ICN Group-Kolumne

Europäische Autoaktien „shorten“?

29.03.11 09:33 Uhr

Europäische Autoaktien „shorten“? | finanzen.net

Viele Autobauer zerbrechen sich in diesen Tagen den Kopf.

Es geht um ein kleines Farbpigment names Xirallic. Alles kein Problem, wenn nicht ausgerechnet die einzige Fabrik dafür vom Beben in Japan beschädigt worden wäre. Kommt hinzu, dass das Werk des Chemiekonzerns Merck nahe Fukushima liegt.

Autolacke glänzen dank Xirallic

Der deutsche Chemie- und Pharmahersteller Merck verspricht mit seinem Produkt Xirallic schöne Glitzereffekte und hohe Farbstärken für Autolacke. Die Fabrik steht rund 40 Kilometer vom havarierten Kernkraftwerk Fukushima entfernt. „Wir können deshalb einfach nicht sagen, wann wir die Produktion dort wieder aufnehmen können“, sagt ein Unternehmenssprecher. Die 140 Mitarbeiter des Werks hat Merck wegen der Strahlenbelastung und der unsicheren Lage im Kraftwerk bereits abgezogen, liest man auf der Website vom Handelsblatt, www.handelsblatt.com. Und weiter: Für die Autobauer hätte das erhebliche Konsequenzen. Da Xirallic in einer ganzen Reihe von Metallic-Lackierungen verwendet werde, könnte gleich eine ganze Reihe von Farben nicht mehr gemischt werden. Das quer durch die Branche. Ford, Chrysler, Volkswagen, BMW, Toyota und General Motors – sie alle verwenden Lacke mit Xirallic. Und sie würden nun händeringend nach Ersatz suchen.

Möglicher Engpass auch bei anderen Teilen

Es ist kein Geheimnis, dass auch andere wichtige Teile für den europäischen Autobau aus Japan stammen und somit ist es alles andere als ausgeschlossen, dass die europäische Automobilindustrie eher früher als später Probleme in der Produktion bekommen könnte. Es erstaunt deshalb nicht, dass der STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Short Net Return Index (Bild 1) nach oben dreht.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Risikohinweis: Aktien sind volatil. Deshalb kommen Aktien-ETFs nur für Anleger in Frage, die das Risiko verstehen und auch tragen können. Eine laufende Überwachung ist empfehlenswert.

Autor: Thomas J. Caduff

Thomas J. Caduff ist Chefredakteur der YouQuant.com - ETF/ETC-Flashs und der QuantScreener.com - Derivate-Flashs. Weitere Informationen: www.icngroup.com.

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