Nach CryptoZoo-Fail: Logan Paul will NFTs von geprellten Investoren zurückkaufen - es gibt aber einen Haken
Das NFT-Projekt CryptoZoo sollte für Interessierte eine spielerische Möglichkeit sein, auf dem Krypto- und NFT-Markt mithilfe eines digitalen Spiels Teil zu haben und dabei noch Geld verdienen zu können. Das Projekt, für das auch YouTube-Star Logan Paul warb, scheiterte jedoch und ließ geprellte Fans zurück. Diesen bietet Paul nun eine Rückerstattung an, es gibt jedoch einen Haken bei der Sache.
Werte in diesem Artikel
• CryptoZoo-Projekt scheitert - Millionen-Schaden bei Anlegern
• Logan Paul lanciert NFT-Rückkaufprogramm
• Nicht alle NFTs mit eingeschlossen, kein Recht mehr juristisch aktiv zu werden
Das Krypto-Spiel CryptoZoo wurde 2021 erstmals beworben und der Welt präsentiert. Es versprach Nutzern die Möglichkeit, auf spielerische Art und Weise an NFTs zu kommen und nebenbei noch etwas Geld zu verdienen - ein Play-to-Earn-Spiel im Kryptouniversum. Konkret handelte es sich bei den zu erwerbenden NFTs um Eier, aus denen virtuelle Tieren schlüpften. Diese Tiere konnten wiederum miteinander gezüchtet werden, um neue, einzigartige Wesen zu erschaffen, die dann verkauft werden konnten, um Zoo-Token zu erwerben, einer eigens für das Spiel konzipierten Kryptowährung. Die Zoo-Token hätten dann reinvestiert oder ausgezahlt werden können.
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Soweit die Idee, für die auch YouTube-Star Logan Paul kräftig die Werbetrommel rührte. Nachdem bereits NFTs und Zoo-Token im Wert von mehreren Millionen US-Dollar verkauft waren, wurde es von Seiten Pauls auf einmal still, wenn es um CryptoZoo ging. Das Ende des CryptoZoo-Projekts war dann schließlich die Recherche des YouTubers "Coffeezilla", der in einer Videoreihe, die vor etwa einem Jahr online ging, die zahlreichen Unzulänglichkeiten des Spiels aufzeigte und zahlreichen Nutzern die Möglichkeit gab, ihre negativen Erlebnisse bezüglich des Spiels mit der Welt zu teilen. Denn die Versprechungen, die das Spiel machte, wären nicht eingehalten worden und das Spiel wurde letztlich nie herausgebracht, was dazu führte, dass die bereits verkauften CryptoZoo-NFTs ihren Wert verloren. Paul bat Investoren daraufhin um Entschuldigung und stellte eine Entschädigung in Aussicht.
Rückkaufprogramm eingerichtet
Nun sieht es so aus, als wolle der YouTube-Star seinen Worten Taten folgen lassen. Über seinen X-Auftritt verkündete Paul, dass er ein Rückkaufprogramm für die NFTs "Base Egg" und "Base Animal CryptoZoo" eingerichtet habe, bei dem eben jene NFTs zum einstigen Kaufpreis zurückgekauft würden. Die Forderungen könnten bis zum 8. Februar eingereicht werden.
Today, I am incredibly happy to announce that I am delivering on my promise to buy back Base Egg and Base Animal CryptoZoo NFTs for their original purchase price. This buy-back program is being carried out at https://t.co/XIQzLAGKiG. Claims can be submitted through this site… pic.twitter.com/VMPDHvdXkq
- Logan Paul (@LoganPaul) January 4, 2024
Darüber hinaus schreibt Paul, dass er 2,3 Millionen US-Dollar seines eigenen Geldes einsetzen würde, um besagte NFTs von jenen Personen zurückzukaufen, die vorgehabt hatten, CryptoZoo zu spielen. Er selbst sei genau wie die Community sehr enttäuscht darüber gewesen, dass das Projekt letztlich fehlgeschlagen sei. Zwar sei das Spiel Anfang 2023 fertiggestellt worden, letztlich hätte es jedoch zu viele regulatorische Hürden gegeben, die einen tatsächlichen Start unmöglich machten. Das CryptoZoo-Projekt ist damit ein für alle Mal gescheitert.
Einschränkungen
Allerdings stelle Paul in seinem Statement auch klar, dass seine Kompensation lediglich für jene Nutzer gedacht sei, die auch tatsächlich die Intention gehabt hätten, CryptoZoo zu spielen: "Der Rückkauf ist nicht dazu gedacht, diejenigen zu entschädigen, die auf dem Kryptomarkt gezockt und verloren haben. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Zoo-Token geschaffen wurde, um das CryptoZoo-Spiel und seine Spieler zu unterstützen; er war ‚nicht als Anlageinstrument gedacht‘, wie es schon im ursprünglichen WhitePaper heißt."
Zudem leitet Paul rechtliche Schritte gegen die beiden führenden Entwickler hinter CryptoZoo, Eduardo Ibanz und Jake Greenbaum, ein, die seiner Ansicht nach das Projekt sabotiert hätten und in betrügerische Aktivitäten verwickelt seien, wie CryptoCoin.News berichtet.
Zur Erinnerung: Der Zoo-Token wurde 2021 mit Launch der Spielidee bei einem Wert von 0,000000000001 US-Dollar ins Leben gerufen und schoss am 21. November 2021 auf ein Rekordhoch von 0,000000001653 US-Dollar, was einem Plus von 165.200 Prozent entspricht. Von diesem Wert hat sich die Kryptowährung nach Scheitern des Projekts mehr als 99 Prozent nach unten entfernt.
Wie funktioniert das Rückkaufprogram?
CryptoZoo-NFT-Inhaber haben laut Rückkaufprogramm Anspruch auf 0,1 ETH je NFT. Dies war auch der Originalkaufpreis der NFTs im September 2021. Die Krux an der Sache: Nicht alle NFTs qualifizieren sich für diesen Anspruch. Ausgeschlossen sind Hybridtiere sowie Nutzer, die Zoo-Token halten. Wer den Rückruf in Anspruch nimmt, verwirkt zudem das Recht, gerichtlich gegen Paul und sein Team in diesem Fall vor zu gehen. Zudem hat sich der monetäre Wert Ethereums mittlerweile deutlich verringert, sodass NFT-Besitzer dennoch Verluste erleiden werden, auch wenn dies aufgrund der hohen Volatilität des Kryptomarkts nicht ganz überraschend kommen sollten.
Wie viele Nutzer von dem Rückkaufprogramm nun Gebrauch machen, bleibt abzuwarten. Auch wenn das Programm mit einigen Einschränkungen daher kommt, könnte es womöglich dabei helfen, bei einigen Anlegern verloren gegangenes Vertrauen in den Kryptosektor wieder herzustellen.
Redaktion finanzen.net
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