Kryptowährungs-Regulierung in Südkorea tritt heute in Kraft
Die Krypto-Gemeinde blickt heute aufmerksam nach Südkorea. Hintergrund sind strengere Regulierungsmaßnahmen in der Bitcoin-Hochburg, die heute in Kraft treten.
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Die Financial Services Commission (FSC) in Seoul hat beschlossen, gegen die ihrer Meinung nach irrationalen Auswüchse bei der Spekulation mit Kryptowährungen vorzugehen. Immerhin hat der Kurs von Bitcoin im Jahr 2017 um mehr als 1.000 Prozent zugelegt.
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Keine Anonymität mehr
Wie die FSC gegenüber dem US-Sender "CNBC" bestätigte, werden die vor einigen Tagen angekündigten Maßnahmen ab dem heutigen Dienstag umgesetzt. Laut einem Sprecher der FSC sei es jedoch noch zu früh, um über die Auswirkungen zu diskutieren.
Am 23. Januar hatte die Behörde verkündet, dass sie bei Geschäften mit Digitalwährungen auf eine Bekanntgabe der Namen der Transaktionspartner setzen will. Das bedeutet, dass der Handel mit Internetgeld ab dem 30. Januar 2018 nur noch dann erlaubt ist, wenn er über ein Konto abgewickelt wird, das unter dem echten Namen des Inhabers geführt wird.
Die Behörde will damit erschweren, dass Cybergeld für illegale Aktivitäten wie etwa Straftaten, Geldwäsche oder Steuerhinterziehung verwendet wird. Zudem sollen die neuen Bestimmungen auch verhindern, dass Minderjährige Anlagekonten eröffnen und mit Digitalwährungen handeln können.
Südkorea ist nach Japan und den USA der weltweit drittgrößte Markt für Kryptowährungen. Deshalb hat das Geschehen in dem südostasiatischen Land auch Auswirkungen auf den weltweiten Handel mit Internetgeld.
Marktteilnehmer langfristig optimistisch
Von Marktteilnehmern werden die neuen Regulierungsmaßnahmen eher optimistisch aufgenommen. Es scheint die Ansicht zu überwiegen, dass die verbesserte Legitimität auf lange Sicht positiv für den Kryptomarkt sein dürfte.
Laut einem Vertreter der Kryptowährungsbörse Bithumb, welche die neuen Regeln seit dem heutigen Morgen anwendet, verläuft das Geschäft bisher reibungslos. Wie er gegenüber "CNBC" erklärte, habe sich bei den Transaktionen mit den Coins nichts geändert.
Mit John Sarson, Managing Partner bei Blockchain Momentum, und Julian Hosp, Präsident des Kryptowährungs-Startups TenX, zitiert der US-Sender zudem zwei Experten, die davon überzeugt sind, dass die neuen Regeln die Transparenz und damit die Sicherheit für Investoren verbessern und deshalb dem Krypto-Markt neuen Schwung verleihen dürften.
Internationale Regulierungsbestrebungen
Mit seinem Vorstoß ist Südkorea übrigens nicht allein. So erwägt beispielsweise die chinesische Regierung, gegen den hohen Stromverbrauch durch das Schürfen von Kryptowährungen vorzugehen. Das Land gilt als Heimat für große, professionelle Bitcoin-Miner.
Aber auch in Deutschland und Frankreich wird über eine Identifizierungspflicht beim Umtausch in reale Währungen nachgedacht, was Bitcoin und Co. die Anonymität nehmen würde. Auf diese Weise sollen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erschwert werden. Daneben hat sich auch die britische Premierministerin Theresa May am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos dafür ausgesprochen, die Risiken von Kryptogeld "sehr ernsthaft" zu beobachten, weil es von Kriminellen genutzt werden könnte.
Kryptowährungskurse reagieren gelassen
Die Kurse der wichtigsten Digitalwährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash, Cardano, Dogecoin, Litecoin, Stellar, EOS, IOTA, Dash, Monero und Bitcoin Gold zeigen heute keine allzu großen Ausschläge. Nachdem zu Jahresbeginn Hinweise, dass immer mehr Staaten eine stärkere Regulierung von Digitalwährungen planen, noch einen Preisverfall ausgelöst hatten, reagieren die Kurse nun wo es tatsächlich so weit ist, nur verhalten. Panikverkäufe hat der staatliche Eingriff in Südkorea - der von Marktteilnehmern weitgehend erwartet wurde - jedenfalls nicht ausgelöst.
Redaktion finanzen.net
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