Steigender Druck

Schwellenländer: Ansteckungsgefahr durch die Türkei-Krise?

22.08.18 17:47 Uhr

Schwellenländer: Ansteckungsgefahr durch die Türkei-Krise? | finanzen.net

Der fortschreitende Wertverfall der türkischen Lira scheint auch ein Abrutschen der Währungen von Schwellenländern zu verursachen. Werden sich diese von der Währungskrise der Türkei anstecken lassen?

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Erdogan sieht sich mit dem rasanten Wertverfall der Türkischen Lira einer Mammutaufgabe gegenüber. Seit Anfang 2018 hat die Währung unglaubliche 40 Prozent an Wert verloren. Dieser Verfall ist Medienberichten zufolge vor allem umstrittenen Regierungsentscheidungen des Staatspräsidenten zuzuschreiben. Die eingeschlagene politische Richtung und die Regulierung der türkischen Zentralbank durch Erdogans Schwiegersohn scheinen den Weg für den Wertverfall geebnet zu haben. Die US-Strafzölle brachten den Stein dann endgültig ins Rollen. Zwar forderte der Staatspräsident seine Bürger jüngst dazu auf, ihre Fremdwährungen und ihre Anlagen aus Gold in türkische Lira umzumünzen, um somit die schwächelnde Währung stützen zu können. Ob dies ausreicht, wird sich noch zeigen müssen. Experten sehen Zinserhöhungen und einen Kredit durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) als sinnvoll an - noch lehnt der türkische Staatspräsident diese Alternativen aber strikt ab. Anleger stimmt das weiterhin jedoch argwöhnisch.

Ansteckungsgefahr?

Klar ist: Mit dem Wertverfall der türkischen Lira geraten auch einige Schwellenländer-Währungen zunehmend ins Visier von Investoren. Der Sell-Off von Schwellenländer-Devisen hänge laut Experten zum Teil auch mit der Türkei-Krise zusammen, jedoch berichten zwei Morgan Stanley-Strategen, dass der Ausverkauf in den Emerging Markets vorrangig durch die knapper werdende Liquidität verursacht werde. Diese könne sich sogar noch zuspitzen, wenn die Federal Reserve ihre Geldpolitik weiter strafft und die Zinsen weiter anhebt, bekräftigt Hussein Sayed, Chief Market Strategist von ForexTime, gegenüber "MarketWatch". Bei einer Beeinflussung des Handels sollten jedoch die größten Handelspartner der Türkei, mit Deutschland, Russland und China, als erstes betroffen sein, bevor Schwellenländer direkt durch die bestehende Währungskrise erschüttert werden. Dementsprechend spricht sich unter anderem Agathe Demarais, Haupt-Ökonomin der Economist Intelligence Unit, gegen eine akute Ansteckungsgefahr aus, da die Probleme der Türkei zu länderspezifisch seien und die Verknüpfungen mit anderen Schwellenländern zu gering um in diesen eine Währungskrise auszulösen. Die Finanzwelt scheint die Meinung der Ökonomin zu teilen.

Emerging Markets Index gibt nach

An den Finanzmärkten hinterlässt die Lira-Krise allerdings deutlichere Spuren. Neben der türkischen Börse mussten vor allem auch die chinesische, brasilianische und südkoreanische Börsen Verluste hinnehmen. Das Timing der türkischen Währungskrise könnte nicht schlechter sein - Märkte der Schwellenländer sind bereits durch Handelskriege und den erstarkten US-Dollar gestresst. Der Emerging Markets Index hat innerhalb der letzten vier Wochen um 4,5 Prozent nachgelassen (Stand: 21.08.2018, 8:30 Uhr). Seit der Eskalation der türkischen Währungskrise am 9. August hätten Investoren nach Angaben der Institute of International Finance (IIF) rund 1,3 Milliarden US-Dollar aus dem Schwellenland-Aktienfonds herausgezogen. Die Türkei-Krise scheint demnach auch die Nervosität an den Finanzmärkten verstärkt zu haben.

Redaktion finanzen.net

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