erwartungen turmhoch, so daß Enttäuschungen realistisch sind. In Japan sind die Erwartungen inzwischen so niedrig, daß das Enttäuschungspotential gering ist. In den USA erwartet man (nach 2% Gewinnplus in den vergangenen 12 Monaten) hohe Gewinne für 2014, was Enttäuschungspotential birgt. Auch in Europa (Eurostoxx bester Index 2013/14) erwartet man nach Gewinnrückgängen (!) 2013 hohe Gewinnsteigerungen, die realistischerweise (zuletzt sehr schlechtes BIP) ebenfalls enttäuscht werden können. Sehr gering dagegen die Erwartungen in Großbritannien trotz guter Konjunktur (über +3%) hinsichtlich höheren Gewinnen.
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- Die Notenbanken werden weiter versuchen, die jeweilige Landeswährung nach unten zu bringen. Da dies nicht für alle Währungen möglich ist, werden Notenbanken mit den aggressivsten Maßnahmen die eigene Währung am stärksten drücken können. Die EZB hat weniger Handlungsoptionen als die Notenbanken in USA, China, Großbritannien oder Japan. Es ist also eine offene Frage, ob es gelingen wird, den Euro zu drücken. Fraglich ist, ob nicht gerade dadurch Verkäufe von Nicht-Euro-Anlegern in Euro-Aktien und -Anleihen ausgelöst würden, was im Hinblick auf viel zu niedrige Zinsen für Südeuropa-Anleihen verständlich wäre. Das extrem verschuldete Portugal hat im Vergleich zu Brasilien geradezu lächerlich niedrige Zinsen.

- Würde Deutschland ähnlich hohe Staatsdefizite machen wie der Rest Europas (z.B. für Sanierung der maroden Infrastruktur oder durch Steuersenkungen), hätten deutsche Konjunktur und Börse wieder eine Perspektive. So nützt man mit der Schuldenbremse anders als zu DM-Zeiten nur dem Euro-Ausland (wo die Kaufkraft zulasten der deutschen Verbraucher hochgehalten wird). Deutsche Defizit-Maßnahmen würden den Euro mehr schwächen als EZB-Zinsmanöver.

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- Währungsabwertungen kann man durch den Kauf ausländischer Wertpapiere erreichen. Einige Notenbanken haben dies nicht nur bei Anleihen, sondern auch bei Aktien getan (z.B. die Schweizer). Japan könnte eine weitere Abwertung durch Anleihekäufe im Ausland erreichen. Theoretisch (nicht praktisch) wäre dies auch ein Instrument für die EZB. Dies würde dem Export nützen, aber den deutschen Lebensstandard - wie seit Einführung des Euros - drücken. Der Euro hat Deutschland in längerfristig nicht mehr lösbare Probleme gebracht.

Den vollständigen Marktkommentar sowie viele weitere Anlegerinformationen finden Sie im Börsenbrief der Finanzwoche GmbH unter www.finanzwoche.de.

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1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.

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Bildquellen: DJE Investments