• Festverzinsliche Wertpapiere und ETFs im Fokus
• Wachstumstrend identifiziert
• Aktive ETFs mit starker organischen Wachstumsrate

Fondsbranche 2023 im Blick

Was hat sich im vergangenen Jahr im Fonds-Segment getan? Dieser Frage hat sich das US-amerikanische Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar im Rahmen seines "2024 Global Fund Flows" angenommen. Weltweit standen vor allem festverzinsliche Wertpapiere und ETFs im Blick, so der Bericht von Morningstar.

Festverzinsliche Wertpapiere mit starkem Wachstum

Der Bereich festverzinsliche Wertpapiere, auch Fixed Income genannt, war im Handelsjahr 2023 vor allem durch passive Strategien geprägt. Hier setzte sich der Wachstumstrend der vergangenen Jahre fort, wobei 2022 ein kleiner Rückgang zu verzeichnen war. Mit einem Plus von 91 Prozent bzw. 361 Milliarden US-Dollar konnte der Sektor im vergangenen Jahr deutlich zulegen.

Aktiv verwaltete Rentenfonds erhielten derweil Zuflüsse von 34 Milliarden US-Dollar, allerdings wanderten 2022 Mittel in Höhe von 747 Milliarden US-Dollar ab. Das erhoffte Erholungsjahr blieb also aus, so Morningstar.

Aktive ETFs auf dem Vormarsch

Aktive ETFs wiesen 2023 hingegen eine organische Wachstumsrate von 48 Prozent aus, wie dem Report zu entnehmen ist. Die organische Wachstumsrate erhält man, wenn man die kumulierten Ströme für einen bestimmten Zeitraum durch das anfängliche Gesamtnettovermögen dividiert, wie Morningstar-Seniorproduktmanager Syl Flood gegenüber "Pensions & Investment" erklärte. Insgesamt legten die aktiven börsengehandelten Fonds im letzten Jahr um 37 Prozent auf 342 Milliarden US-Dollar zu. Davon waren 287 Milliarden US-Dollar den USA zuzuschreiben. Damit setzte sich das seit 2020 anhaltende Wachstum auch 2023 fort. Eine Verlangsamung des Aufwärtstrends sei nicht erkennbar, so die Morningstar-Experten in ihrem Bericht.

Indexierte bzw. passive ETFs legten auf organischer Basis um 8 Prozent zu, heißt es weiter.

Diese Gründe sieht Morningstar für das Wachstum

Flood erklärte gegenüber dem Online-Portal, dass das starke Wachstum von aktiven ETFs gegenüber ihren passiven Pendants vor allem mit der geringen Ausgangsbasis dieser zusammenhänge. "Erstens ist die Basis, auf der sie aufbauen, vom mathematischen Standpunkt aus gesehen viel kleiner als bei passiven Fonds, denn bei passiven Fonds sind einfach Billionen drin", so der Experte. Wie viele Billionen US-Dollar stark der Markt für passive ETFs ist, ist dem Bericht jedoch nicht zu entnehmen.

Neue ETFs in Planung

"Der andere Grund ist, dass ETFs in den letzten Jahren zur bevorzugten Hülle für Anleger geworden sind", ergänzte Flood. Dieser Trend sei unter Fondsmanagern bereits identifiziert worden, weshalb der Morningstar-Manager davon ausgeht, dass hier zukünftig mit einem weiteren Wachstum zu rechnen ist. So arbeiten viele Vermögensverwalter an aktiv verwalteten ETF-Versionen ihrer bisherigen Investmentfonds oder ganz neuen Investitionsstrategien, die sich als ETF verkaufen lassen.

Redaktion finanzen.net