Altersvorsorge mit ETFs: Großzügig im Alter
Sparen ist nicht nur eine Tugend. Wer rechtzeitig beginnt und diszipliniert vorgeht, kann sich und seinen Liebsten auch im Alter manchen Wunsch erfüllen. ETFs (Indexfonds) sind für die Umsetzung ideal.
Jutta Endert schaut ihrem Mann Michael glücklich in die Augen. So hatte sie sich das immer vorgestellt: gesund im Ruhestand; im Sommer von der Ferienwohnung hinter dem Deich in ein paar Schritten an den Strand, wo sie jetzt mit Enkel Lukas toben, dessen Eltern froh sind, einmal ein paar Tage für sich zu haben. Und keine finanziellen Sorgen. Übrigens: Wenn Sie als Privatanleger in ETFs investieren wollen, dann sollten Sie sich einmal OSKAR ansehen, den unkomplizierten ETF-Sparplan für alle.
Wie sie das geschafft haben? "Wir haben regelmäßig gespart und dabei immer auf die Rendite geachtet", berichtet Michael Endert. Ein Blick auf die Sparhistorie der Enderts zeigt, dass sie fast alles richtig gemacht haben. In jungen Jahren - mit langem Anlagehorizont - hatten sie sich überwiegend auf Aktien konzentriert. Die schwanken zwar kurzfristig im Wert, liefern aber langfristig die höchste Rendite.
Zwar haben die Enderts ihre vermögenswirksamen Leistungen in einen Bausparvertrag, eine sogenannte sichere Anlageform, investiert, doch mit ihrer Strategie, sich auf Aktien mit breiter Streuung zu konzentrieren, haben sie sich die Chance auf eine höhere Rendite nicht entgehen lassen.
Da niemand die Entwicklung von Unternehmen und somit der Aktienkurse vorhersehen kann, ist es wichtig, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Im Idealfall sollte ein Wertpapierdepot aus mindestens acht bis zehn Werten aus verschiedenen Branchen bestehen. Sollte sich ein Unternehmen nicht am Markt behaupten, gibt es im Portfolio andere, die sich umso besser entwickeln. Im Idealfall ist die Streuung noch größer.
Rentenlücke betrifft jeden
Gerade die drohende Rentenlücke zwingt viele dazu, sich stärker am Kapitalmarkt zu engagieren. Die gesetzliche Altersvorsorge reicht nicht mal ansatzweise, den Lebensstandard im Alter zu halten. Wegen der ungünstigen demografischen Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten dürften die staatlich geleisteten Altersbezüge weiter absinken. Der Traum vom sorgenfreien Altenteil mit ein paar Extras will finanziert werden. Ohne private Altersvorsorge geht das nicht. Denn der Abstand zwischen letztem Einkommen und Rentenhöhe wird in Zukunft tendenziell größer. Und dann droht auch noch eine andere unterschätzte Gefahr, die die Kaufkraft der zukünftigen Rentner schwächen kann: die Inflation.
Gesetzliche und gegebenenfalls betriebliche Rentenbezüge reichen folglich nicht mehr aus und müssen durch private Sparleistungen ergänzt werden. Dabei sollte man sich auf keinen Fall die Renditechancen am Aktienmarkt entgehen lassen. Denn: Aktieninvestments lohnen sich auch ohne große Kenntnisse der Börse, und man muss auch nicht immer gleich eine große Summe auf der hohen Kante haben, um an den Wertpapiermärkten aktiv zu werden. Denn über börsengehandelte Indexfonds (ETFs) kann man auch für kleines Geld ein breit gestreutes Portfolio kaufen.
Gerade für junge Anleger, die monatlich einen kleinen Betrag zur Seite legen wollen, eignet sich ein Sparplan mit Aktienindexfonds (ETFs). Und auch für alle, die bei ihrer Geldanlage und Altersvorsorge flexibel bleiben wollen, ist er ideal. Denn wer seine Raten einmal nicht bedienen kann oder durch Erbschaft oder Gehaltserhöhung plötzlich mehr Geld zur Verfügung hat, kann die Zahlungen aussetzen oder erhöhen. Außerdem kann man die Wertpapiere jederzeit verkaufen.
Ein Sparplan bietet zudem den Vorteil, dass man sich den sogenannten Cost-Average-Effekt zunutze macht: Befindet sich die Börse im Höhenflug, bekommt man für seine feste Sparrate weniger Anteile; sinken die Kurse, gibt es mehr Anteile. Das ist auf lange Sicht günstiger, als regelmäßig die gleiche Anzahl von Anteilen zu kaufen.
Der Durchschnittskosteneffekt beschreibt die Folge der Verteilung einer Investition in eine Anlage über einen längeren Zeitraum. Die Anteile werden zu einem Durchschnittspreis erworben, der zwar über dem günstigsten Preis der Betrachtungsperiode, aber auch unter dem ungünstigsten Preis liegt.
Vermögensaufbau mit Sparplan
Besonders einfach lässt sich ein Vermögen langfristig mit Sparplänen aufbauen, die alle Direkt- und Filialbanken anbieten. Ein solcher Sparplan diszipliniert, denn Monat für Monat oder auch zwei- beziehungsweise dreimonatlich investiert der Anleger automatisch in den oder die ausgewählten Fonds. Dadurch müssen sich Fondssparer keine Gedanken über einen optimalen Ein- oder Ausstiegszeitpunkt machen, weil sie permanent investieren.
Und noch einen fast unschlagbaren Vorteil haben Sparpläne, egal ob auf ETFs oder aktiv gemanagte Fonds: Sie sind maximal flexibel, denn sie haben weder eine feste Laufzeit, noch müssen Anleger Kündigungsfristen beachten. Vor allem aber können Vorsorgesparer auch kleinere Beträge in Aktien oder Anleihen investieren und diese Beträge jederzeit nach oben oder nach unten anpassen.
Mit oder ohne Ausschüttung
Nicht jeder ETF verfährt mit seinen Dividendenzahlungen gleich. Hier wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs unterschieden. Bei der ausschüttenden Variante werden die im Anlagezeitraum erzielten Zinsen und Dividenden an die Anteilseigner ausgeschüttet. Ist der Anbieter dieses Fonds in Deutschland ansässig, führt er die Abgeltungsteuer bei den Ausschüttungen automatisch ab, der Anleger erhält den Nettobetrag gutgeschrieben. Ist der ETF im Ausland ansässig, muss der Anleger die Gewinne bei seiner Steuerklärung angeben. Diese Variante ist für Anleger geeignet, die einen regelmäßigen Zahlungsstrom bevorzugen.
Die die Ausschüttungen einbehaltende Variante wird thesaurierend genannt. Die Erträge werden dann sofort wieder im Sparplan angelegt. Thesaurierende Fonds eignen sich für langfristig orientierte Anleger, die die jährlichen Dividenden nicht für ihren Lebensunterhalt verwenden müssen. Das Kapital erhält der Anleger nur über den Verkauf seiner Anteile zurück. Der Anleger profitiert vom Zinseszinseffekt. Die Dividenden werden dennoch besteuert und es wird nur der Nettobetrag wieder thesauriert.
Erst sparen, dann entsparen
Wichtig ist es, langfristig dabei zu bleiben. Denn der größte Feind eines planvollen Vermögensaufbaus ist hektisches Hin und Her. Wer dagegen mit ruhiger Hand eine einmal festgelegte Strategie konsequent verfolgt, wird in der Regel belohnt. In der Vergangenheit ist jedenfalls immer eine ordentliche Rendite dabei herausgekommen. Ein Anlagezeitraum von zum Beispiel 15 Jahren ist lang genug, um das Risiko der Schwankungen von Aktienkursen in der kurzen Frist bedenkenlos eingehen zu können. Eventuelle Korrekturphasen an der Börse können dabei einfach ausgesessen werden.
Irgendwann ist das aktive Arbeitsleben vorbei und es geht darum, das Ersparte als Ergänzung zu anderen Renteneinkünften einzusetzen. Letztendlich muss der Anleger erst einmal selbst entscheiden, wie lange das Geld reichen soll oder ob das Kapital im Depot vielleicht sogar erhalten bleiben soll und nur Gewinne und Erträge verbraucht werden sollen. Besitzer eines Wertpapierdepots können ihren Auszahlplan selbst einrichten und die Auszahlrate von vornherein festlegen.
Weil ETFs über Börsen gehandelt werden und Handelskosten entstehen, kann ein fertiges Entnahmeprodukt allerdings günstiger sein als ein selbst gemanagter Auszahlplan. Diese sind besonders für Anleger geeignet, die sich nicht selber kümmern möchten. Auch diese können in der Regel jederzeit gekündigt und auch die Höhe der Auszahlungen kann angepasst werden.
Zurück zu den Enderts: Natürlich wünschen sie sich wie andere Eltern auch, dass für die nachfolgende Generation ausreichend gesorgt ist, und sie möchten einen Teil ihres Vermögens vererben. Auch in dieser Beziehung sind sie gut aufgestellt. Anstatt in eine zusätzliche Rentenversicherung einzuzahlen, die eine lebenslange Rente garantiert, haben sie in einen ETF-Sparplan investiert, dessen Vermögen voll vererblich ist und auch weiterhin bespart werden kann. Bei einer Rentenversicherung ist bei einem Todesfall des Versicherten das Geld meist weg.
Intransparente Produkte meiden
Für eine solide Altersvorsorge sind zwei Dinge wichtig: Risikostreuung und Kosten. ETFs auf marktbreite Aktienindizes ermöglichen eine solche, sogar eine sehr breite Risikostreuung. Die beste Anlagestrategie nützt aber nichts, wenn die Erträge durch Gebühren wieder aufgefressen werden. Anleger sollten deshalb unbedingt auf die Kosten achten. Bevor man also ein Depot eröffnet, sollte man einen Vergleich machen.
In der Tat variieren die Gebühren für die Sparpläne von Onlinebroker zu Onlinebroker. Daneben sollte man prüfen, ob die geplante Sparhöhe vom Anbieter akzeptiert wird. Gerade bei kleinen Sparraten können die Kosten die Rendite von ETF-Sparplänen deutlich mindern. Je günstiger, desto besser, denn dieser Gebührenvorteil macht sich langfristig extrem bemerkbar.
Grundsätzlich sind ETFs extrem günstig. Statt der jährlichen Managementgebühren von durchschnittlich 1,85 Prozent bei aktiven Fonds wird bei ETFs deutlich weniger berechnet. Es gibt schon seit Jahren ein oder zwei Handvoll günstiger ETFs auf bekannte Indizes, die sich bewährt haben. Nur wenige Zehntelprozentpunkte betragen die Kosten.
Wer genau hinschaut, umgeht diese Kosten aber komplett. Fast alle genannten Onlinebanken bieten eine Auswahl von ETFs auf bekannte, marktbreite Indizes an, die kostenfrei angespart werden können. Sparer sollten aber regelmäßig überprüfen, ob ihr ETF noch kostenfrei angeboten wird.
ETF-Sparpläne immer beliebter
Direktbanken und Onlinebroker verzeichnen seit Jahren ein starkes Wachstum bei ETF-Sparplänen, und zwar überproportional im Vergleich zu Sparplänen auf aktiv gemanagte Fonds. Zwar liegen gemessen am Gesamtbestand die aktiv gemanagten Fonds noch klar vor den passiven Fonds, doch das Verhältnis verschiebt sich zugunsten der Exchange Traded Funds.
Falsche Furcht vor Aktien in der Altersvorsorge:
Die Mehrheit der Deutschen erkennt nicht, dass Aktien sich trotz ihrer zum Teil heftigen Kursschwankungen gut für die Altersvorsorge eignen.
Das zeigt die jüngste Umfrage im Deutschland-Trend des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Nur 29 Prozent der Befragten stimmten zu, dass eine Investition in Aktien trotz kurzfristiger Schwankungen langfristig sinnvoll ist. 27 Prozent lehnten eine Investition in Aktien ab, 31 Prozent gaben an, keine Antwort zu wissen.
Vor allem unter Frauen ist die Auffassung verbreitet, dass sich Aktien für die Altersvorsorge nicht eignen. Auch Ältere teilen diese Einschätzung, die Umfrage zeigte eine fast schon lineare Abhängigkeit vom Alter. Eine besonders große Unkenntnis über die Aktienanlage herrscht auch in den unteren Einkommensklassen. Aktien in der Altersvorsorge sind also am ehesten bei jüngeren Männern mit höherem Einkommen anzutreffen.
Weil sie den zwischenzeitlichen Schwankungen eine zu große Rolle beimessen, verschenken viele Menschen viel Geld. Bereits nach elf Jahren, das zeigen die Statistiken der Vergangenheit, war zum Beispiel mit den Aktien des Deutschen Aktienindex DAX in keinem einzigen Anlagezeitraum (also zum Beispiel 1985 bis 1996, 1986 bis 1997, 1987 bis 1998 und so weiter) ein Verlust zu verzeichnen. Die Sparphase für die Altersvorsorge dauert aber im Regelfall 30 Jahre oder noch länger. Zudem schützen Aktien als Sachwerte vor den Folgen der Inflation. Eine Unternehmen bleibt eben ein Unternehmen. Aber auch das ist gerade mal einem knappen Fünftel bekannt.
Redaktion Finanzen Verlag
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