DJE Investment-Kolumne Dr. Jens Ehrhardt

DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 06 / 2015

05.02.15 16:27 Uhr

DJE - Marktkommentar kompakt Ausgabe KW 06 / 2015 | finanzen.net

2015 sollte - speziell in Deutschland und Europa - ein gutes Börsenjahr werden.

- Bei Auslandsanlagen sind allerdings höhere Schwankungen durch volatile Währungsbewegungen mit einzukalkulieren. Währungen sind im Allgemeinen noch schwerer vorauszusagen als Aktienkurse. Die Notenbank-Gelddruck-Aktivitäten sowie der volatile Ölpreis dürften mehr Währungsschwankungen auslösen als in der Vergangenheit. Somit müssen, wie im vergangenen Jahr, als Europäer eigentlich nur bei Währungen verdienen konnten (neben Anleihen) und nicht bei Aktien (außer USA), Währungen genau beobachtet und analysiert werden. Setzt sich z.B. die Ölpreiserholung fort, so müsste die Norwegische Krone (Ölproduktionsland) steigen und der Japanische Yen (Haupt-Ölimportland) fallen. Niedrigere Yen-Kurse könnten wiederum durch steigende Unternehmensgewinne japanische Aktienkurse nach oben treiben.

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- Die Hauptgefahr für den Aktienanleger waren in der Vergangenheit Notenbank-Bremsungen bzw. steigende Zinsen. Viele Anleger fühlen sich heute vergleichsweise sorglos, weil die international schlechte Konjunktur keine Zinserhöhungen erlaubt (selbst in den USA ist im schlimmsten Falle mit wenig Zinsanstieg zu rechnen). Allerdings dürfte die "unorthodoxe" Notenbank-Politik in der heutigen Welt der Maximalverschuldung (Folge von Greenspan und dem Euro) andere Gefahren heraufbeschwören. Ein zu starker Dollar könnte bei Dollar-Schuldnern jene Probleme auslösen, die früher Notenbank-Zinssteigerungen bewirkten.

- Das Jahr begann gut in Europa, aber der Welt-Aktienindex verlor im Januar 1,8% (in Dollar). Inzwischen hat auch die Dollar-Reaktion eingesetzt. Die Graphik auf Seite 10 rechts unten macht deutlich, wie negativ die Anleger sich im Euro gegen Dollar positioniert haben.

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- Auch die japanische Börse notiert leicht unter Jahresanfangsstand. Sehr hohe Leerverkäufe und geringe Ausländerkäufe geben dem Markt aber für die nächsten Monate stimmungsmäßig Rückenwind. Hohe Auslandskäufe (wie Anfang 2014 oder im Mai 2013) hatten Hochs markiert, Tiefstände bei Ausländerkäufen wie heute vorübergehende Tiefs.

- 30-jährige US-Staatsanleihen waren seit Anfang 2014 eine der besten Anlagen weltweit über-haupt. Nicht nur eine Verknappung des Anleiheangebots von Staatsseite (3% US-Staatsdefizit nach in der Spitze 10% in der Finanzkrise) einerseits, andererseits wahrscheinlich auch die gi-gantische weltweite Dollar-"Short"-Position (Dollarverschuldung außerhalb der USA), die bei ei-nem Dollaranstieg zum Problem wird, spielen hier eine wichtige Rolle. Ohne Notenbanken und die Verschuldung mit ihrem deflationären Einfluss wären die Zinsen in den USA und weltweit (Zins-senkung in Australien, Mindestreservesenkung in China!) wesentlich höher. Die Rendite 10-jähriger US-Bonds fiel auf 1,67%. Niedrigere Hypothekenzinsen sollten die (schwächelnde private und boomende kommerzielle) US-Baukonjunktur unterstützten.

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Den vollständigen Marktkommentar sowie viele weitere Anlegerinformationen finden Sie im Börsenbrief der Finanzwoche GmbH unter www.finanzwoche.de.

1974 gründete Dr. Jens Ehrhardt die Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, heute DJE Kapital AG, eine der größten bankenunabhängigen deutschen Wertpapier-Vermögensverwaltungsgesellschaften, die er bis heute erfolgreich führt.
Die FINANZWOCHE Verlagsgesellschaft für Anlageinformation mbH wurde ebenfalls im Jahre 1974 vom heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jens Ehrhardt gegründet. Den wöchentlichen Marktkommentar diktierte Dr. Ehrhardt inzwischen über 2.000 Mal.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: DJE Investments