Der Hype ist zurück! Warum der Bitcoin so gefragt ist
Während physisches Gold derzeit dahindümpelt, ist das digitale Gold gefragt wie lange nicht mehr. Es droht aber eine Korrektur.
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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Das Allzeithoch von Ende 2017 bei knapp 20.000 US-Dollar ist für den Bitcoin zum Greifen nah. Allein seit Anfang Oktober legte die Kryptowährung um rund 80 Prozent auf nun 19.020 US-Dollar zu.
Auslöser der Hausse war vor allem die Mitteilung des Zahlungsdienstleisters Paypal, die digitale Währung ab Anfang 2021 als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Seitdem gab es mehrere Ankündigungen bekannter Hedgefondsmanager, sich in der Kryptowährung zu engagieren. Dazu gehören Stanley Druckenmiller, Ex-Partner von George Soros, Ray Dalio und Paul Tudor Jones. Sie standen dem Bitcoin vorher eher skeptisch gegenüber, loben aber nun dessen Eigenschaften als Inflationsschutz, also als digitales Gold. Ricardo Salinas, einer der reichsten Mexikaner, schreibt auf Twitter: "Ich halte zehn Prozent meiner Investments darin. Der Bitcoin schützt vor staatlicher Enteignung."
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Angst vor Geldentwertung
Der Charme als Schutz vor staatlicher Willkür und Inflation kommt daher, dass die Kryptodevise anders als Fiat-Währungen nicht beliebig vermehrbar ist. Die riesigen Hilfsprogramme der Notenbanken im Zuge der Corona-Krise wecken Befürchtungen, dass über kurz oder lang eine Geldentwertung droht. Der zweite Vorteil der Notenbankpolitik für den Bitcoin ist, dass die hohe Liquidität nach Anlagechancen sucht, wovon die Kryptodevise profitiert. Der aktuelle Kursanstieg beruht aber wohl nicht nur auf hoher Nachfrage, sondern auch auf einem Angebotsdefizit.
Denn offenbar haben Bitcoin-Schürfer in China Schwierigkeiten, am Markt zu verkaufen, weil die Behörden dort aktuell hart gegen Geldwäsche und Cyberkriminalität vorgehen. Um die Kontrolle über das digitale Geld zu behalten, wird in vier Städten der Volksrepublik derzeit der digitale Yuan getestet. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking soll dieser landesweit eingeführt werden.
Viele Spekulanten unterwegs
Das regt die Fantasie der Anleger bezüglich Kryptowährungen zusätzlich an. Manche Investoren interessiert das aber alles nicht. "Wie schon bei den Technologieaktien werden sie allein von den steigenden Kursen angezogen", meint Milan Cutkovic, Analyst beim CFD-Anbieter AxiCorp. Sie könnten jedoch einen Dämpfer erhalten. Salah-Eddine Bouhmidi, Marktstratege beim CFD-Broker IG, rechnet schon bald mit einer scharfen Korrektur wegen Gewinnmitnahmen. Er rät dazu, dann die Füße stillzuhalten und auf die Ausbildung eines Bodens zwischen 14.000 und 16.500 US-Dollar zu warten. Mittelfristig rechnet er mit einem deutlichen Überwinden der Marke von 20.000 US-Dollar.
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Zum Einstieg eignet sich der BitcoinETC (ISIN: DE 000 A27 Z30 4) der ETC Group, der physisch mit Bitcoins unterlegt ist. Die Gebühr beträgt zwei Prozent jährlich. "Kryptowährungen sind aber nach wie vor nichts für Anleger mit schwachen Nerven", mahnt Bouhmidi.
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