Anleger ziehen Geld aus Cathie Woods ARK ETFs ab - außer aus ARK Innovation ETF
Das rasche Zinserhöhungstempo der US-Notenbank Federal Reserve setzte 2022 nicht nur Wachstumsaktien zu, sondern auch den ETFs von Starinvestorin Cathie Wood, die mit ihren diversen Strategien vor allem auf solche Growth-Titel setzt. 2023 läuft es für ihre Investmentgesellschaft ARK Invest wieder besser - zumindest was die Performance der Fonds angeht. Anleger scheinen aber dennoch zunehmend die Reißleine zu ziehen.
• ETFs von ARK Invest mit schwacher Performance 2022
• Einige Strategien seit Jahresbeginn wieder deutlich besser als S&P 500
• Dennoch Abflüsse aus den meisten ETFs von Cathie Wood
Im vergangenen Jahr hat Cathie Woods Flaggschiff-Fonds ARK Innovation ETF (ARKK) rund 67 Prozent an Wert verloren. Laut "Bloomberg" hielt eine schwache Performance Anleger in der Vergangenheit jedoch nicht davon ab, weiteres Kapital in die Fonds zu stecken. 2023 hat sich das jedoch offenbar geändert: Obwohl viele ETFs der Starinvestoren wieder eine überdurchschnittliche Performance verbuchen können, scheinen die Anleger nun das Interesse zu verlieren.
Performance der ARK ETFs kann sich wieder sehen lassen
Trotz weiteren Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed seit Jahresbeginn, die eher schlecht für die wachstumsorientierten Werte aus der Tech- und Kryptoszene sind, auf die Cathie Wood gerne setzt, konnten viele ETFs von ARK Invest mit ihrer Performance wieder mehr überzeugen. Während der marktbreite US-Index S&P 500 seit Jahresbeginn um rund 5,64 Prozent zugelegt hat, verbuchte das Flaggschiff von Cathie Wood, der ARK Innovation ETF (ARKK), im gleichen Zeitraum ein Plus von fast 16 Prozent. Für den ARK Next Generation Internet ETF (ARKW) ging es seit Anfang 2023 sogar rund 22 Prozent nach oben. Auch der ARK Fintech Innovation ETF (ARKF) und der ARK Autonomous Technology & Robotics ETF (ARKQ) schnitten jeweils mit einem knapp zweistelligen Performanceplus in diesem Jahr bislang besser ab als der US-Index. Die Entwicklung des ARK Genomic Revolution ETF (ARKG), des ARK Space Exploration & Innovation ETF (ARKX) und des The 3D Printing ETF (PRNT) seit Jahresbeginn entspricht hingegen in etwa der des S&P 500. Lediglich der ARK Israel Innovative Technology ETF (IZRL) hat in diesem Jahr gut vier Prozent verloren und weist somit als einziger ETF von Cathie Wood eine negative Performance auf (Stand aller Kurse: Schlusskurse vom 26. April 2023).
Anleger flüchten aus nahezu allen ARK-ETFs
Doch trotz dieser guten Entwicklung stecken Anleger offenbar kein Geld in die ETFs von Cathie Wood. So muss die Starinvestorin 2023 bislang überwiegend Nettoabflüsse aus ihren Fonds verbuchen. Allein aus dem ARK Next Generation Internet ETF (ARKW) flossen bis Mitte April laut "Bloomberg" rund 35 Millionen US-Dollar ab. Noch mehr Nettoabflüsse verzeichnete laut dem Medienportal nur der ARK Genomic Revolution ETF (ARKG), aus dem mehr als 50 Millionen US-Dollar abgezogen wurden. Lediglich das Flaggschiff ARK Innovation ETF (ARKK) konnte Netto-Zuflüsse generieren, diese aber direkt in Höhe von knapp 100 Millionen US-Dollar.
Besonders schwach ist offenbar auch das Interesse an dem neuen ARK Venture Fund (ARKVX), der erst im vergangenen Jahr aufgelegt wurde. Der Fonds habe Ende März aufgrund einer sehr geringen Nachfrage nur ein Netto-Vermögen von 15 Millionen US-Dollar verwaltet, schreibt "Bloomberg". Laut der Webseite von ARK Invest versuche der Fonds "Venture Capital zu demokratisieren, indem er allen Investoren Zugang zu den unserer Meinung nach innovativsten Unternehmen während ihres gesamten privaten und öffentlichen Marktlebenszyklus bietet". Das scheint bislang aber bei den Anlegern nicht gefragt zu sein.
Doch nicht nur die ETFs von Cathie Wood haben momentan damit zu kämpfen, Anleger zu einer Investition zu bewegen. So verzeichnete der Sektor der Aktien-ETFs laut "Bloomberg" im ersten Jahresviertel 2023 die geringsten Mittelzuflüsse seit dem zweiten Quartal 2020 und auch US-Startups sammelten im ersten Quartal so wenig Geld von Risikokapitalgebern ein wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr.
Ist ausgerechnet die starke Performance schuld an den Abflüssen?
Todd Rosenbluth, Forschungsleiter beim Daten- und Analyseunternehmen VettaFi, erklärte die Netto-Abflüsse bei den ETFs von ARK Invest gegenüber "Bloomberg" damit, dass Anleger im vergangenen Jahr möglicherweise bei den tieferen Kursen eingestiegen seien und nun die starke Performance als Anlass zum Verkauf nähmen, getreu dem Moto "Kaufe tief, verkaufe hoch". Nun würden die Anleger womöglich auf einen weiteren Rückgang warten, bevor sie ihre Wetten auf ARK wieder erhöhen, so Rosenbluth.
Redaktion finanzen.net
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