Möglicher Kapitalkrieg

Bridgewater-Gründer Ray Dalio warnt vor neuen Spannungen zwischen den USA und China - Gefahr für den US-Dollar

30.07.20 23:18 Uhr

Bridgewater-Gründer Ray Dalio warnt vor neuen Spannungen zwischen den USA und China - Gefahr für den US-Dollar | finanzen.net

Unstimmigkeiten zwischen den USA und China könnten sich laut Ray Dalio zu einem Kapitalkrieg entwickeln. Darunter könnte wiederum der US-Dollar-Kurs leiden.

• Dalio warnt vor erneuten US-chinesischen Spannungen
• US-Dollar könnte in Mitleidenschaft gezogen werden
• Bridgewater Associates in der Kritik

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Spannungen zwischen den USA und China könnten sich intensivieren

Der milliardenschwere Investor und Gründer des Hedgefondsunternehmens Bridgewater Associates, Ray Dalio, warnt davor, dass sich der Konflikt zwischen den USA und China zu einem Kapitalkrieg entwickeln könnte, der sich negativ auf den Kurs des US-Dollar auswirken könnte. So gebe es zwischen beiden Parteien bereits einen Handelskrieg, einen Technologiekrieg und einen geopolitischen Krieg, zu denen sich nun der Kapitalkrieg gesellen könnte, wie Dalio im Interview mit Fox Business erklärte. So halte er es für ein mögliches Szenario, dass gesetzliche Bestimmungen zukünftig verhindern, in China zu investieren oder die Zahlung von Anleihen, die die USA China schulden, auszuführen. Sollte dieser Fall eintreten, könnte das immense Auswirkungen haben, etwa auf den Wert des US-Dollars, weil Investoren solche Vorgaben von der Regierung nicht gewohnt sind. Dalio meinte, dass diese Möglichkeiten berücksichtigt werden müssen. Es sei eine Herausforderung für die US-amerikanische Regierung, diese Angelegenheit richtig und fair anzugehen.

US-Dollar besonders gefährdet

Da sich die USA laut Dalio in einem "ideologischen Bürgerkrieg" mit China befinden, könnte ein wirtschaftlicher Abschwung, bei dem Geld generiert wird, den Leidensdruck auf die US-amerikanische Wirtschaft stark erhöhen. Besonders gefährdet sieht der Bridgewater-Gründer den US-Dollar, der in den letzten Monaten bereits abgerutscht war: Der US-Dollar-Index, der den Wert des US-Dollars im Vergleich zu einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, hatte am 24. Juli ein 22-Monats-Tief erreicht und fiel am Montag weiter. Am 22. März hatte der Index noch den höchsten Stand seit drei Jahren erreicht.

Dalio gab zu bedenken, dass die USA ihr eigener schlimmster Feind sei, wenn es um den US-Dollar gehe und drückte seine Sorge bezüglich der Solidarität mit der Währung aus. So sei es für ihn unverständlich, dass die Regierung weiter Defizite ausbaut, Schulden aufnimmt oder Geld druckt, statt von diesen Maßnahmen abzusehen und aktiv zu werden. Dies könne nur durch Zusammenarbeit erreicht werden, ansonsten sei er, was den US-Dollar angehe, pessimistisch gestimmt.

Kritik an Bridgewater wird lauter

Dalios Hedgefondsunternehmen Bridgewater steht seit kurzem immer öfter in der Kritik. Im März fiel der Hedgefonds Pure Alpha zweistellig. Trotz einer generellen wirtschaftlichen Erholung hat der Fonds noch immer mit Verlusten zu kämpfen, wie Business Insider berichtete. In diesem Monat entließ das Unternehmen außerdem mehrere Dutzend Mitarbeiter aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Laut Wall Street Journal sollen Mitarbeiter in Zoom-Meetings bestellt worden sein, in der Erwartung, Mitarbeitergespräche zu führen, wurden dann aber entlassen. Als Reaktion auf den Bericht gab das Unternehmen an, dass man durch die Umstellung auf Telearbeit weniger Mitarbeiter benötige. Auch wolle das Unternehmen durch die Kündigungswelle effizienter werden. Weiterhin wurde kürzlich bekannt, dass die ehemalige Co-Geschäftsführerin Eileen Murray die Firma auf Millionen US-Dollar an einbehaltenen Entschädigungszahlungen verklagt habe. So habe sie ihre Ansprüche wegen Geschlechterdiskriminierung gegenüber einer dritten Partei offengelegt, heißt es in der Klage, die laut Business Insider dem Bundesgericht von Connecticut vorliegen soll.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Dilok Klaisataporn / Shutterstock.com