Schweizerische Nationalbank gibt Franken-Mindestkurs zum Euro auf
Die Schweizerische Nationalbank hat die Kopplung des Schweizer Franken an den Euro aufgehoben. Der bisherige Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro gilt ab sofort nicht mehr.
Zugleich senkte die Schweizerische Nationalbank auch den Zins für Guthaben auf den Girokonten, die einen bestimmten Freibetrag übersteigen, um 0,5 Prozentpunkte auf −0,75 Prozent. Das Zielband für den Dreimonats-Libor werde weiter in den negativen Bereich verschoben. Es liege jetzt bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent. (Bisher minus 0,75 Prozent bis 0,25 Prozent).
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Sowohl DAX als auch SMI und der Wechselkurs Euro - Schweizer Franken gerieten nach der Entscheidung deutlich unter Druck. Der DAX, der zuvor klar im Plus notiert hatte, verlor kurzzeitig über 2 Prozent, der SMI brach zeitweise um rund 14 Prozent ein. Der Euro sank unter die Parität zum Franken. Zeitweise fiel er auf 0,8517 Schweizer Franken, stabilisierte sich dann jedoch wieder bei rund 1,05 Franken.
Als Grund für die Aufhebung des Franken-Mindestkurses gab die Schweizer Nationalbank an, dass dieser nicht länger gerechtfertigt sei. Die Zeit der massiven Überbewertung des Franken sei vorbei, obwohl der Franken weiterhin hoch bewertet bleibt. Damit die Aufhebung des Mindestkurses nicht zu einer unangemessenen Straffung der monetären Rahmenbedingungen führt, senkte die Nationalbank außerdem die Zinsen deutlich.
Marktteilnehmer sind der Meinung, dass die SNB mit der Aufhebung des Mindestkurses an Glaubwürdigkeit verlieren dürfte. Dieser Schritt stehe im Gegensatz zu Aussagen der vergangenen Monate, in denen die SNB stets die vehemente Verteidigung der Untergrenze betont habe, so Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. Chefanalyst Jörg Rohman vom Broker Alpari sagte: "Die Entscheidung der SNB wird den europäischen Aktienmärkten perspektivisch Liquidität entziehen, die bisher über den Ankauf von europäischen Staatsanleihen durch die SNB in den Aktienmarkt geflossen ist."
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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