Wieso der ARK Innovation ETF von Cathie Wood den Börsen Probleme bescheren könnte
Der Flaggschiff-Fonds von Cathie Wood zieht seit geraumer Zeit eine Menge Aufmerksamkeit an den Börsen auf sich. Doch aktuell ist der Fonds überverkauft - sollte nicht bald eine Stabilisierung eintreten, könnte das für die gesamte Wall Street Probleme verursachen.
• Abwärtsbewegung schickt ARKK unter Trendlinie
• Erholung notwendig, um Sturz zu verhindern
• Sektorrotation bringt Wood in Bredouille
Mit der jüngsten Abwärtsbewegung in der ersten Mai-Woche hat der beliebte ARK Innovation Fonds (ARKK) eine Trendlinie nach unten durchbrochen, "die einige bemerkenswerte Tiefs verbindet, die bis in den September zurückreichen," erklärte der technische Analyst Andrew Adams in einer Mitteilung, die MarketWatch vorliegt. Darin zeigte er sich außerdem davon überzeugt, dass, sollte keine baldige Erholung stattfinden, ein wasserfallartiger Kursrutsch eintreten könnte.
Eine Unterstützungslinie des Fonds liegt laut dem Analysten bei 105 bis 110 US-Dollar - zuletzt stand der Kurs bei 109,72 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 7. Mai). Sollte diese Marke nicht halten, könnte es bis auf die nächste Marke bei 90 US-Dollar runtergehen.
Was dem Ark Innovation Fonds zu schaffen macht
Fonds wie der ARKK beinhalten insbesondere hoch bewertete Wachstumsaktien. Wie MarketWatch berichtet, verbuchen diese Fonds derzeit - nach einem starken Lauf in Anschluss an den Pandemiecrash - große Gewinne. Diese Entwicklung machte Cathie Wood zu einer bekannten Persönlichkeit an der Wall Street - doch nun steigt der Druck wieder an. Denn die Hoffnung auf eine breite wirtschaftliche Erholung wird immer größer, während die Impfkampagnen vorangetrieben werden. Anleger setzen in diesem Umfeld besonders auf die angestaute Nachfrage der Verbraucher, weshalb konjunktursensitivere Sektoren und Value-Aktien wieder attraktiver werden.
Der Ausverkauf von Tech-Aktien belastete unter anderem den NASDAQ Composite in der letzten Woche - und auch der ARKK-Kurs gab zeitweise deutlich nach.
Aussicht für die weitere Entwicklung des ARK Innovation
Analyst Adams zeigt sich mit Blick auf diese Situation jedoch verhalten optimistisch. "Viele der ARK- und ähnlichen Fonds, die wachstumsstarke Aktien halten, handeln jetzt zwischen einer und zwei Standardabweichungen unter ihren 50[-tägigen gleitenden Durchschnitten], wo Käufer normalerweise einsteigen", zitiert MarketWatch aus der Mitteilung. Dementsprechend denke er nicht, dass es zwangsläufig zu einer Verstärkung des Abwärtstrends komme und rechnet damit, dass der Kurs versuchen wird, nach oben zurückzuspringen.
Sollte sich seine Vermutung nicht bewahrheiten und ein Bounce ausbleiben, dann sollten sich Anleger jedoch Sorgen machen - denn eine solche Entwicklung könnte weitgreifender durchschlagen und die heißgelaufenen US-Börsen auf die Probe stellen. "Wenn die wachstumsstarken Bereiche beginnen, die Unterstützungslinien zu durchbrechen und den Rest des Marktes mit sich nach unten zu ziehen, dann wird die Zone von 3.980-4.000 [Punkten] im S&P 500 vielleicht doch noch einmal getestet", schrieb Adams. Zuletzt notierte der marktbreite S&P 500 bei 4.232,60 Punkten (Stand: Schlusskurs vom 7. Mai). Sollte es für den Index in Richtung der Unterstützungslinie bei 3.980 bis 4.000 Punkten gehen, könnte das einen Pullback von bis zu sechs Prozent mit sich ziehen, vermutet der Analyst. Das könnte zu "einigen großen Verlusten" führen.
Es bleibt also abzuwarten, ob der Innovation-Fonds von Wood weiter nachgibt oder stattdessen eine Erholung vollzieht.
Redaktion finanzen.net
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