Goldminen-Aktien: Jetzt Gewinne mit ETFs machen!

von J. Billina und T. Strohm, Euro am Sonntag

Yanacocha ist die größte Mine Lateinamerikas und die viertgrößte der Welt. Haupteigner ist Newmont Mining. Das US-Unternehmen betreibt weltweit mehr als 20 Minen - seit 2011 war die Stimmung bei Managern, Minenarbeitern und Investoren jedoch getrübt. Der Preis für eine Feinunze Gold rutschte von damals 1.920 Dollar bis Ende 2015 um 45 Prozent auf 1.045 Dollar - die Aktie von Newmont Mining verlor mit 70  Prozent in diesem Zeitraum noch deutlich stärker.

Vor allem die lockere Geld­politik der Notenbanken und die niedrigen Inflationsraten haben Anleger aus Edelmetallinvestments getrieben. Nun mehren sich jedoch Zweifel an der Fähigkeit der Zentralbanken, Konjunktur und Aktienmärkte weiter zu stimulieren. Hinzu kommen Gefahren, deren mögliche Konsequenzen den Investoren immer mehr Sorge bereiten, sei es die schwächelnde Wirtschaft in China oder der Verfall des ­Ölpreises.

Die Addition der Risiken lässt Börsenkurse einbrechen und macht die Krisenwährung Gold interessant. Seit Jahres­anfang legte der Preis für eine Feinunze um fast 17 Prozent zu. Vergangene Woche kletterte der Kurs erstmals seit Mitte 2015 über 1.200 Dollar je Feinunze.

Noch besser entwickelten sich seit Anfang 2016 die Aktien der Goldminenbetreiber - der Comstage NYSE Arca Gold Bugs ETF schaffte ein Plus von 35 Prozent. Dieser Indexfonds bildet die Wert­entwicklung von 14 Unternehmen ab, die ihre Goldproduktion über einen Zeitraum von 18 Monaten nicht abgesichert haben und so besonders von einem steigenden Goldpreis profitieren. Besonders hoch gewichtet sind Newmont Mining sowie die kanadischen Firmen Goldcorp und Barrick Gold; die drei Titel bringen es zusammen auf rund 40 Prozent im Index.

Trotz des starken Anstiegs seit Jahresanfang birgt der ETF weiter Potenzial. Denn viele Förderer haben in den vergangenen Jahren ihre Kosten gesenkt und können schon bei Goldpreisen von weniger als 1.000 Dollar je Feinunze profitabel arbeiten.

Zudem kommen den Minenbetreibern Währungseffekte zugute, sagt Edelmetallexperte Martin Siegel von Stabilitas: "Während die Produktionskosten weiter fallen, steigen die Erlöse auf Basis relativ schwacher Währungen." So ist der Goldpreis in Südafrikanischen Rand gerechnet wegen des Umrechnungseffekts zum Dollar sogar auf einem Allzeithoch.

Für Kursfantasie bei Minenaktien sorgen auch einige Preisprognosen: So sieht die LBBW den Goldkurs Ende 2016 bei 1.300 Dollar je Feinunze, gegenüber dem aktuellen Preis ein Plus von fünf Prozent.
ISIN: LU0488317701