Liechtenstein: Das Tor zur EU für Krypto-Dienstleister
Die Einführung der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) markiert einen bedeutenden Schritt in der Regulierung des Krypto-Sektors in Europa. MiCAR strebt eine harmonisierte Regulierung von Kryptowerten an und ermöglicht es Unternehmen, mit einer Lizenz in einem EU-Mitgliedsstaat in ganz Europa tätig zu sein. Von dieser Entwicklung könnte Liechtenstein als attraktiver Standort profitieren.
• MiCAR-Verordnung erleichtert Zugang zum EU-Markt
• Liechtenstein könnte profitieren
• Fürstentum bietet attraktive Standortvorteile im europäischen Vergleich
Harmonisierter Regulierungsrahmen durch MiCAR-Verordnung
In der dynamischen Welt der Kryptowährungen und Blockchain-Technologie ist eine klare und konsistente Regulierung entscheidend, um das Vertrauen der Anleger zu gewinnen und die Innovationskraft der Branche zu fördern. Angesichts des wachsenden Interesses an digitalen Vermögenswerten war es unumgänglich, dass die Europäische Union eine einheitliche Regulierung für den Kryptosektor entwickelt. Hier kommt die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) ins Spiel.
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Die MiCAR wurde vom Europäischen Parlament am 20. April 2023 beschlossen und trat am 29. Juni 2023 in Kraft. Der Legislativvorschlag zur MiCAR wurde von der Europäischen Kommission am 24. September 2020 als Teil eines umfassenden Pakets zur Digitalisierung des Finanzsektors vorgelegt. Das Hauptziel der MiCAR besteht darin, einen einheitlichen und harmonisierten Regulierungsrahmen für Kryptowerte in Europa zu schaffen. Dabei soll die Verordnung Innovationen fördern und gleichzeitig die Finanzstabilität sowie den Anlegerschutz gewährleisten. Durch klare und einheitliche Regelungen sollen potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Kryptowerten kontrolliert und das Vertrauen der Anleger gestärkt werden.
Die MiCAR bringt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Vereinfachung für Krypto-Dienstleister mit sich: Mit einer Lizenz in einem einzigen Land können sie nun in ganz Europa operieren. Diese Regelung zielt darauf ab, den bürokratischen Aufwand für Unternehmen zu reduzieren und den Zugang zum EU-Markt zu erleichtern. Durch die Harmonisierung der Regulierung wird ein einheitlicher Rahmen geschaffen, der Rechtssicherheit bietet und gleichzeitig den Innovationsgeist fördert. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihre Dienstleistungen ohne zusätzliche Genehmigungen in verschiedenen EU-Ländern anzubieten.
Liechtenstein als attraktiver Standort
Für das kleine Fürstentum Liechtenstein, das bereits seit 2020 mit dem Blockchain-Gesetz die Weichen für eine umfassende Regulierung der Token-Ökonomie gestellt hat, bietet die MiCAR-Verordnung eine Chance, sich als führender Standort für Krypto-Dienstleister zu etablieren. Als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) ist Liechtenstein bestrebt, seinen Status als verlässliches und regulatorisch konformes Umfeld für Krypto-Unternehmen zu festigen, während die neuen Anforderungen, welche mit der MiCAR-Verordnung einhergehen, andere Länder vor größere Herausforderungen stellen dürfte. Mit einer Lizenz in Liechtenstein hätten Unternehmen die Möglichkeit, europaweit zu agieren.
Doch warum ist Liechtenstein für Krypto-Dienstleister so attraktiv? Zum einen bietet das Fürstentum durch seine Einbindung in den EWR und seine Nähe zur Schweiz Zugang zu einem breiten Markt potenzieller Kunden. Zum anderen zeichnet sich Liechtenstein durch eine offene Haltung gegenüber Innovationen und eine proaktive Regierung aus, die die Entwicklung des Finanzplatzes aktiv unterstützt.
Die Schaffung einer Stabsstelle für Finanzplatzinnovation und Digitalisierung sowie eines "Regulierungslabors" für die Token-Ökonomie sind nur zwei Beispiele für die Bemühungen der Regierung, Liechtenstein als attraktiven Standort für Finanzdienstleistungen zu positionieren. Durch diese Maßnahmen sollen nicht nur bestehende Unternehmen unterstützt, sondern auch neue Player angelockt werden, die das Potenzial der Krypto-Industrie erkennen.
Redaktion finanzen.net
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