Warum diese drei Kryptowährungen bei Coincheck nicht mehr gehandelt werden können
Als Konsequenz aus dem Hackerangriff auf die japanische Kryptobörse "Coincheck" trifft die Plattform nun den Entschluss, drei Kryptowährungen aus dem Handelsrepertoire zu nehmen.
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Denn die japanische Kryptobörse, bei der im Januar von Hackern 523 Millionen Einheiten der Kryptowährung NEM erbeutet wurden, ist gegenüber ihren Kunden und der japanischen Finanzmarktaufsicht FAS (Financial Service Agency) in Erklärungsnot.
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Für die Eindringlinge war der Hackerangriff ein voller Erfolg. Die Nutzer von Coincheck dagegen verzeichneten einen Verlust von mehr als 400 Millionen Euro durch die illegalen Aktivitäten. Dabei fanden die Coder einen Weg, an die "private keys" einiger Nutzer zu kommen und somit die Inhalte aus ihren Hot Wallets bei der Krypto-Exchange zu entwenden.
Monero, Dash und Zcash nicht mehr handelbar
Einen Großteil der Verluste hat Coincheck bereits aus eigenen Mitteln an die zurecht verärgerten betroffenen Kunden zurückgezahlt. Doch nun folgt eine weitere Reaktion auf den Angriff: Die drei Kryptowährungen Monero (XMR), Dash (DASH) und Zcash (ZEC) können ab sofort nicht mehr auf der Krypto-Exchange-Plattform gehandelt werden.
Damit reagiert die japanische Online-Handelsplattform auch auf Forderungen der heimischen Finanzmarktaufsicht FSA, die unter anderem angeordnet hat, dass verstärkt gegen die Möglichkeit der Geldwäsche auf der Plattform vorgegangen werden soll und von Coincheck getroffene Sicherheitsmaßnahmen überprüft werden.
Hohe Anonymität und illegale Aktivitäten
Dass gerade diese drei Währungen, Monero, Dash und Zcash, nicht mehr gehandelt werden können, liegt daran, dass diese "Private Coins" sind. Mit Verschlüsselungstechnologien wie der CryptoNote oder zk-SNARK ist es nahezu unmöglich, genaue Transaktionsdaten sowie Käufer und Verkäufer herauszufinden. Bei vielen Nutzern sind diese digitalen Währungen gerade deshalb so beliebt, weil sie eine größere Anonymität bieten als beispielsweise die Kryptowährungen Bitcoin oder Ethereum.
Allerdings werden sie aufgrund des hohen Grades der Verschlüsselung auch im Darknet oder zu Geldwäsche-Zwecken eingesetzt. Das Risiko von illegalen Aktivitäten bei diesen drei Kryptowährungen ist Coincheck fort an zu hoch. Demselben Problem sieht sich die Kryptobörse übrigens auch bei den gestohlenen NEM gegenüber: Expertenangaben zufolge sei bereits die Hälfte der Token in andere digitale Währungen oder Papiergeld umgetauscht worden. Somit machen die Hacker es der Kryptobörse und Finanzaufsicht unmöglich, Verantwortliche für den Angriff zu finden.
Frage nach Regulierung bleibt spannend
Coincheck bietet Nutzern, die in ihren Wallets die drei nun nicht mehr dort handelbaren Kryptowährungen haben, an, die Coins zu einem festgelegten Preis aufzukaufen. Im Gespräch ist wohl auch, vom generellen Verbot in naheliegender Zeit abgesehen, und verifizierten Coincheck-Nutzern den Handel mit den anonymen Coins auch weiterhin zu ermöglichen, wie die englischsprachige Zeitung "The Japan Times" berichtet.
Die Frage nach Regulierung und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen bei Kryptowährungen stellt sich aktuell häufiger denn je - gerade nach solch einem Hackerangriff. Auch beim G20-Finanzministertreffen in Argentinien steht das Thema auf der Agenda. Kryptofans und -anleger dürften mit Spannung erwarten, wie sich diese Angelegenheit in nächster Zeit entwickeln wird.
Redaktion finanzen.net
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