"Bitcoin bietet Fluchtweg bei Finanzkollaps": Dieser US-Präsidentschaftskandidat outet sich als Krypto-Fan
Viele Krypto-Enthusiasten bezeichnen Bitcoin nicht nur als den besten Schutz gegen hohe Inflationsraten, sondern auch als einen sicheren Hafen bei einem vermeintlich drohenden Finanzkollaps. Nun erhält diese Ansicht prominente Unterstützung.
Werte in diesem Artikel
• Kennedy kritisiert die von US-Regierung verschuldete Geldflut
• Bitcoin könne als "Fluchtweg aus der Explosionszone" dienen
• Kennedy warnt vor CBDCs - und vor einem Bitcoin-Verbot
Robert F. Kennedy junior - das dritte Kind des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Robert Kennedy und Neffe des legendären US-Präsidenten John F. Kennedy - ist in den USA eine allseits bekannte und nicht minder umstrittene Persönlichkeit. So trat der Politiker aus der Demokratischen Partei vermehrt als Impfgegner in Erscheinung; im August 2020 trat er bei einer "Querdenken"-Demo in Berlin auf. Außerdem postuliert Kennedy einen - inzwischen wissenschaftlich widerlegten - Kausalzusammenhang zwischen Kinderimpfungen und Autismus.
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Vor wenigen Wochen reichte der Rechtsanwalt aus Washington D.C. seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 ein. Besonders interessant für Krypto-Investoren: Kennedy gilt als ein großer Bitcoin-Fan und betrachtet die Kryptowährung als Rettung vor einem angeblich bevorstehenden "Finanzkollaps".
Kennedy: Bitcoin könnte als Rettungsanker dienen
Die älteste und bekannteste Kryptowährung Bitcoin bietet, so twitterte Kennedy am 10. April, "einen Fluchtweg aus der Explosionszone, wenn diese Blase unweigerlich platzt." Seine Kritik richtet sich dagegen primär gegen die Biden-Administration, die sich aus Profitgier mit sogenannten "Bankstern" verbünde. Durch diese unheilvolle Allianz könne die Regierung und die Finanzbranche "uns alle" kontrollieren, so der Präsidentschaftskandidat.
The claim that FedNow is not the first step toward a CBDC would be more easily digestible were we not aware of the Biden administration’s steady barrage of hostile broadsides against cryptocurrencies.
- Robert F. Kennedy Jr (@RobertKennedyJr) April 10, 2023
Between 2008-22, the Fed partnered with a handful of big banks to print $10…
Kennedy warnt vor fortwährender Geldentwertung
Der Hauptgrund, weshalb Kennedy einen "Finanzkollaps" kommen sieht, ist seiner Meinung nach die expansive US-Geldpolitik seit der Finanzkrise von 2008. "Zwischen 2008 und 2022 tat sich die Fed mit einer Handvoll großer Banken zusammen, um 10 Billionen Dollar zu drucken - zehn Jahrhunderte Reichtum in 15 Jahren - ein Glücksfall für die Bankster", schreibt er in dem zitierten Tweet. Folge dieser beispiellosen Geldflut sei eine inflationäre Geldentwertung, die sich nach Kennedys Ansicht auch in den kommenden Jahren fortsetzen werde. Die Regierung untergrabe auf diese Weise gemeinsam mit den "Bankstern" alternative, dezentralisierte Geldsysteme wie Kryptowährungen.
Vor diesem Hintergrund kritisiert Kennedy explizit seinen Parteigenossen Joe Biden für seine "ständigen feindselige Maßnahmen gegen Kryptowährungen". Um den Krypto-Sektor zu entmachten, plane die Regierung eine CBDC (Central Bank Digital Currency), die Kennedy als "den ultimativen Mechanismus zur sozialen Überwachung und Kontrolle" brandmarkt. In einem anderen Tweet führt Kennedy seine Kritik an CBDCs weiter aus: "Während Bargeldtransaktionen anonym sind, wird eine CBDC es der Regierung ermöglichen, alle unsere privaten finanziellen Angelegenheiten zu überwachen. Die Zentralbank wird die Macht haben, Dollar-Limits für unsere Transaktionen durchzusetzen, die einschränken, wohin man Geld schicken kann, wo man es ausgeben kann und wann das Geld verfällt," so lautet das von Kennedy skizzierte unheilvolle Szenario.
The claim that FedNow is not the first step toward a CBDC would be more easily digestible were we not aware of the Biden administration’s steady barrage of hostile broadsides against cryptocurrencies.
- Robert F. Kennedy Jr (@RobertKennedyJr) April 10, 2023
Between 2008-22, the Fed partnered with a handful of big banks to print $10…
Bitcoin-Verbot voraus?
Kennedy geht sogar noch einen Schritt weiter und wirft der US-Regierung vor, ein Verbot von Bitcoin zu planen. Dabei zieht er eine historische Parallele zum Verbot von privatem Goldbesitz, das 1933 vom damaligen US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt verabschiedet wurde. "Die Fed wird ihr CBDC zunächst auf Interbankentransaktionen beschränken, aber wir sollten nicht blind sein für die offensichtliche Gefahr, dass dies der erste Schritt zum Verbot und zur Beschlagnahme von Bitcoin ist, wie es das Finanzministerium heute vor 90 Jahren im Jahr 1933 mit Gold tat", twittert Kennedy.
Worauf bezieht sich Kennedy bei seinem Tweet konkret? Im Zuge der Weltwirtschaftskrise waren die USA in eine tiefe Rezession geschlittert und die US-Regierung betrachtete das private Horten des an Wert gewinnenden Edelmetalls als einen wichtigen Grund für die schwache Konsumentennachfrage. Zudem musste die sich im Umlauf befindende Geldmenge zu dem Zeitpunkt in den USA noch zu 40 Prozent von ausreichenden Goldreserven der US-Zentralbank Fed gedeckt sein (anders als bei den heutigen "Fiat-Währungen"). Die Fed benötigte deshalb einen ausreichend hohen Goldbestand, um Dollar drucken zu können, weshalb sie den Abfluss von Gold unterbinden wollte. Aus diesen Gründen mussten private Besitzer ihr Gold in jeglicher Form (Münzen, Barren, Schmuck etc.) innerhalb von 14 Tagen bei staatlichen Annahmestellen zu einem festen Preis von 20,67 Dollar pro Feinunze abgeben, sofern ihr Goldbesitz einen Freibetrag von 100 Dollar pro Person überschritt.
Ob den Besitzern von Bitcoin demnächst tatsächlich ein ähnliches Szenario wie 1933 den Gold-Eigentümern blüht, darf angesichts der grundverschiedenen Ausgangssituationen angezweifelt werden. Fakt ist aber auch: Dass ein prominenter Präsidentschaftskandidat sich als ein Krypto-Fan outet, sorgt für große Aufmerksamkeit in der Krypto-Branche. Kennedy dürfte in seinem Wahlkampf immer wieder Aussagen zu den Kryptowährungen tätigen und damit Bitcoin & Co. weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Redaktion finanzen.net
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